Teil 5: Ascheberg in den Jahren 1954 - 1969



1954



Trauergeläut vom hohen Kirchturm!
01. Mai 1954

Die ganze Pfarrgemeinde gab Herrn Pfarrer Jodokus Fechtrup das letzte Geleit. Er war ein getreuer Knecht des Herrn.

Der Kirchenvorstand trug den Sarg durch das hohe Portal unserer Pfarrkirche St. Lambertus. Pfarrer Brink, früher Kaplan in Ascheberg, trug den Kelch des verstor-benen Pfarrers Fechtrup. So groß war das Geleit, dass Friedhof und Kirche symbolisch durch den langen Trauerzug verbunden waren. Auf dem letzten Wege begleite-ten ihn alle Geistlichen des Dekanates und viele seiner persönlichen Freunde.

Bürgerschützen
Juni 1954

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Anton Baumhöver, der sich seine Frau Helmi zur Königin erkor.



Ascheberg zur Kirmes gerüstet
Kirmes ist Volksfest des Jahres Treffpunkt der Verwandten; Familientag
30. Juli 1954

Auf dem Kirchplatz ist es in den letzten Tagen lebendig geworden. Tag für Tag rollen die Schausteller mit ihren Wagen heran. Otto Gehner mit seinen "Schäsken", der in Davensberg auf der St. Anna Kirmes war, hofft nun in Ascheberg am Sonntag und Montag auf gutes Wetter, denn dort hatte es nur geregnet.. Seit 50 Jahren kommt der billige Jakob zu unserer Kirmes. Opa Kramsch ist 86 Jahre und bietet seine Hosenträger, Handstöcke, Messer und Zollstöck zum Kauf an.



Einführung des neuen Pfarrers an St. Lambertus
21. September 1954

Der hochwürdige Herr Pfarrer Heinrich Plugge wird vom Dechanten Klemens Hörster aus Bockum-Hövel in sein neues Amt eingeführt.



Taubenverein
01. Oktober 1954

Der Verein teilt sich durch die Gründung eines neuen Vereins mit dem Namen "Blitz Ascheberg".

Realschullehrerin Gertrud Walter vierzig Jahre im Dienst der Kinder
22. November 1954

Zu den Gratulanten, die sich heute in der Wohnung von Fräulein Gertrud Walter einfinden, zählen auch der Vorsitzende des Rektoratschulvereins, Kaufmann Hugo Merten und Gemeindedirektor Bernhard Rothers.

Die begabte Erzieherin stammt aus Schlesien, wo sie am 8. April 1895 geboren wurde. Nach Ascheberg kam sie im Mai 1951.

Reiterverein St. Hubertus
23. November 1954

Der Reiterverein hatte gut daran getan, seine Fuchsjagd nicht bei Sandhove in der Westerbauer abzuhalten, sondern nach Schlingermanns Weide zu verlegen. Den Einwohnern des Dorfes bot sich dadurch ein prächtiges Schauspiel edler Reiterkünste. Neuer Fuchsmajor wurde Hans Paul.

Huhn legte Ei von 110 Gramm
21. Dezember 1954

Den Rekord aller legefreudigen Hennen dürfte in dieser Woche ein Huhn des Landwirts August Haverkock (Lütkebauer) gebrochen haben, das seinem Besitzer ein Riesenei von 110 Gramm ins Nest legte.

1955



07. Februar 1955

Auf eine 25jährige Betriebszeit kann heute der Molkereizweigbetrieb Davensberg der Molkereigenossenschaft Appelhülsen eGmH zurückblicken. Von den 16 Fuhrleuten, die Tag für Tag die Milch zur Molkerei befördern, sind seit 1930 bereits tätig: Koch, Davensberg, Heinrich Bergmann, Ascheberg, Franz Krampe, Ascheberg, Nordbauerschaft. Insgesamt sind es über 600 Lieferanten, die Milch von rund 3000 Kühen an die Molkerei liefern.

12. März 1955

Die Feuerwehr als eine öffentliche und gemeinnützige Aufgabe steht in ländlichen Gemeinden im Mittelpunkt des Interesses. Die weiträumigen Bauerschaften in Ascheberg sind hier besonders bedroht, weil die Löschwasserversorgung bisher ein noch ungelöstes Problem war. Hier hat eine Anregung aus der Gemeindevertretung Rat geschaffen: Die großen Wasservorkommen in den Strontianitgruben würden diesem Zweck dienstbar gemacht.

Generalversammlung der "Bäuerlichen"
17. März 1955

Die Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaften haben einen Jahresumsatz von 800.000 DM erreicht.

Schädlinge befielen Kartoffelfelder
29. März 1955

Der Regierungspräsident hat Ascheberg wegen des starken Befalls mit Kartoffelnematoden zum Schutzgebiet erklärt. Verschiedene Gartenbesitzer erhielten Anbauverbot bis 1957.

02. April 1955

Herr Heinrich Stiens ist nicht nur ein freundlicher Gastwirt, sondern auch ein tüchtiger Handwerker. Er ist über 80 Jahre alt, aber noch immer in seiner Schmiede tätig.

Verkehrszählung in Ascheberg
19. April 1955

Um die Verkehrsbelastung der einzelnen Straßen festzustellen, wurde eine Zählung der Fahrzeuge durchgeführt.

An der Spitze liegt der Verkehr in

Richtung Drensteinfurt

  155 LKW
  335 PKW
  112 Kräder
  616 Fahrräder
  33 Fuhrwerke
  21 andere Fahrzeuge
  insgesamt 1272

Richtung Davensberg:

  157 LKW
  236 PKW
  148 Kräder
  247 Fahrräder
  21 Fuhrwerke
  21 sonstige
  insgesamt 830

Nach Nordkirchen:

  65 LKW
  182 PKW
  86 Kräder
  262 Fahrräder
  43 Fuhrwerke
  insgesamt 673

Richtung Herbern:

  70 LKW
  172 PKW
  93 Motorräder
  226 Fahrräder
  23 Fuhrwerke
  22 andere Fahrzeuge
  insgesamt 616

Nach Lüdinghausen:

  128 LKW
  221 PKW
  83 Motorräder
  304 Fahrräder
  21 Fuhrwerke
  21 andrer Fahrzeuge
  insgesamt 778

22. April 1955

Die Brotfabrik Merten hat einen neuen Schornstein erhalten. Der Vorgänger war den Ansprachen nicht mehr gewachsen. Sein Nachfolger hat eine stattliche Höhe von 30m und einen erheblich breiteren Querschnitt.

Abschied vom Kindergarten nahm Schwester Theresianis, die während der Osterferien in das Industriegebiet versetzt wurde, um hier gleichfalls die Leitung eines Kindergartens zu übernehmen.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
18. Mai 1955

Gründungsfest im Festzelt am Gasthof "zur Mühle" mit 300 Gästen, Gastwirt ist Schmiemann.

Bürgerschützen
Juni 1955

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Hubert Reher, der sich seine Frau Burgis zur Königin erkor.



MGV - Cäcilia
Ehrenchormeister Rektor i.R. Anton Otte; 80. Lebensjahr
18. Mai 1955

Der MGV Cäcilia ehrte seinen Ehrenchormeister Rektor i.R. Anton Otte. Man gratulierte ihm zur Vollendung des 80. Lebensjahres und unterstrich nochmals seine Verdienste für die Dorfgemeinschaft und für die "Cäcilia" im Besonderen.



25. Juni 1955

Auf der Bispinghofer Heide ist eine lebhafte Bauentwicklung zu verzeichnen. Eine Baubude steht, an mehreren Stellen wird ausgeschachtet. Evgl. Hilfswerk und Westf. Heilstätte errichten noch in diesem Jahre Einzel- und Doppelhäuser für 24 Familien.

Humoristischer Nachtrag zur Kirmes
05. August 1955

Beim Umzug der Feuerwehr am traditionellen Kirmesmontag wurde festgestellt, dass in der Wirtschaft Surmann aus der kaiserlichen Zeit immer noch die Bilder von Wilhelm II. und der Kaiserin Viktoria hängen. Aus diesem Anlass und dass der Gastwirt Hugo Surmann unbekümmert aller politischen Veränderungen seit mehr als 50 Jahren diese alten Kaiserbilder in seiner Wirtschaft hängen hat, wurde der Gasthof Surmann zum „Kaiserhof“ erklärt.


v.l. Heinrich Hölling, Hugo Surmann, Gerhard Hölscher mit den Bildern vom Kaiserpaar


"O Buer watt kost din Hei"!
19. September 1955

Das traditionelle Lambertus-Spiel hat eine große Anzahl Bürger angelockt. Der Heimatvereinsvorsitzende, Rektor a.D. Anton Otte, begrüßte die Anwesenden in plattdeutscher Sprache.

Volksschulerweiterungsbau in Sicht
11. Oktober 1955

Das dreigeschossige Bauwerk wird mit dem Altbau durch eine Pausenhalle verbunden. Der Altbau wird vollständig überholt.

19. November 1955

Der Kirchenchor St. Lambertus feiert sein 50jähriges Bestehen. Präses Holtkamp überreicht dem Gründer des Chores, Rektor Anton Otte , die goldene Ehrennadel und die Ehrenurkunde.

St. Lambertus
28. Dezember 1955

Kaplan Holtkamp wurde vom Bischof nach Mettingen berufen. Sein Nachfolger ist Kaplan Groß Kleimann, der bisher in der Pfarre St. Martini in Münster tätig war.

29. Dezember 1955

Der Ausbau der
Albert-Koch-Straße geht seiner Vollendung entgegen. Die Straße wurde nach dem verstorbenen Sanitätsrat Dr. Koch benannt. Die Straßenarbeitern wurden von den Gemeindearbeitern ausgeführt.

1956



20. Februar 1956

Oberkreisdirektor Weskamp zeichnete Männer der Freiw. Feuerwehr aus, u.a. den verdienten Oberbrandmeister Gottfried Hattrup, dessen Feuerwehr in diesem Jahr ihr 75jähriges Bestehen feiern kann.

21. Februar 1956

Auf der Generalversammlung des Heimatvereins wurde Herr Medizinalrat Dr. Homering als Nachfolger im Amt des Vorsitzenden für Rektor a.D. Anton Otte gewählt. Die Versammlung ernannte Rektor Anton Otte zum Ehrenvorsitzenden.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
04. März 1956

Gründungsversammlung im Gasthof "zu Mühle", die Bruderschaftsatzung wird einstimmig angenommen, 140 Mitglieder treten in die Bruderschaft ein. Der Vorstand besteht aus: Alfons Kalthoff (Brudermeister), Josef Wintrup (stellv. Vors.). Wilhelm Pues (Schriftführer Kassierer), Franz Sasse (Oberst), Hubert Heubrock (Hauptmann).

Postamt mit moderner Bankschalter-Anlage
10. März 1956

Auf Vorschlag von Postverwalter Kohues erhält das Postamt jetzt eine offene Bank-schalteranlage und Zentralheizung.

St. Katharienen-Stift (St. Georg)
13. März 1956

Das St. Katharienen-Stift (St. Georg) ist mit dem Dachausbau fertig. Die oberen Räume haben jetzt eine normale Höhe erhalten. Sie sollen im Sommer an erholungssuchende Gäste vermietet werden.

Gemeinde ehrte zwei verdiente Arbeiter
16. März 1956

In einer abendlichen Feierstunde bei einem guten Ende Bratwurst und einem echten Münsterländer Korn im Kreise ihrer Arbeitskollegen wurden Josef Riedel und Georg Angsmann vom Gemeindedirektor und Bürgermeister in den Ruhestand verabschiedet.



28. März 1956

Zum erstenmal in der hl. Messe wurden die Kinder aus dem Kindergarten entlassen. Nach der hl. Messe tauschten die Mütter ihre Erfahrungen aus und Schwester Irmgilde fand herzliche Abschiedsworte für ihre liebgewonnene Schar.

Feuerwehrwagen zertrümmert
17. April 1956

Durch einen sonderbaren Verkehrsunfall wurde der Feuerwehrwagen zertrümmert. Ein aus Rinkerode stammender Motorradfahrer stieß auf der Nordkirchener Straße mit einen Personenwagen zusammen und erlitt bei diesem Unfall einen Beinbruch. Als der Verletzte zum Krankenhaus gebracht werden sollte - die Polizei hatte auch eine Entnahme einer Blutprobe angeordnet - wurde der Feuerwehrwagen bestellt, der auch dem Krankentransport dient. Der anwesende Arzt bestimmte, dass der Verunglückte auf eine Bahre (Trage) zu legen sei. Während der Fahrt in Richtung Ascheberg, in der Nähe des Hause Brinkötter, sprang der Verletzte auf und griff den Fahrer des Wagens von hinten an. Das Feuerwehrauto prallte gegen einen Baum. Fahrgestell, Motor und Getriebe wurden zertrümmert. Die Polizei schätzt den Schaden auf 10 000 DM.



Brandstifter wieder tätig
25. April 1956

Ist der alte Brandstifter wieder aufgetaucht? In der Nacht gab es wieder einen Scheunen- und einen Viehhüttenbrand. Die Art der Anlegung des Brandes erinnert an den letzten Serienbrand am 18. Januar 1955, als die Scheunen auf den Gehöften Dornhege und Witthoff brannten.



Die 50 m lange Scheune des Bauern August Füchtling, Osterbauerschaft, sowie die Viehhütte des Bauern Theodor Hattrup standen in Flammen.

01. Mai 1956

Nach 33 Jahren ist die Aschebergerin Sofia Boese aus Afrika für wenige Stunden in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Das heißt: in Ordenstracht als Schwester Consolatrix machte sie eine Stippvisite im Elternhaus in der Westerbauerschaft. Im September wird sie schon wieder vor 450 Negerkindern in Rhodesien stehen und ihnen das Wort Gottes lehren und junge Mädchen in der Säuglings- und Krankenpflege unterrichten.

Ein liebliches junges Königspaar
03. Juni 1956

Auf dem idyllisch gelegenen Schießstand schoss die Schützengesellschaft Berg und Tal ihren König aus. Es gab ein Schützenfest mit zwei Königsschüssen. Als der junge X den Königsschuss tat, konnte er ihn wegen einer ernstlichen Erkrankung in der Familie (der Zustand des erkrankten Großvaters hatte sich verschlechtert) nicht annehmen. Es wurde ein neues Schießen vereinbart, aus dem Paul Hügemann unter großem Jubel als König hervorging. Er erwählte sich die blonde und hübsche Lieselotte Brümmer-Wentrup als Königin. Zum Hofstaat erwählten sie sich Agnes Kleykamp und Maria Brochtrup.



Bürgerschützen
Juni 1956

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützen-fest. Den Meisterschuss tat Bernhard Jürgens, der sich seine Frau Änne zur Königin erkor.



Ascheberger Feuerwehr wird 75 Jahre
01. Juli 1956

Die Ascheberger Feuerwehr wurde am 1. Juli 1882 ins Leben gerufen. Grund war ein Großbrand bei der Brauerei Dieninghoff. Nur mit Mühe und Not konnten damals die Dorfbewohner das Feuer eindämmen. Maurermeister Gottfried Merten ist Gründer der Feuerwehr. Der heutige Wehrführer, Gottfried Hattrup, ist sein Enkel. Seit 1926 ist er Mitglied, seit 1946 1. Vorsitzender.

Kirmeseröffnung um 20 Uhr
28. Juli 1956

Es sind aufgebaut: Raketenbahn, Elektro-Skooter, Familienkarussell, Riesenrad, Benzin-Skooter, Die rollende Tonne, Steile Wand, Weltschau, viele Spiel-, Schieß- und Verkaufsstände.



Vogelversteigerung bei der Kolpingfamilie ergab die Summe von 120 DM
22. August 1956

Als Generalprobe für das kommende Schützenfest der Kolpingfamilie war der Aufmarsch der 2. Kompanie (Jung-Kolping) unter ihrem Kompaniechef und Oberleutnant Josef Schlüter durch die Straßen unseres Ortes. Dabei stellte sich zum ersten Male der Spielmannszug unter Tambourmajor Willi Böcker mit klingendem Spiel und in schneeweißen Uniformen vor.

Kolpingschützenfest
26. August 1956

Es knallte wieder auf Schlingermanns Wiese die Büchsen der Schützen. Die Kolpingfamilie feierte ihr Schützenfest. Man bemerkte allgemein ein Vordringen der jungen Generation, das sich auch in den Personen des Königs Karl Droppelmann und seiner Königin Gisela Falke zeigte. Den aktiven Geist der jungen Kolpingmitglieder beweist die Gründung des jungen Spielmannszuges, der, 18 Mann stark, beim Schützenfest zum ersten Mal an die Öffentlichkeit trat.


09. September 1956

Eine Feierstunde zum "Tag der Heimat" veranstaltet der Bund vertriebener Deutscher, Ortsverband Ascheberg, um 15 Uhr im Saale Bultmann.

An der Ausgestaltung dieses Treffens beteiligt sich auch der Heimatverein.

Das Programm wird eingeleitet durch ein Vorspiel des Posaunenchores. Nach dem gemeinsamen Lied "Ich hab` mich ergeben" erfolgt die Begrüßung.

Der Männergesangverein bringt anschließend zwei Heimatlieder. Nach der Festansprache von Pfarrer Ohlenburg wird Spiel und Tanz "Ostdeutscher Erntedank" geboten.

Das Programm klingt mit heiteren Liedern des Männergesangverein aus.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
16. September 1956

Erstes Schützenfest, vormittags ist das Vogelschießen an Boltens Mergelberg, anschl. Königsproklamation: Wilhelm I. Westhues und Ehefrau Agnes I. sind das Majestätenpaar. Abends ist der Festball bei Spleiter.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
17. September 1956

Fortsetzung des Schützenfestes, morgens ist die hl. Messe, nachmittags sind Sternschießen und Kaffeetrinken, abends ist die Königsparade und der Königsball im Festzelt.

Drei Meter hoher Lambertusstuhl
22. September 1956

Ganz Ascheberg stand im Zeichen des Lambertusfestes. Vom Turm der St. Lambertus-Kirche und von den Fenstersimsen fast aller Häuser leuchteten in der Dunkelheit bunte Lampions. Sämtliche Kinder unseres Dorfes nahmen mit bunten Fackeln an der Feier auf dem Kirchplatz teil, der die vielen Menschen kaum zu fassen vermochte.

"Mangels Kaffee" 100jähriges Geschäftsjubiläum
10. Oktober 1956

"In Ascheberg trinkt man immer noch Mangels Kaffee", das war die richtige Lösung des Preisausschreibens, das die Rösterei Mangels, aus Anlass ihres 100jährigen Geschäftsjubiläums durchführte. Als Abschluss einer erfolgreichen Werbewoche wurden 100 Preise ausgelost.

Den 1. Preis erhielt, aus über 500 richtigen Einsendungen, Bernhard Bergmann, Lütkebauerschaft.



Raubüberfall auf die Kreissparkasse
22. Oktober 1956

Heute Vormittag verübten zwei etwa 20 und 30 Jahre alte Männer einen bewaffneten Raubüberfall auf die Nebenstelle der Kreissparkasse Lüdinghausen in Ascheberg. Mit vorgehaltenen Pistolen forderten sie die Herausgabe von Geld. Nur ein Kunde und eine Angestellte befanden sich zu dieser Zeit im Kassenraum. Sie wurden in Schach gehalten. Einer der beiden Räuber öffnete die Kassenlade und nahm etwa 2.500 DM heraus. Mit einem dunkelblauen Volkswagen, der das Kennzeichen "MA - AN 380 (oder 580) hatte, flüchteten die beiden Täter. Die Kriminalpolizei sicherte Fingerabdrücke auf der Kassenlade.

Ascheberger Idealist
03. November 1956

Am letzten Wahlsonntag sah man im Dorf einen jungen Mann, der ein Schild trug. Es zeigte in deutlichen Lettern die Aufforderung an die Mitbürger, durch Geldspenden den Freiheitskampf der mutigen Ungarn zu unterstützen. Wie man später erfuhr, hat sich dieser „Propagandist“ aus eigenem An-trieb für die edle Sache zur Verfügung gestellt.

Der 25jährige Julius Bohnenkamp trug am Wahltag dieses Schild


Raubüberfall auf die Kreissparkasse Lüdinghausen in Ascheberg ist geklärt
07. November 1956

In Kiel konnten die beiden Täter, ein 29jähriger aus Mülheim (Ruhr) und ein 25jähriger Mann aus Wuppertal, von der Kriminalpolizei festgenommen werden. Der 29jährige Räuber, der 1.600 DM bei sich trug, erschoss sich wenige Minuten nach der Festnahme in einer Kieler Polizeiwache.

Bundesverdienstkreuz für Anton Otte
12. Dezember 1956

In einer Feierstunde wurde am Abend Rektor Anton Otte mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Landrat Wenning übergab dem 82jährigen Heimatfreund und Pionier der Heimatbewegung die hohe Auszeichnung.



1957



25jähriger gibt sieben Brandstiftungen zu: "Ich wollte es anständig brennen sehen."
03. März 1957

Unsere Brandserie geklärt - Motiv: Minderwertigkeitskomplex? - Täter gehörte zur Rabaukenclique "Gelbe Gefahr" - Narbe an der rechten Hand beweist Täterschaft - Ist L. Pelster bei den Brandstiftungen dabei gewesen?

Seit 1948 sind in Ascheberg vierzehn Scheunen niedergebrannt, und jedes Mal wenn wieder die Nacht anbrach, kam die Ungewissheit und Angst mit: "Vielleicht ist meine Scheune heute dran!"

Im April vorigen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft einen jungen Mann für ein Jahr ins Gefängnis geschickt, dem zwei Brandstiftungen nachgewiesen werden konnten. Man vermutete damals, dass Rüschenschmidt, Maurer aus Ascheberg, auch für die anderen Brände verantwortlich sei, hatte aber keine Beweise. Durch einjährige, intensive Arbeit der Kriminalpolizei konnte jetzt der 25jährige Helmut Hekämper aus Ascheberg, der zuletzt als Bergmann tätig war, verhaftet werden. Hekämper, der angenommene Sohn eines Bauern, hat in diesen Tagen zugegeben, sieben Scheunen in Ascheberg angezündet zu haben. Seine Täterschaft ist einwandfrei, da eine Narbe an der rechten Hand entdeckt wurde, die ihm von einem Bauern mit der Forke beigebracht worden war, nachdem er auf frischer Tat ertappt werden konnte. Im Schutze der Nacht war er damals entkommen.

"Ich musste es brennen sehen..", sagte Hekämper gestern bei der Ortsbesichtigung zum Staatsanwalt, "ich habe nur solche Scheunen angezündet, von denen ich wusste, dass sie anständig brennen..." In der "grünen Minna" fuhr mit Hekämper noch ein zweiter vermutlicher Brandstifter: Ludger Pelster, 25 Jahre, Schreiner aus Ascheberg,. Er wurde von Hekämper beschuldigt an den Brandstiftungen beteiligt gewesen zu sein. Pelster gab indessen nur eine Brandstiftung zu. Die Ermittlungen über ihn durch die Staatsanwaltschaft gehen weiter.

Volksschule / Grundschule
30. März 1957

Am heutigen Tage tritt die Lehrerin Fräulein Juliane Merten in den Ruhestand. Nach einem feierlichen Gottesdienst bereiteten Lehrerkollegium und Schüler der scheidenden Erzieherin eine Abschiedsstunde in der Schule.

Fräulein Merten ist mit Ascheberg aufs Engste verbunden. Sie kam als junge Absolventin der Lehrerakademie am 1. September 1914 Vertretungsweise nach Ascheberg und wurde am 1. Juli 1915 als Lehrerin gewählt.

Durch 45 lange Jahre war sie in aufopfernder Arbeit bemüht, den Ihr anvertrauten Schülern und Schülerinnen ein gutes Wissen und eine religiös sittliche Grundlage mit auf den Weg zu geben. Besonders die jüngeren Jahrgänge hat Fräulein Merten unterrichtet. Mehrere Generationen der weiblichen Schuljugend, die durch ihre Hände gingen, waren in den letzten die Mütter ihrer Schülerinnen und wussten ihre Kinder bei Fräulein Merten in bester Obhut.


Lehrerin Julia Merten


Der scheidenden Erzieherin gilt der herzliche Dank ihrer Schülerinnen, ganz besonders aber deren Eltern, die Fräulein Merten immer in dankbarer Erinnerung behalten werden und Ihr noch einen langen Lebensabend wünschen.

MGV-Cäcilia
07. Juni 1957

Eine freudige Überraschung hatte der MGV "Cäcilia" für ihrem alten Chorleiter bereit. Die goldene Chorleiter-Ehrennadel!

Rektor Anton Otte erhielt sie für 55 Jahre Dienst am deutschen Lied.

Bürgerschützenfest
17. Juni 1957

Die schattenspendende Allee des Bispinkhofes war der gesuchte Aufenthaltsort aller Schützen und Gäste. Es gab eine gute Beteiligung und einen lebhaften Wettbewerb um die Königswürde. Genau um 12 Uhr fiel der Königsschuss.

König wurde Theodor Bonkoff, der sich seine Frau Elisabeth als Königin erkor.



Zum Hofstaat gehören: Frau August Leidiger und Frau Schulze Frenking.

Glanzvolle Kirmes ohne Regen
28. Juli 1957

Das Dorf war eine große Familie. Die Hoffnungen der Schausteller auf das traditionelle Wetterglück der Ascheberger Kirmes haben auch in diesem Jahre nicht getrogen. Am Sonntagnachmittag schien die Sonne. Zur Jakobikirmes setzte eine Massenwanderung ein. Das Gedränge in den Straßen und Gaststätten bot ein ungewöhnliches Bild im Vergleich mit den guten Jahrmärkten der früheren Jahre. Vor den Eingängen der Fuhrgeschäfte und der Lokale standen die Menschen in Schlange.

Kolpingfamilie feiert ihr Schützenfest
26. August 1957

Den gewichtigen Vogel schoss Paul Höhne ab, der damit neuer König der Kolpingfamilie wurde und sich Frau Gertrud Siebeneck zur Königin erwählte. Für den erkrankten Präses Große-Kleimann erschien Pastor Plugge, von den Schützen stürmisch begrüßt, zum Fest.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
01. September 1957

Schützenfest, nachmittags Vogelschießen an Boltens Mergelberg. Königspaar: Heinrich I. Holtschulte und Klara I. Beuckmann. Abends Festball bei Spleiter.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
02. September 1957

Fortsetzung des Schützenfestes, morgens hl. Messe, nachmittags Scheiben-schiessen und Kaffeetrinken, abends Königsball im Festzelt.

02. September 1957

Der Vollendung entgegen geht jetzt der Erweiterungsbau der Spar- und Darlehenskasse. In diesen Tagen wurde das Dach aufgesetzt und Richtfest gefeiert. (Sandstraße)

St. Michael, Engel der Deutschen und Streiter Gottes - Pfarrer Plugge weihte Schule ein
14. September 1957



Das Fest der Einweihung der neuen Michaelschule wurde mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche begonnen. In feierlichem Zuge trugen anschließend weiß gekleidete Schulmädchen die Kruzifixe von der Kirche zur neuen Schule. Sehr sinnbezogen war es, dass die künftigen Besucher der Volksschule, jetzt noch Besucher des Kindergartens, mit Blumensträußen in den Händen am Vereinshaus Spalier bildeten.

Pfarrer Heinrich Plugge segnete das Haus und die Kruzifixe, die anschließend von den Kindern in ihre Klassen getragen wurden. Der Segensspruch des Pfarrers schloss mit den Worten:


In Anwesenheit des Regierungspräsidenten Dr. Reismann, Münster - Bürgermeister Schwipp übergab Rektor Schomberg die Schlüssel


Segne, Herr, dieses Haus. Es seien dort Gesundheit, Heiligkeit, Tugend und Herrlichkeit, Demut, Güte, Sanftmut, Milde, Lerneifer und Gesetzesfülle, Gehorsam und Danksagung, Gott, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Und dieser Segen möge sein über diesem Haus und über diesem Orte. Und über alle, die darin weilen, lehren und lernen. Möge herabkommen die siebenfache Gnade des Heiligen Geistes!

Programm:

  1. 9 Uhr Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche mit Weihe der Schulkreuze. Die Schulkreuze werden anschließend in geordnetem Zuge von Kindern zur Schule getragen.
  2. Einweihung des Schulgebäudes durch hw. Herrn Pfarrer Plugge
  3. Lied: Es tagt der Sonne Morgenstrahl (Mädchenoberklasse)
  4. Begrüßung durch Bürgermeister Schwipp und Schlüsselübergabe an den Rektor.
  5. Gedicht: Zum Schulanfang (Mädchenoberklasse)
  6. Übernahme des Schulgebäudes durch Rektor Schomberg
  7. Lied: Dein Lob, Herr ruft der Himmel aus (zweistimmig Mädchen)
  8. Ansprache des Regierungspräsidenten
  9. Gedicht: Schulhauseinweihung (Knabe)
  10. Ansprache der Ehrengäste
  11. Gedicht: Das neue Haus
  12. Kanon: Ich will den Herrn loben (Mädchenchor)

Besichtigung der Schule

Michael-Statue


Lambertussingen in unserem Dorf
21. September 1957

Auf dem Kirchplatz fand heute unser traditionelle Lambertusspiel statt. Anschließend fand ein großer Fackelzug durch die Straßen des Ortes statt.

Tag der Heimat in Ascheberg
24. September 1957

Der Tag der Heimat stand in diesem Jahr im Zeichen des 100. Todestages des schlesischen Heimatdichters Josef von Eichendorf. In diesem Sinne war auch die Ascheberger Feierstunde am Vormittag im Saale Bultmann gestaltet. Der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Erich Binder, begrüßte neben seinen überaus zahlreich erschienenen Landsleuten insbesondere Vertreter der Gemeinde, Bürgermeister Schwipp und Gemeindedirektor Rothers sowie den Vorsitzenden des Heimatvereins, Dr. Hommering.

Volksschule
27. September 1957

Vor der alten wie der neuen Volksschule werden jetzt Spielplätze geschaffen, mit Teermakadam abgedeckt und Sitzbänke aufgestellt. Grünanlagen und eine geschmackvolle Einfriedung ergänzen das Gesamtbild.

Der Bahnhofsweg wird ausgebaut
01. Oktober 1957

"Endlich ist es soweit", das konnte man in diesen Tagen von den über 600 Ascheberger Bürgern, die täglich zur Arbeit in die benachbarten Industriestädte fahren, wie aus einem Munde hören, wird nun der Bahnhofsweg ausgebaut. Die Gemeindearbeiter haben von der Nordkirchener Straße aus damit begonnen, den Bahnhofsweg, der vor zwei Jahren in einen Fuß- und Fahrradweg geteilt wurde, mit einer Teermakadamdecke zu versehen. Die Ausbauarbeiten werden von der Gemeinde in eigener Regie geleistet, da sie ja seit einem Jahr über eine eigene Teermaschine und über eine moderne Vibrationswalze verfügt. So ist die Gemeinde in der Lage, ihre Straßenreparaturen und auch vollständige Straßenerneuerungen selbständig auszuführen.



02. Oktober 1957

Jung und alt aus unserm Dorf strömten heute Nachmittag zusammen, als gegen 17.00 Uhr in Dorfnähe auf dem Feld an der Himmelstraße der münsterische Freiluftballon Kornbrannt II landete. Die Landung erfolgte glatt, nachdem die Besatzung vorher Ballast abgeworfen hatten, um eine Freiluftleitung überfliegen zu können. Etwa eine Stunde später landete der Ballon Gebrasa 16 auf einem Feld an der Nordkirchener Straße. Beide Ballons waren um 13.30 Uhr in Münster aufgestiegen und hatten, da kaum Wind herrschte, keine Fahrt machen können. In dem zweiten Ballon waren zwei Davensberger mitgefahren.

Ascheberger sahen herbstliche Modenschau
04. Oktober 1957

Einen guten Erfolg erzielten heimische Gewerbetreibende mit der Herbstmoden-schau, die am Nachmittags und abends im Kath. Vereinshaus gezeigt wurde. Der Widerhall war über Erwarten groß. Bänke und Stühle mussten herangeschafft werden, um den Besuchern Sitzgelegenheiten zu bieten.

Robert Sparding aus der Appelhofstraße hörte als erster Sputnik 1
05. Oktober 1957

"Sehr geehrter Herr Sparding! Sie haben aus eigener Initiative heute am 5. Oktober 1957 um 1.05 Uhr eine funktechnische Meisterleistung vollbracht, indem Sie die Funksignale des Erdsatelliten empfingen. Damit können Sie für sich in Anspruch nehmen, der erste deutsche Pressefunker gewesen zu sein, der das historische Ereignis des Vorstoßes in den Weltenraum akustisch festgehalten hat. Zur Erinnerung an diesen Tag erlaubt sich die Geschäftsleitung der Deutschen Presse-Agentur GmbH, Ihnen das Buch "Wir stoßen in den Weltraum vor" zu überreichen. Für Ihre Leistung, auf die Sie stolz sein können, sprechen wir Ihnen unsere Anerkennung aus."

Mit Robert Sparding freut sich auch die Gemeinde, dass er als erster Deutscher die Funksignale des ersten sowj. Erdsatelliten aufgefangen hat.

Überall herrscht in unserer Gemeinde eine rege Bautätigkeit
12. Oktober 1957

Wohn- und Geschäftshäuser erstehen. Für unsere Kleinen wird in der Pastorats-weide ein Kindergarten errichtet mit Gruppenräumen und Spielhalle. Auf dem Spielplatz und der Spielwiese können sich die Jungen und Mädchen - es sind zur Zeit 80 - an Turn- und Spielgeräten vergnügen.



Richtfest auf der "Bispinghofer Heide"
29. Oktober 1957

Von sechs neuen Eigenheimen grüßt der Richtkranz. Es war eine festliche Stunde für die künftigen Bewohner, den Vertretern der Gemeinnützigen Siedlungsgesell-schaft Münster, der Gemeinde, der beteiligten Firmen und Arbeiter, als die Häuser am Nachmittag gerichtet werden konnten.

Abschied von der ev. Gemeinde
31. Oktober 1957

Heute am Reformationstag hielt Pfarrer Ohlenburg in unserer Gnadenkapelle seinen letzten Gottesdienst vor den Gemeindemitgliedern. Als nach dem Krieg der Flüchtlingsstrom nach dem Westen einsetzte, schlug für die räumlich weite Gemeinde Lüdinghausen die Stunde der Umorganisation.


Pfarrer Ohlenburg bei der Grundsteinlegung der ev. Gnadenkapelle


Pastor Ohlenburg übernahm der Pfarrbezirk Ascheberg - Ottmarsbocholt - Senden. Mit seiner Initiative entstand in Ascheberg auf dem Hoveloh das neue Kirchlein (1950), dem 1953 ein Pfarrhaus und 1954 ein Küsterhaus angegliedert wurden. Obgleich Pfarrer Ohlenburg kein Heimatvertriebener ist, er stammt aus Osnabrück, so gelang ihm in rechter christlicher Haltung, die Herzen der Flüchtlinge zu gewinnen. Ihnen wurde in dieser schweren Zeit der Umgewöhnung die evgl. Gemeinde, mit dem Kirchlein als Mittelpunkt, eine seelische Heimat.

"De vergnögte Tankstelle"
03. November 1957

Die Laienspielschar der Kolpingfamilie tritt erstmalig mit dem Lustspiel in 3 Aufzügen "De vergnögte Tankstelle" an die Öffentlichkeit. Das Bühnenbild wurde von Albert Mangels geschaffen.

24. November 1957

78 Jahre alt wird heute der Senior der Gastwirte, Heinrich Stiens, Kirchplatz, der allerdings auch ein emsiger Schmiedemeister und Schlosser ist. Sein Wahlspruch: " Wie die Backen so die Hacken!" hat ihn immer frisch gehalten. Er gilt als Meister seines Fachs in der Werkstatt wie in der Gaststätte.

In 200 Jahren sechs Generationen Becker
Alle Inhaber der Firma Becker waren Kaufleute und Textiler. Zwei Jahrhunderte in Ascheberg
07. Dezember 1957


Im Jahre 1770 baute Jodokus Becker das Stammhaus am Kirchplatz


1760 kam Jodokus Becker, geb. 1721 nach Ascheberg -und betrieb Manufaktur- und Spezereihandel.

1762 Urkunde über Ehedispens (in den Kirchenbüchern der Familienchronik).

1770 baute Jodokus Becker das Stammhaus am Kirchplatz.

Bis 1842 betrieb sein Sohn Anton geb. 1779, das Geschäft weiter.

1842 gründete Anton Becker, geb. 1816, die Firma Anton Becker.



1846/47 baute Anton Becker, geb. 1816, das Haus an der Sandstrasse, heute Kleykamp, und spezialisierte sich in großem Umfang auf Manufakturwaren.

1847 also vor 110 Jahren war die Geschäftseröffnung mit einem umfangreichen Warenangebot.

1905 erwarb Heinrich Becker, geb. 1855, das Haus an der Sandstraße.

1932 erhielt das Haus an der Sandstraße (heute Kleykamp) eine neue Front und Schaufenster.

1945/46 war das Geschäftshaus von belgischen Besatzungstruppen belegt.



1957 wurde unter Alfons Becker, geb. 1892, und Sohn Heinz, geb. 1929, das Haus an der Sandstraße in ein modernes Geschäftshaus umgebaut.

1992 Geschäftsaufgabe.


heute: Arztpraxis Foto: 2000


1958



War es Brandstiftung und wer ist dann der Täter?
16. März 1958

Um 20.30 Uhr nämlich brannte die Scheune von Brümmer-Wentrup restlos nieder. Es befanden sich in der Scheune zehn Fuder gedroschenes Stroh sowie ein Miststreuer und vier Erntewagen. Trotzdem nur kurze Zeit später die sofort alarmierten Wehren von Ascheberg und Davensberg zur Stelle waren, konnte die Scheune nicht gerettet werden. Genau vor sechs Wochen brannte ebenfalls die Scheune von Platvoet nieder, die damals einer Brandstiftung zum Opfer fiel. Es wird angenommen, dass es sich auch hier um Brandstiftung handelt.



30 Jahre Dienst an der Jugend
Lehrerin Maria Heukamp tritt in den Ruhestand
01. April 1958

Nach fast 30jähriger segensreicher Tätigkeit an der katholischen Volksschule tritt heute die Lehrerin Fräulein Maria Heukamp wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand. Aus diesem Anlass findet sich um 9.00 Uhr die ganze Gemeinde zu einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche zusammen. Fräulein Heukamp ist in dem Lehrerinnenberuf ganz aufgegangen. Mit Liebe und Hingabe hat sie jahrzehntelang die Mädchenoberklassen auf den Eintritt ins Leben vorbereitet und ihren Schülerinnen neben einem reichen Fachwissen viele innere Werte vermittelt. Fräulein Heukamp erfreute sich in der Gemeinde großer Achtung und Wertschätzung bei Schülerinnen, Eltern und dem Lehrerkollegium.



Viele Stunden ihrer Freizeit widmete Fräulein Heukamp der Borromäusbücherei, um deren Ausbau sie sich besondere Verdienste erworben hat. Durch ihre reiche Erfahrung war sie eine geschätzte Beraterin, insbesondere bei der Auswahl von Jugendbüchern.

Fräulein Heukamp hat im hiesigen St. Katharinen-Stift eine schöne Wohnung gefunden, so dass sie auch im Ruhestand mit unserer Gemeinde verbunden bleibt.

Der Heimatverein hielt im Vereinshaus einen Heimatabend mit Paula Wilken ab
14. April 1958

Die gehbürtige Aschebergerin las im heimatlichen Platt ihre Gedichte vor. Das Vereinshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt.

  Das Ascheberger Heimatlied von Paula Wilken findest du hier.

Mit dem "Davert-Express" nach Brüssel
23. April 1958

Die Kolpingfamilie wird eine Dreitagesfahrt zur Weltausstellung unternehmen. Der neue "Davert-Express" startet am 27. Juni um 5 Uhr vom Kirchplatz. Schon um die Mittagszeit sind wir in Brüssel. Hier ist für Quartier mit Morgenfrühstück gesorgt. Rückfahrt ist am Mittag des 29. Juni, Ankunft in Ascheberg gegen 23 Uhr. Die Kosten für Fahrt, Unterkunft und Frühstück betragen 45 DM. Man melde sich bald bei dem Senior der Kolpingfamilie, Schneidermeister Heinrich Mersmann, Sandstraße.

Es wurde gestickt und gewebt
26. April 1958

22 Schülerinnen von der Landwirtschaftsschule verabschiedet. Im Saale Bultmann präsentierte sich der Fleiß der Schülerinnen unserer Landwirtschaftsschule, die vom Oktober bis zum Mai die Hausarbeit, das Kochen und die Handarbeit erlernten. Fräulein Karns, die als Landwirtschaftslehrerin den Handarbeitsunterricht erteilte, kann auf die Ergebnisse dieses Schaffens stolz sein.

Tag des Baumes
800 Sträucher und Bäume wurden gesetzt über 100 Arten
04. Mai 1958

Der Tag des Baumes, der vom 21. März bis zum 04. Mai begangen wurde, ist in unserem Dorf in besonderer Weise gefeiert worden: das umfangreiche Gelände, das zur neuen Schule gehört, wurde bepflanzt. Neben der Anlage einer das Schulgelände abgrenzenden Wallhecke wurden fast 800 Bäume und Sträucher gesetzt.

Bürgerschützen
Juni 1958

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Hans Sklorz, der sich seine Frau Lore zur Königin erkor.



Gefährliche S - Kurve verschwindet
08. Juni 1958



In Ascheberg gelang es infolge der geschickten Umleitung, dem Dorfkern einen gewissen "Verkehrsfrieden" zu sichern. Jetzt soll noch eine gefährliche S-Kurve mit unübersichtlicher Dorfausfahrt an der Ecke Bultenstraße-Biete im Zuge der Landstraße 1. Ordnung, Lüdinghausen - Drensteinfurt, verschwinden. Allerdings müssen auch zwei Gebäude abgebrochen werden. Es handelt sich um die Schmiede Dortmann und um das anschließende Haus, das auch sonst abbruchreif ist. Glück gehabt hat die Eigentümerin des Hauses Hof, das sich in einem abbruchreifen Zustand befindet. Auf der Pastoratsweide wird für sie ein neues Eigenheim errichtet.



Brand in der Hegemerbauerschaft
Vermutlich Selbstentzündung - Feuerwehr fand fertige Arbeit
09. Juni 1958

Um 12 Uhr ertönte im Dorf die Feuersirene. Auf dem Hof des Bauern Hugo Entrup in der Hegemerbauerschaft war auf der Tenne des Wohnhauses Heu, vermutlich durch Selbstentzündung, in Brand geraten. Da es sich um ein Fachwerkgebäude mit mächtigen Holzbalken handelte, bestand große Gefahr. Beide Feuerwehren, von Ascheberg und Davensberg wurden alarmiert. Sie brachten jedoch nicht mehr einzugreifen, da hilfsbereite Nachbarn tatkräftig das Feuer im Keime erstickt hatten.

Unterwegs mit dem Bohrgerät
13. Juni 1958

Ein bekanntes Unternehmen hat sich vom handwerklichen Bereich der Klempnerei weiterentwickelt zum Brunnenbau und Herrichtung von Pumpanlagen. Zwischen dem Teutoburger Wald und der holländischen Grenze kennt man die Firma Karl Daldrup, die das kostbare Wasser mit ihrem Rotary-Bohrgerät aufspürt und zutage bringt. Die Bohrkrone erreicht 150 Meter Höchsttiefe und einen Maximaldurchschnitt von 25 Zentimeter.

PKW prallte gegen Baum
13. Juni 1958

Heute morgen um 3.20 Uhr schnitt ein PKW, der aus der Steinfurter Straße in Richtung Osterbauerschaft fuhr, die Linkskurve hinter der Schmiede Dornhege und prallte gegen einen Baum. Der 23-jährige Fahrer, Heinrich Fallenberg aus der Osterbauer, wurde sofort getötet. An dem fast neuen PKW entstand Totalschaden.



Ist die Frau tot?"
18. Juni 1958

"Ist die Frau tot?", so lautete die erste Frage Reinhold Jansens, der in Wilhelmshaven festgenommen wurde und ein umfangreiches Geständnis ablegte. Er hatte sich zur Wasserkante gewandt, weil hier seine Mutter wohnte. Diese Wohnung war aber schon polizeilich bewacht.

Nach dem Überfall auf Frau Brügger (Osterbauer) war Jansen kopflos geworden und flüchtete über Wiesen und durch Wälder in Richtung Davensberg. In der Dunkelheit setzte er die Flucht fort und mied geschlossene Ortschaften.

Als man ihm sagen konnte, dass Frau Brügger nicht tot sei, schilderte Jansen den Überfall in allen Einzelheiten. Er hatte morgens seine Wohnung im Hexenbusch (Lüdinghauser Straße bei Daldrup) mit dem Vorsatz verlassen, sich unter allen Umständen Geld zu besorgen. Hierzu war ihm jedes Mittel recht.

Korbflechterei
19. Juni 1958

Bei Trahe in der Osterbauer ist seit Jahrzehnten das selten gewordene Handwerk der Korbflechterei beheimatet. Ihre Bedeutung ist durch die Technisierung der Landwirtschaft nicht beeinträchtigt worden. Die Landbevölkerung kann weder auf Kartoffel- noch auf Kaffkörbe verzichten. Die Hausfrau benötigt den Waschkorb. Dies alles liefert die Korbflechterei. Mehrere Höfe pflegen die Anpflanzung der Weiden, die als Rohmaterial dienen. Eine solche Kultur bringt mehr ein als der Anbau von Weizen auf der gleichen Fläche. Im Sommer haben die Korbflechter Hochkonjunktur.

Kirmes
25. Juni 1958

Weil er einen Schüler aus Ascheberg von der Plattform des Karussells ("Fahrt zum Mond") gestoßen hatte, wobei der Junge zu Fall kam und einen Bruch des rechten Handgelenkes davontrug, verurteilte das Landgericht Münster in der Berufungsverhandlung einen 22 Jahre alten Schaustellergehilfen aus Soest wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 50 DM oder 10 Tagen Gefängnis. Er muss außerdem alle Kosten tragen.

40 Jahre in der Verwaltung
Theodor Bose feiert Jubiläum
01. Juli 1958

Heute am 1. Juli feiert Gemeindeobersekretär Theodor Bose im Alter von 58 Jahren sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Er hat mit Fleiß und Umsicht an verantwortlicher Stelle gewirkt und seine ganze Schaffenskraft der Gemeinde gewidmet.

02. Juli 1958

Der Hotelbesitzer Hubert Reher eröffnete seinen zweiten Betrieb auf der Himmelstraße, das Jagdschlösschen, welches 150 Personen aufnehmen kann.



Mit dem Bus nach Lourdes
03. Juli 1958

14 Tage waren 30 Ascheberger Teilnehmer einer Wallfahrt nach Lourdes unterwegs. Der "Davert-Express" von Karl Bolle legte 3 600 km durch fünf Länder zurück und vermittelte Landschaftsbilder von erhabener Schönheit. In Lourdes erlebten die Ascheberger den Höhepunkt der internationalen Militärwallfahrt, an der 40 000 Soldaten aus 14 Nationen in ihren Uniformen teilnahmen. Unter den 400 Soldaten der Bundeswehr entdeckte man auch einen Ascheberger.

Brand durch Blitzschlag
Hofgebäude mit Heu und Vieh vernichtet
12. Juli 1958

In der Nacht um 23.30 Uhr schlug während eines schweren Gewitters der Blitz in die an das Wohnhaus des Hofes Hartmann (Westerbauer) angebauten Stallungen.



Mit 32 Fuder Heu brannten sie bis auf die Umfassungsmauern aus. Auch sämtliche Hühner, einige Schweine und Kälber kamen in dem Feuer um.

Nematoden und Krautfäule Todfeind des Kartoffelbaus
23. Juli 1958

Die Regenfälle der letzten Zeit haben eine wichtige Voraussetzung für das Auftreten der Krautfäule bei Kartoffeln geschaffen. Der Erreger der Kraut- und Knollenfäule, der Pilz Phytophtora infestans, befällt bei feucht warmer Witterung die Stauden und verbreitet sich sehr schnell. Er zerstört die Blattgewebe, so dass die Pflanzen nicht mehr atmen und auch keine Stärke bilden können.

Werbung bis nach Lünen
26. Juli 1958

Es ist soweit! Mit zehn Böllerschüssen wird heute Abend um 20.00 Uhr die traditionelle Kirmes eröffnet. In diesem Jahr sind es etwa 80 Schausteller, die sich auf dem Kirchplatz und den umliegenden Straßen eingefunden haben.

Kirmes ohne Regen; In Ascheberg waren die Fässer leer
29. Juli 1958

Tatsächlich trockengelegt wurden von durstigen Trinkern zum Ausklang der Jakobi-Kirmes einige Gaststätten. Die Jakobi-Kirmes brachte viele Gäste ins Dorf, obwohl die Wetteraussichten am Samstag nicht gut waren. Die Feuerwehr feierte am Montag ihr großes Kameradschaftsfest. Vertreter der Gemeinde entboten ihr zum Sieg im Schnelligkeitswettbewerb die besten Glückwünsche.

Paradies für Kinder
In der Pastoratsweide - Vorbildliches Werk
02. August 1958

Heute nach dem Hochamt wird Pastor Plugge den neuen Kindergarten weihen. Am Dorfrand in der Pastoratsweide besitzt die Gemeinde einen modernen Kindergarten, wie man ihn sich schöner und besser gar nicht wünschen kann. Zu ebener Erde liegt im Schatten des hohen Turmes unserer Kirche ein Haus von gediegener Bauform, das durch die Zahl und Größe seiner Fenster überrascht.

Scheune und Stallungen in der Osterbauerschaft niedergebrannt
Ursache vermutlich Kurzschluss
05. August 1958

Am hellen Morgen um 6.00 Uhr bemerkten Bewohner des 180 Morgen großen Hofes Kneilmann plötzlich, wie Rauch aus dem Dach der großen Scheune aufstieg. Bald darauf brachen Flammen hervor. In dieser Scheune lagerten nicht weniger als 35 Fuder Heu. Es dauerte mehrere Tage, bis das Feuer gelöscht wurde.



Brand durch Blitzschlag
12. August 1958

Heute um 15 Uhr schlug ein Blitz in das Wohnhaus der Familie Anton Prinz, Breil, ein. Bald darauf schlugen Flammen aus den Heuvorräten des Bodens. Hier lagerten etwa drei Fuder. Die Feuerwehr war sofort zur Stelle, konnte allerdings nicht verhindern, dass ein Teil des Dachstuhls vernichtet wurde.



Fräulein Maria Störkmann tot
19. August 1958

Im St. Lambertus-Hospital verschied heute die Lehrerin i.R. Fräulein Maria Störkmann. Sie war mit der Schule durch Jahrzehnte verbunden.. 40 volle Jahre hat sie das Lehramt an der Volksschule ausgeübt und Generationen junger Mädchen auf den Eintritt ins Leben vorbereitet.

Die älteste Spadaka im Kreis feiert ihren 75. Geburtstag
19. August 1958

Ein gutes Menschenalter ist nun unsere Spadaka alt. Am 19. August 1883 wurde sie von mehreren Bürgern gegründet. Aus diesem Anlass findet im Vereinshaus (Pfarrheim) eine Jubiläumsfeier statt.



Kolping Schützenfest
31. August 1958

Genau um 16.30 Uhr wusste die Kolpingfamilie, wie ihr neuer König heißt: Nach einen treffsicheren Schuss von Karl Daldrup flog das letzte Stück vom Vogel ab. Zur Mitregentin wählte sich der König seine Ehefrau.



Kindergarten an der Konermannstrasse eingeweiht
31. August 1958

In einer würdigen Form wurde heute Vormittag durch Pfarrer Plugge der neuerstan-dene Kindergarten an der Konermannstrasse eingeweiht.

Die Gesamtkosten dieses Projektes betragen 11 000 DM. Sie wurden durch Spen-den, Landes- und Gemeindemittel sowie durch eine Diözesanen-Beihilfe erstellt.



Nadler-Werke in Ascheberg
01. September 1958

Heute wurde der Zweigbetrieb der Nadler-Werke in Ascheberg gegründet. Zwölf Beschäftigte finden hier einen Arbeitsplatz.

Glaube - Sitte - Heimat
Fahnenweihe bei der Schützenbruderschaft "St. Lambertus"
21. September 1958

In der Pfarrkirche St. Lambertus wies Präses Pfarrer Heinrich Plugge auf die Verbundenheit der Bruderschaft mit der Pfarre hin. Die ersten Fahnenoffiziere: Hugo Kimmina, Josef Schröer und Josef Wiedenhorst.

Im Krankenhaus ist eine Entbindungsstation eingerichtet
09. November 1958

Seit nunmehr 70 Jahren besteht unser Krankenhaus, das aus kleinen Anfängen entstand und im Laufe der Jahrzehnte stets verbessert worden ist. Schwester Oberin, die seit vier Jahren hier tätig ist, setzt sich entschieden für alle notwendigen Neuerungen ein. Erst vor kurzem gelang es, durch einen Ausbau zusätzlich Raum für die Krankenpflege zu gewinnen. Jetzt konnte die Einrichtung einer modernen Entbindungsstation vollendet werden.

Warmluftheizung in unserm Gotteshaus
15. November 1958

Unsere schöne spätgotische Hallenkirche ist feucht und kalt. Die Bestrebungen, hier Abhilfe zu schaffen, wurden von Pastor Plugge nachdrücklich gefördert. Der Opfersinn unserer Pfarrgemeinde hat sich auch hier wieder in bester Weise bewährt. Heute nun wird die Warmluftheizung unser Gotteshaus zum erstenmal erwärmen.

Im Geiste meiner Vorgänger arbeiten
02. Dezember 1958

"Gegen meinen Willen haben Sie mich soeben zum Landrat gewählt. Meine Vorgänger Deist und Wenning haben sich in dieser Aufgabe verzehrt. Dafür können wir ihnen nur danken. Mein Ziel soll sein, ihre Politik weiter zu verfolgen: die Politik sparsamster Wirtschaft!" Mit diesen Worten führte sich Hubert Schulze Pellengahr als neuer Landrat im Kreistag ein.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
14. Dezember 1958

Auf der Jahreshauptversammlung wird Viktor Bultmann zum Nachfolger von Wilhelm Pues als Schriftführer und Kassierer gewählt.

1959



Erfinderisch war der zwölfjährige Walter Sobbe
11. Januar 1959

Er bastelte sich an seinem Schlitten einen Rex-Motor, dazu kam dann noch ein ausgedientes Rad und fertig war das "Automobil". Die ersten Probefahrten vor den ein wenig neidvollen Augen der Schulkameraden klappten. Jetzt wartet Walter Sobbe sehnsüchtig auf Schnee, denn ohne ihn ist sein Motorschlitten fahrunfähig. Drücken wir beide Daumen.



Ein "Gespenst" wurde entlarvt
21. Februar 1959

Seit drei Jahren spukt es auf dem Hof Füchtling in der Osterbauerschaft. Fast täglich passiert etwas. Das neue Fahrrad des Bauern verschwand spurlos, genau so eine Lichtmaschine aus dem Trecker, Werkzeuge und andere Gegenstände. Verschmutzt fand man plötzlich die Tanks der Fahrzeuge und technische Einzelteile waren zerstört worden. Das Licht auf dem Hof brannte nicht mehr und vom vollbeladenen Erntewagen lief ein Rad ab.

Es ist kaum zu glauben, wie vielseitig der "Spuk" auftrat. Unschuldige Personen gerieten unter Verdacht und für die Bewohner des Hofes wurde das Leben unerträglich.

Als das "Gespenst" den Hof verließ und dem Bauern im Walde die Brieftasche stahl, geriet es aufs Glatteis und stolperte.

Die Kriminalpolizei nahm sich des rührigen Geistes an. Es handelt sich um den auf dem Hof beschäftigten und dort wohnenden landwirtschaftlichen Gehilfen.

01. März 1959

Heute am 01. März 1959 hat sich Dr. Heinrich Hilgert, Chirurgischer Facharzt, bei uns in Ascheberg niedergelassen.

Schwester Oberin verlässt Ascheberg
10. März 1959

Schwester Oberin Maria Silveria, die seit 1954 in ihrer Eigenschaft im Krankenhaus tätig ist, wurde jetzt mit der Leitung eines größeren Hauses betraut.

Zwei verdiente Lehrer verabschiedet
23. März 1959

Blumen und Geschenke überreichten die Schüler der St. Michael-Schule den beiden Pädagogen Rektor Heinrich Schomberg und Lehrer Groetschel. Beide Lehrer haben 45 Jahre im Dienst der Volkserziehung gestanden.


1.Reihe Rektor Heimrich Schomberg, Lehrer Groetschel, Rektor Anton Otte
2. Reihe Lehrerin Julia Merten, Lehrerin Maria Heukamp, Kaplan Große Kleimann


Bundesverdienstkreuz für Hugo Merten
02. April 1959

In einer Feierstunde aus Anlass der Vollendung des 65 Lebensjahres, die im "Jagdschlösschen" stattfindet, überreicht Staatssekretär Tillmann vom Landwirtschaftsministerium das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse dem Fabrikanten Hugo Merten.



Viehverwertung feiert Jubiläum
14. April 1959

In der Gaststätte Reher feiert die Viehverwertungsgenossenschaft heute ihr 25jähriges Bestehen. Dem Festakt voraus geht die Generalversammlung. Zu den Ehrengästen zählt auch Staatsminister a.D., Verbandsdirektor Dr. Peters, der die Festansprache halten wird.

Kindergartenschwester wurde abberufen
17. April 1959

Ordensschwester Irmgilde, die jahrelang den Kindergarten geleitet hat, verlässt heute Nachmittag Ascheberg und kehrt ins Mutterhaus der Schwestern von der göttlichen Vorsehung nach Münster zurück. Die Abberufung hat in unserem Dorf großes Bedauern ausgelöst.

Spar- und Darlehenskasse
27. April 1959

Nach längerer Krankheit verschied heute der Rendant der Spar- und Darlehenskasse, Fritz Westhoff, im Alter von 70 Jahren. Mit Fritz Westhoff hat die Genossenschaft ihren Förderer und Ratgeber verloren.

St. Lambertus
28. Mai 1959

Kaplan Große Kleimann, der vier Jahre in unserer Gemeinde segensreich gewirkt hat, wird am Sonntag, 20. Juni 1959, als Pastor in Oeding eingeführt. Die Ascheberger sehen den hochgeschätzten Seelsorger nur ungern scheiden.

Bürgerschützen
Juni 1959

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Bernhard Deiters, der sich seine Frau Hedwig zur Königin erkor.



Brand durch Blitzschlag
23. Juni 1959

Gegen 3.45 Uhr vernichtete ein Blitzschlag den Speicher des Hofes Sandhove in der Westerbauer, der bis auf die Grundmauern niederbrannte. Unsere Feuerwehr war sofort zur Stelle und verhinderte ein übergreifen der Flammen auf die benachbarte Remise, in der Wagen und landwirtschaftliche Geräte untergestellt waren.

Abschied vom Dienst
25. Juni 1959

Nur noch einige Tage wird Lehrer Hubert Schwipp, seit 1952 Bürgermeister, seinen Dienst in der Westerbauerschule versehen. Mit Beginn der großen Ferien naht der Tag seiner Pensionierung. Der Wunsch dieses verdienten Bürgers, in der Heimatgemeinde bleiben zu können, hat sich leider nicht verwirklichen lassen. Mit dem Fortgang von Hubert Schwipp endet nicht nur ein Stück unserer Schulgeschichte. Er war auch als Gemeindevertreter und Bürgermeister an der erfolgreichen Entwicklung des letzten Jahrzehnts maßgebend beteiligt.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
06. Juli 1959

Morgens hl. Messe, anschl. Töttchenessen bei Klaverkamp. Vogelschießen bei Füchtling. Um 12.00 Uhr fiel in der Osterbauerschaft der Königsschuss. Ihn erzielte Theo Heubrock. Zu seiner Mitregentin erwählte er sich seine Frau Josefa. Das Schützenfest verlief in einer harmonischen Atmosphäre. Nachmittags ist Kaffeetrinken, abends Königsball bei Klaverkamp im Saale.



Eigenwasserversorgung oder Anschluss? Wasser wird geprüft!
30. Juli 1959

Vor einer weitreichenden Entscheidung steht nun der Gemeinderat: Soll unsere Gemeinde eine eigene Wasserversorgung aufbauen, oder soll sie sich von dem Wasserwerk Gelsenkirchen beliefern lassen? Untersuchungen über den Umfang der Grundwasservorräte in der früheren Strontianitgrube Wickensack haben ergeben, dass diese Vorkommen für eine Versorgung ausreichen würden.

Goldenes Zeitalter durch Strontianit?
08. August 1959

Einen Umweg nimmt unsere Gemeinde, um zum Ziel der zentralen Wasserversorgung zu gelangen. Ein Bohrversuch in der kommenden Woche am Mergelberg bei Wickensack wird die Frage lösen, ob die reichen Wasservorräte in den früheren Strontianitstollen als Trinkwasser einwandfrei sind. Es herrschen allerdings begründete Zweifel, weil wahrscheinlich unreines Oberwasser in die Stollen einsickert. Sollten sich die Bedenken als berechtigt erweisen, dann wird unser Dorf sich endgültig für die Versorgung mit Ruhrwasser vom Gelsenkirchener Wasserwerk entscheiden.



Letzte Sitzung mit Bürgermeister Schwipp
14. August 1959

Bürgermeister Schwipp hat den Gemeinderat ins Lokal Bultmann eingeladen. Die Sitzung war die letzte von ihm geleitete Versammlung, denn am 30. September verlässt er Ascheberg, um in Sendenhorst Wohnung zu nehmen. Das nächste Mal wird der Rat einen neuen Bürgermeister zu wählen haben.

In der Realschule wird das Wasser knapp
15. August 1959

Die geringen Niederschläge der Sommermonate wirken sich jetzt auch auf die Brunnen aus. Hier und da im Dorf versiegen sie völlig. Auch in der Realschule ist das Wasser so knapp, dass nicht nur die Kinder, sondern auch die im Haus wohnenden fünf Familien darunter zu leiden haben. Das Thema der zentralen Wasserversorgung wird durch diesen Mangel besonders aktuell.

Unsere Spar- und Darlehenskasse bekommt einen neuen Rendanten
17. August 1959

Die wichtigste Aufgabe der Generalversammlung der Spar- und Darlehenskasse, in der Gaststätte Stiens (heute Hillmann), ist die Neuwahl des Rendanten. Sie fiel einstimmig auf den 32jährigen Leiter der Effektenabteilung der Landesbank Dortmund, Josef Koppers, der in Kürze sein Amt antreten wird.

Blitz entzündete Bauernhaus
19. August 1959

30.000 DM Schaden entstand heute Nachmittag bei einem Großfeuer, das um 16.15 Uhr durch Blitzschlag im Wohnhaus des Bauern Potthoff in der Osterbauerschaft ausbrach. Das Wohnhaus, ein altes Fachwerkgebäude, brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Aschebergerin erlag den Verletzungen
04. September 1959

An der Ecke Dieningstraße-Biete ereignete sich um 15.15 Uhr ein folgenschwerer Unfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Frau Katharina Elmerhaus (79 Jahre) erlag drei Stunden später den Verletzungen.

Schulze-Ehring neuer Bürgermeister
Vom Gemeinderat mit elf von 16 Stimmen gewählt!
19. September 1959

Nach siebenjähriger kommunalpolitischer Tätigkeit in unserer Gemeinde trat Bürgermeister Hubert Schwipp offiziell von seinem Amt zurück.

Sein Amt wurde von dem 64jährigen Ratsmitglied Franz Schulze-Ehring eingenommen, der sich als Kandidat der CDU neben dem stellvertretenden Bürgermeister Steinhorst zur Wahl gestellt hatte.

  
Franz Schulze-Ehring / Hubert Schwipp


Rote Nelken für die Lehrer
Erstes Klassentreffen des Entlassjahres 1943
20. Oktober 1959

Die ehemaligen Schüler und Schülerinnen des Entlassjahres 1943 trafen sich mit Lehrerin Maria Heukamp und Rektor i.R. Heinrich Schomberg im Jagdschlösschen Reher. Bis auf einige waren alle dem Rufe freudig gefolgt.

Bei flotter Musik, Tanz und allerlei Unterhaltung verlief die Zeit sehr schnell. Erst in den frühen Morgenstunden trennte man sich mit dem Wunsche, nach drei Jahren sich wieder in gleicher Weise zusammenzufinden.

5 Jahre Zuchthaus für Jansen
08. November 1959

Nach dreitägiger Verhandlung verkündete Landgerichtsdirektor Funke das Urteil des Schwurgerichts Münster gegen den 31jährigen Arbeiter R. Jansen aus Ascheberg. Es lautete auf fünf Jahre Zuchthaus wegen schweren Diebstahls unter der Voraussetzung des strafverschärfenden Rückfalls in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf fünf Jahre aberkannt.

Der Staatsanwalt beantragte 10 Jahre Zuchthaus wegen versuchten Mordes an der 61jährigen Bäuerin Frau Brügger.

"Dunkle Kammer" bekommt Teerdecke
12. November 1959

Zu den originellsten Straßenbezeichnungen gehört neben der "Adamsgasse" auch die "Dunkle Kammer" (oder auch Düstere Kammer - siehe auch unter Berichte), jener kurze Verbindungsweg, der von der Dorfheide ins Dorf führt. Da das Tageslicht durch die beiderseitig geschlossene Häuserreihe abgeschirmt ist, trägt sie den vom Volksmund geprägten Namen zu Recht. Aus solcher Erwägung heraus hat die Gemeinde davon abgesehen, die Gasse zu beleuchten. Sie erhält ihr Licht von den anderen Lampen. Die 80 Meter lange Gasse wurde mit Schotter und Makadam gepflastert, da schon so mancher abends über einige Unebenheiten privater Abflussschächte gestolpert und zu Fall gekommen ist.

Fesselnde Reiterspiele auf Schlingermanns Weide
17. November 1959

Der alljährliche Geländeritt mit Fuchsjagd des Reitervereins unter traditioneller Beteiligung einer sieben Mann starken Herberner Gruppe war vom schönen Wetter begünstigt. An der Weide Schlingermann verfolgten viele hundert Zuschauer den spannenden Endkampf, aus dem zwei neue Fuchsmajore hervorgingen: Theodor Reimann, Herbern, und Heinrich Siesmann aus unserem Dorf.

Das alte Wohnhaus Surmann wurde abgebrochen
26. November 1959

An seiner Stelle entsteht auf der Sandstraße das Fachgeschäft für Elektrotechnik und Radio von Gottfried Hattrup.



Schönstes Gotteshaus weit und breit
20. Dezember 1959

Glockengeläut rief alle Gläubige zu einem denkwürdigen Tag in die Pfarrkirche St. Lambertus.

Der aus Holland stammende Barockaltar von 1735 wurde von Dechant Hörster eingeweiht.



Kreishandwerksmeister Wilhelm Mühlenbeck von der Dorfheide ist heute verstorben
26. Dezember 1959

Bei seiner Beerdigung wird der Kreis Lüdinghausen, deren treuer Sohn er war, von dem Verstorbenen Abschied nehmen. Möge der Geist Wilhelm Mühlenbecks über sein Grab hinaus fruchtbar wirken.

31. Dezember 1959

Trotz schwankender Konjunktur vergrößert sich Aschebergs Fischindustrie am Bahnhof ständig. Jetzt erstand in der Nähe des großen Lagers von Ebbert eine langgestreckte Halle der Fischfabrik Uhlenbrock.

1960



Fast eine Million Liter Wasser kommen jetzt täglich aus dem Boden
04. Januar 1960

Dieses fast Unglaubliche geschieht zur Zeit am Strontianitschacht Wickensack, wo die Gemeinde ein eigenes Wasserwerk errichten möchte.

Gemeindedirektor Bernhard Rothers und Medizinalrat Dr. Homering besuchten die Pumpstation bei Wickensack und informierten sich über die Arbeiten. In seiner Eigenschaft als Leiter des Chemisch-Bakteriologischen Institutes entnahm er dem Wasser eine Probe. Wöchentlich einmal wird es jetzt im Landesuntersuchungsamt auf seine Qualität hin kontrolliert. Als Ascheberger interessiert sich Dr. Homering natürlich auch persönlich sehr für diesen Versuch.

Der Winter meint es gut mit uns
26. Januar 1960

Tief verschneit und vereinsamt liegt in der weißen Flur und unter dem dunklen Himmel unser Dorf. Die Kinder freuen sich!

203 Ascheberger Bürgerschützen
Generalversammlung bei Stiens
15. März 1960

In der Generalversammlung bei Stiens gedachte der Vorsitzende, Heinrich Mühlenbeck, der verstorbenen Mitglieder Wilhelm Mühlenbeck, Hubert Wiesmann und Heinrich Platvoet. Nach dem Bericht von Anton Ernst schließt die Kasse mit einem Überschuss von 411,70 DM ab. Das Schützenfest wird am 12. und 13. Juni im Vereinshaus (Pfarrheim) gefeiert.

Der Glaube überwindet alles
20. März 1960

In diesen Tagen sprach in einer Versammlung der Kolpingfamilie ein Ostvertriebener über "Kirche und Kommunismus". Das Besondere an diesem Vortrag ist, dass der Referent aus eigenen Erlebnissen berichten kann und somit einen tiefen Einblick über die Verhältnisse jenseits des Eisernen Vorhangs den Zuhörern vermittelt.

Generalversammlung des HV
22. März 1960

In der Generalversammlung des Heimatvereins gab der Vorsitzende , Medizinalrat Dr. Homering, einen aufschlussreichen Jahresbericht. Der Heimatverein hat 140 Mitglieder. Als größere Ereignisse der vergangenen zwölf Monate wurden das Herrichten des Davensberger Burgturmes, die Dorfverschönerung, die Lambertusfeier und der Kreisheimattag verzeichnet.

In ehrender Weise gedachte der Vorsitzende des verstorbenen Schriftführers Wilhelm Mühlenbeck. Als Nachfolger wählte die Versammlung einmütig den Gemeindeobersekretär Heinz Stiens.

Eine Bitte der Müllabfuhr
27. März 1960

Bei der allwöchentlichen Müllabfuhr kann immer wieder beobachtet werden, wie mühevoll sich häufig die Abfuhr durch den Unternehmer gestaltet. Abgesehen von Übergrößen bis zum Rand mit Asche angefüllten Behältern finden sich Behältnisse mit Gartenabfällen. Diese Abfälle zu beseitigen, ist Angelegenheit der Bewohner selbst. Ebenso gehört auch kein Bauschutt in die Mülltonnen, den mancher Bauherr sicherlich gern zur Auffüllung seines Baugrundstückes verwenden würde. Andere Bewohner dagegen sind der Ansicht, dass sie ihre Mülltonnen erst dann herausstellen müssen, wenn sämtliche Behälter gefüllt sind. Dieser Umstand führt dazu, dass der Müllwagen häufig die Abfuhr an einem Tage nicht bewältigen kann. Die Bevölkerung wird gebeten, allwöchentlich ihre Behälter bereitzustellen und nur solchen Müll abzustellen, der nach der gemeindlichen Satzung durch die gemeindliche Müllabfuhr zu beseitigen ist.


„Die letzte Müllabfuhr“ – fast staubfrei


Osterfeuer
11. April 1960

Der Heimatverein hat schon wiederholt auf Vorstandsbesprechungen und in Versammlungen betont, dass er sich mehr denn je auch um die Pflege des österlichen Brauchtums annehmen werde. Diese Absicht wird er beim diesjährigen Osterfeuer verwirklichen, zu dem die Bevölkerung des ganzen Dorfes eingeladen ist. Auf dem von der Gemeinde erworbenen Grundstück an der Altefeldstrasse ist schon ein Buschenhaufen aufgeschichtet worden. Die Jugend möge noch Holz herbeischaffen, damit am Abend des 1. Ostertages ein wahrhaft schönes und erhebendes Feuer zum Himmel lodern kann.

Traditionelle Wanderung am zweiten Ostertag
13. April 1960

Wie alljährlich, so steht auch Davensberg jetzt wieder am Ostermontag im Zeichen des traditionellen "Emmaus - Spazierganges". Nicht nur die Ascheberger, sondern auch viele auswärtige Gäste pilgern dann nach Davensberg, dem trauten Davertdörfchen.

Auf diesen Besuch sind die Gaststätten schon gut vorbereitet. Die Gastwirtschaft Clemens August veranstaltet ihren traditionellen Ostermontagsball, im gleichen Lokal der SV Davaria sein Preiskegeln, und der Kegelklub "Goldene Zehn" auf der Bundeskegelbahn der Gastwirtschaft Börger ebenfalls ein Preiskegeln.

Frauen- und Müttergemeinschaft hat großen Tag
23. Mai 1960

Am Christi-Himmelfahrtstag wird die neue Fahne der kath. Frauen- und Mütter-gemeinschaft geweiht. In der hl. Messe ist um 7.00 Uhr Gemeinschaftskommunion, 14.30 Uhr Andacht mit Ansprache des Präses, Pfarrer Heinrich Plugge, der dann die Fahne weihen wird. Anschließend finden sich alle Frauen und Mütter im Vereinshaus (Pfarrheim) zu einer gemütlichen Kaffeetafel zusammen.

Rektor a.D. Anton Otte wird heute 85 Jahre
24. Juni 1960

Rektor a.D. Anton Otte feiert heute seinen 85. Geburtstag. Der Jubilar ist in körperlicher und besonders in geistiger Hinsicht noch sehr rege. Seine Haushälterin, Fräulein Emilie Schulte-Sasse, betreut ihren "Pflegling" auf das beste., und so kann es nicht ausbleiben, dass er stehst bei guter Laune ist. Dass seine Arbeitskraft noch ungebrochen ist, beweist die Tatsache, dass er jetzt noch eine umfassende Geschichte von Ascheberg zusammenstellt. Für diese wissenschaftliche Arbeit wird ihm die ganze Gemeinde sehr dankbar sein.

Bürgerschützen
Juni 1960

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Willi Schlingermann, der sich seine Frau Luise Merten zur Königin erkor.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
11. Juli 1960

Schützenfest, morgens hl. Messe, dann Töttchenessen bei Klaverkamp, anschließend Vogelschießen bei Füchtling, nachmittags Kaffee-trinken, abends Königsball im Saal Klaverkamp.


Königspaar: Hubert I. Heubrock und Ehefrau Hildegard I.


Heinrich Höwelhans wird als Nachfolger von Hubert Heubrock zum Hauptmann berufen.

Bauer stellt Grundstück für neues Feuerwehrhaus
03. August 1960

Am Kirmesmontag wurde die Feuerwehr von Gemeindedirektor Rothers durch einen Sirenenalarm auf den Plan gerufen. Die Versammlung fand bei Bultmann statt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Schulze Ehring sprach Hugo Merten als einer der Senioren über die Geschichte der Feuerwehr. Gemeindedirektor Rothers sprach über den notwendigen Neubau des Feuerwehrhauses und betonte, dass Bauer Bruno Rohlmann hierfür einen Platz an seinem Hause, Lüdinghauser Str., zur Verfügung stellen will. Das alte Feuerwehrhaus wird abgerissen. Zur fröhlichen "Schäskesfahrt" ging es dann zum Pferdekarussell auf dem Kirchplatz. Bei dem anschließenden Rundgang durch das Dorf wurde kaum eine Wirtschaft ausgelassen.

Gehwege um die Osterbauer-Schule
17. August 1960

Die Umgebung der Osterbauer-Schule wird noch während der Ferien neu gestaltet. Es ist einmal vorgesehen, die Umgebung der Lehrerwohnung von dem Schulplatz räumlich zu trennen. Der Graben hinter der Schule ist bereits verrohrt worden. Ein Zaun, zu dem sich im Herbst eine Heckenpflanzung gesellt, wird den Zuweg zum Schulplatz von den dahinterliegenden Ländereien trennen. Der etwas enge Spielplatz kann nunmehr durch einen Teil des zu großen Lehrergartens erweitert werden. Rund um die Schule führen künftig Gehwege mit Blumenbeeten. Die Zementplatten unter den Kastanienwegen sind bereits angefahren worden.

Vor zwei Jahren schuf man eine neue Toilettenanlage mit Wasserspülung (aus der Hauswasserversorgung) und Gasheizung. Sie wird bekanntlich mit Erdgas gespeist. Zum Schulbeginn sind alle Arbeiten abgeschlossen.

50 Feuerwehrleute standen zwei Stunden lang pausenlos im Einsatz
18. August 1960

Ein Großbrand auf dem Hof des Bauern Theodor Linnemann, Lohstraße, verursachte rund 75.000,-DM Sachschaden. Mehr als zwei Stunden kämpften die Feuerwehren von Ascheberg, Davensberg und Lüdinghausen, bis das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.

Eine Flüchtlingsfrau, die sich allein im Hause des Bauern befand, entdeckte gegen 17.30 Uhr zufällig das Feuer in einem beim Wohnhaus liegenden Getreidescheune. Sie alarmierte sofort die Nachbarn. Wenige Augenblicke später stand die Getreidescheune, in der 16 Fuder noch nicht gedroschener Roggen lagerte in hellen Flammen. Der Brand griff sofort auf einen an der Scheune liegenden Holzschuppen über, in dem 5 Festmeter Holz lagerte.

Ausgraben der Löschteiche machen sich bezahlt
Brandursache Linnemann: Kurzschluss oder Kinderhand?
19. August 1960

Die Ausbaggerung des Feuerlöschteiches an der Pastoratsweide hat sich jetzt schon bezahlt gemacht. Das ist die allgemeine Ansicht der Feuerwehrleute nach dem Brande Linnemann. Bei der Bauweise - mehrere Gebäude sind in einem Block verschachtelt - hätte es sonst eine Katastrophe geben können. Bei dem trockenen Vorjahressommer wäre vielleicht ein Großteil des Dorfes nicht zu retten gewesen.

In der Brandsache Linnemann stellte der von der Kriminalpolizei hinzugezogene Brandsachverständige in der Starkstromleitung der Scheune einen Kurzschluss fest. Dieser kann, muss aber nicht ursächlich für die Entstehung des Brandes sein. Im übrigen erstrecken sich die kriminalpolizeilichen Ermittlungen auf eine mögliche Brandstiftung durch Kinderhand.

Gut Steinhorst in der Davert
23. August 1960

Mit der bekannteste Bauernhof unseres Kreises und gleichzeitig einer der ältesten in unserer Gemeinde ist das Gut Steinhorst in der Davert. Der frühere Herberner Kaplan Julius Schwieters, einer der bedeutendsten Heimatforscher unseres Kreises, gab im 19. Jahrhundert die Größe des Hofes mit 1406 Morgen an. Der heutige Hofherr ist unser Landrat und Bundestagsabgeordneter des Kreises Lüdinghausen und Coesfeld Hubert Schulze Pellengahr.


Besitzer Landrat Schulze Pellengahr
(Wohnhaus seit 1575)


Zahlreiche Spenden
01. September 1960

Im Mittelpunkt unserer Gemeinde steht die Kirche St. Lambertus mit ihrem weit sichtbaren Turm. Gerade in der letzten Zeit haben die Ascheberger durch zahlreiche und namhafte Spenden für die umfangreichen Renovierungsarbeiten ihr inniges Band zu dem Gotteshaus wieder bewiesen. Die jetzige Kirche wurde 1524 vollendet. Der hohe Turm wurde 1909 errichtet.

Fortwährende Verbesserungen des Krankenhauses - Küche jetzt voll elektrisch
02. September 1960

Die vollelektrische Ausrüstung der Küche unseres St.-Lambertus-Hospitals steht am Beginn einer weiteren Etappe des Ausbaues und notwendiger Verbesserungen. Die Geschichte unseres Krankenhauses beweist, wie sehr diese Einrichtung von jeher eine Aufgabe unserer gesamten Gemeinde ist, die sich stehst mit nachhaltigen Erfolgen bemüht hat, das St.-Lambertus-Hospital auf der Höhe der Zeit zu halten.



Zwei Einbrüche
07. September 1960

In der Nacht stiegen unbekannte Täter in die Getreide- und Futtermittelhandlung Theodor Elbers, auf der Sandstraße, Vitus Schulze Frenking, ein. Sie brachen den Stahlschrank auf und entwendeten eine Geldkassette. Diese wurde am anderen Morgen an der Scheune Hanhoff an der Davensberger Straße gefunden. Das Einbruchswerkzeug holten sich die Diebe in derselben Nacht aus der Schmiede Drees an der Sandstraße. Wer hat Beobachtungen gemacht und kann der Polizei Hinweise geben? Angaben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, nimmt die Kriminalpolizei Lüdinghausen oder die Polizei in Ascheberg entgegen.

Rat stimmte für eigene Wasserversorgung
19. September 1960

Das Projekt einer eigenen Wasserversorgung stand im Mittelpunkt einer Gemeinderatssitzung in der Gaststätte Börger in Davensberg. Die Gesamtkosten dieser Wasserversorgung sollen sich nach den Ausführungen Gemeindedirektor Rothers auf ca. 1,2 Millionen DM belaufen. Allein der Ausbau eines Schachtes würde 130 000 DM kosten.

"Wenn das wirklich so ist, brauchen wir kein Rohwasser zu trinken", sagte Gemeindedirektor Rothers. Die Kosten und damit der Wasserpreis seien gleich bei einer Wasserversorgung durch Gelsenkirchen oder durch eine eigene Wasserver-sorgung. Bei Berücksichtigung sämtlicher Kosten würde sich die Gemeinde bei einer eigenen Versorgung finanziell günstiger stehen. Der Nachweis, dass ausreichend Wasser vorhanden ist, sei erbracht.

Michael - Bild aus Eiche
22. September 1960

Die Elternschaft der katholischen Dorfschule erlebte eine würdige Feierstunde, in der Pfarrer Heinrich Plugge die Weihe des St. Michael-Standbildes vollzog

Der Gedanke, dieses Bild des Schutzheiligen unserer Schule zu schaffen, ging von Lehrer Schwipp aus.

Der Bildhauer Bücker aus Vellern schuf die Figur aus einem Stück.



Kreis hat 129.975 Einwohner
30. September 1960

Am Stichtag, dem 30. September 1960, hatten die Gemeinden unseres Kreises insgesamt 129 975 Einwohner.

Ascheberg:

  4.153 Einheimische
  1.260 Vertriebene
  3 Ausländer
  18 Staatenlose
  Insgesamt 5.434

Geselligkeitstanz fand erfreuliches Echo
03. Oktober 1960

Der erste "Tanzkursus" in neuer Form - Geselligkeitstanz nannte er sich - fand jetzt einen guten Abschluss. Dem tanzenden Menschen die Verbindung zur Musik beizubringen, war eines der Ziele: das Lösen vom "Nur-Paartanz". Der Kursus wird mit weiteren Übungen unter der Leitung von Fräulein Fassbender fortgesetzt.

Ergebnis des Vorgärten- und Blumenschmuck-Wettbewerbes
08. Oktober 1960

Am 20. April schieb die Gemeinde in Gemeinschaft mit dem Heimatverein einen Vorgärten- und Blumenschmuck-Wettbewerb aus, der nach zwei Prüfungen am 03. Juli und 2 Oktober jetzt mit der Preisverteilung seinen Abschuss fand. Recht erfreulich waren die Beteiligung und das Gesamtergebnis.

Es erhielten den

1. Preis mit je 37 Punkten:
Dr. Paul Kock, Pastoratsweide; Edwin Schmidt, Pastoratweide; Hans Keller, Hoveloh.

2. Preis:
Pastor Hagendorf, Hoveloh (34 P.); Heinrich Heising, Herberner Straße (34 P.); Hugo Merten, Bultenstraße (33 P.); Kurt Ott , Pastoratsweide (32 P.).

3. Preis:
Dr. Homering, Alte Feld Straße (29 P.); Theo Reckel, Dorfheide (26 P.); Wwe. Wilhelm Mühlenbeck, Dorfheide (26 P.); Dr. Flamme, Pastoratsweide (25 P.); Hubert Niendidt, Bispingheide (25 P.); Heinrich Stenkamp, Davensberger Straße (25 P.); Katholisches Krankenhaus (24 P.); Robert Feldmeier, Dorfheide (24 P.); Wilhelm Schlingermann, Sandstraße (24 P.)

Trostpreise:
Peter Scheirer, Dorfheide (21 P.); Theodor Bonkhoff, Sandstraße (19 P.); Hubert Falke, Sandstraße (18 P.); Heinrich Mühlenbeck, Sandstraße (14 P.) und Hubert Reher, Sandstraße (10 P.).

Diebstahl in der Osterbauer
09. Oktober 1960

Einem Landwirt in der Osterbauerschaft wurde zur Nachtzeit ein Akku "Marke Königstiger" und eine Handpumpe für Faßbrennstoff entwendet. Das Akkugerät diente für die elektrische Ladung eines Weidezaunes. Wo wurden diese Gegenstände zum Kauf angeboten? Sachdienliche Mitteilungen erbittet der Polizeiposten Ascheberg.

Leitergerüst in der Pfarrkirche
17. Oktober 1960

Wieder ist in unsere Pfarrkirche St. Lambertus ein Leitergerüst aufgebaut worden. Das Deckengewölbe wird sorgfältig darauf untersucht, ob sich unter der jetzigen Ausmalung noch Gemälde aus früherer Zeit befinden. Fachleute sind mit Quarzlampen an der Arbeit. Das Kirchenschiff stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Restaurierung alter Gemälde von entsprechendem Kunstwert würde dann mit Hilfe von Finanzmitteln des Landeskonservators geschehen. Bleiben die Untersuchungen in dieser Beziehung ergebnislos, dann kann die Decke, wie vorgesehen, in heller Kalkfarbe gestrichen werden.

Noch einmal im alten Schulgebäude vor dem Umzug
28. Oktober 1960

Die Leitung der Landwirtschaftsschule teilt mit: Nachdem der Lehrgang für die Mädchen bereits seit dem 11. Oktober 1960 begonnen hat, wird nunmehr der Unterricht für die Schüler am Donnerstag, dem 3. November 1960, um 8.30 Uhr eröffnet.



Schlingermanns Mühle bis auf die Grundmauern abgebrannt
Brandursache noch ungeklärt
03. November 1960

Eines der ältesten Gebäude unserer Gemeinde, die Schlingermanns Mühle, ist in der Nacht bis auf die Grundmauern niedergebrannt.(siehe auch hier)

Der vorläufige Schaden dürfte etwa 150.000,00 DM betragen. In dem Gebäude wohnte eine Familie mit fünf Kindern; sie wurde ebenfalls obdachlos.

Frau Hülsmann, die in der Mühle wohnte, bemerkte gegen 1.45 Uhr starken Brandgeruch im Haus. In diesem Augenblick schlugen auch schon die Flammen aus der Mühle. In Eile benachrichtigte sie die Nachbarn, die zunächst die fünf Kinder von Hülsmann retten. Sie fanden Unterkunft bei hilfreichen Nachbarn. Anschließend barg man das Mobiliar aus der Wohnung.


Schlingermanns Mühle an der Steinfurter Strasse


Im Frühjahr Erweiterungsbau bezugsfertig
08. November 1960

Eine Entlastung für das gespannte Raumverhältnis in der Volksschule wird der neue zweiklassige Anbau bedeuten. Die Kinder werden zu Ostern in die neuen Räume einziehen können. Der Anbau wurde durch den Ascheberger Bauunternehmer Theodor Heubrock ausgeführt.

Es regnet und regnet
10. November 1960

Die Regenfälle der letzten Monate brachten viele Bauern in größte Besorgnis. Wochenlang warteten sie auf beständiges gutes Wetter, um ihre auf den Feldern befindlichen Runkeln abzufahren. Mit Mühe und Not, meist nur mit eigenen Leuten, standen sie knietief im Wasser, um den Futtervorrat für die kommenden Wintermonate zu bergen. Ein findiger Bauer, Ewald Hügemann, Lütkebauerschaft, konnte nur noch mit einem Raupenfahrzeug seine Runkeln vom Feld holen. Bis spät in den Abend hinein war er mit der Bergung der "Wasserüben" beschäftigt.

Restaurierung: drei Jahre
Umfassende Instandsetzung des St. Lambertus-Gotteshauses
10. November 1960

In der Pfarrkirche konnte das Gerüst zur Untersuchung der alten Malereien wieder abgebaut werden. Es fanden sich keine verborgenen Gemälde.

Für die neuen Fenster werden die endgültigen Muster ausgesucht, die Heiligenfiguren an den Säulen in den Turm versetzt, einige seitwärts der Empore. Der Kreuzweg ist abgenommen und soll verkleinert werden. Zur Zeit ist man mit der Ausbesserung des Putzes beschäftigt. Die künftigen Aufgaben erweisen sich immer noch als umfassend, obgleich schon viel geschehen ist. Es geht um den neuen Anstrich der Kirche, einen neuen Fußboden und die Ausbesserung der alten Bänke, denen historischen Wert zugesprochen ist.

Im Dienste der Landwirtschaft
Anton Mennemann 25 Jahre Sachverwalter der Viehverwertungsgenossenschaft
01. Dezember 1960

Der Geschäftsführer der Viehverwertungsgenossenschaft Ascheberg und Umgebung, Anton Mennemann, ist heute 25 Jahre im Dienst der Landwirtschaft tätig. Während im April letzten Jahres die bäuerliche Genossenschaft ihr 25jähriges Bestehen im Kreise der zahlreichen Mitglieder feiern konnte, folgt nun das persönliche Jubiläum ihres Leiters.

Hochwasser im ganzen Kreis
05. Dezember 1960

Das halbe Dorf und große Teile der Bauerschaften stehen unter Wasser. Zahlreiche Keller stehen Metertief unter Wasser. So war auch die Straße Ascheberg-Lüdinghausen in den Abendstunden nur noch teilweise passierbar.

Herzschlag am Steuer
08. Dezember 1960

An der Autobahnausfahrt in Recklinghausen erlag der 46jährige Fuhrunternehmer Wilhelm Elmerhaus am Steuer eines Lastwagens einen Herzschlag. Er hatte den Wagen vorher noch zum Stehen gebracht und die Zündung abgestellt.

Kreissparkasse stellt Rendant Ignatz Wagemann vor
15. Dezember 1960

Heute wird Rendant Ignatz Wagemann die Leitung der Kreissparkasse übernehmen. Die bisherige Zweigstellenleiterin, Frl. Ursula Niemann, wird auf eigenen Wunsch aus ihrem Amt ausscheiden. Seit 1941 hat sie ihre ganze Kraft und Arbeit in den Dienst der Kreissparkasse gestellt und durch ihre verbindliche Art das Vertrauen und die Wertschätzung der Einwohnerschaft erworben. Die außerordentlich gute Entwicklung der Geschäftsstelle ist nicht zuletzt das Verdienst von Frl. Niemann.

Eigene Wasserversorgung aus Gesundheitsgründen unmöglich
14. Dezember 1960

Der Traum, unser Dorf mit Wasser aus dem Strontianitschacht Wickensack zu versorgen, ist ausgeträumt. Im Vorbericht zum Haushalt 1961, der erstmals die Millionengrenze überschreitet, sagt Gemeindedirektor Bernhard Rothers: "Die großen Projekte der Gemeinde, nämlich der Bau der zentralen Wasserversorgung und der Kanalisation sind noch nicht durchführbar." In der Ratssitzung am 17. November, bei der Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes, der Lüdinghauser Kreisarzt, der Leiter das bakteriologischen Untersuchungsamtes und der Inhaber, des Ingenieurbüros Jansen anwesend waren, wurde festgestellt, dass die Wassergewinnung aus dem Strontianitschacht Wickensack in der bisher geplanten Weise aus gesundheitlichen Gründen abzulehnen ist.

1961



"Dat Hörrohr" ein voller Erfolg
11. Januar 1961

In vier Aufführungen erntete die Spielschar der Kolpingfamilie mit der Bauern-komödie "Dat Hörrohr" reichen Beifall. Die beiden letzten Vorstellung waren so stark besucht, dass man sich entschloss, noch eine Vorstellung zu geben. Der Reinertrag fließt in die Renovierung der Pfarrkirche - St. Lambertus.

Entlassener Knecht steckte aus Rache Scheune in Brand!
Streife fasste ihn, weil sein Fahrrad nicht beleuchtet war
12. Januar 1961

Aus Rache legte der 23jährige arbeitslose Landwirtschaftsgehilfe Ernst von Almsick gegen 19.00 Uhr in einer Scheune des Bauern Leo Falke-Steinhorst in der Osterbauerschaft einen Brand, der einen Sachschaden von mehr als 20 000 DM verursachte. Der Brandstifter war vor Tagen wegen Bummelei von dem Bauern, bei dem er mehr als eineinhalb Jahre beschäftigt war, entlassen worden.



Die Sandstraße: "Ratsherrenstraße"
17. Februar 1961

Neubauten geben der Sandstraße ein modernes Gesicht. Wer weiß noch, dass sie früher einmal scherzhaft die "Ratsherrenstraße" genannt wurde, weil hier mehrere Räte wohnten. Von ihnen heute noch Landwirtschaftsrat Claes und früher Gemeinderat Falke und Sanitätsrat Dr. Albert Koch, nach dem die Albert-Koch-Straße benannt ist.

Neubau der Bäckerei Karl Höhne
21. Februar 1961

An der Steinfurter Straße wird ein alteingessener und angesehener Handwerks-betrieb, die Bäckerei von Karl Höhne, durch einen stattlichen Anbau vergrößert, in dem ein modernes Cafe eingerichtet wird.



"Junge Union" gegründet
14. März 1961

Eine Ortsgruppe der Jungen Union ist gegründet worden. Christen beider Konfes-sionen fanden sich zu Interessenaustausch und gemeinsamer politischer Arbeit zusammen.

Nach kurzer Aussprache wurde Karl-Josef Jennebach zum Ortssprecher gewählt, sein Stellvertreter wurde Walter Bose. Jennebach hat bereits die Junge Union in Bork gegründet und erfolgreich geleitet. An der Versammlung nahmen einige junge Damen teil. Zur Beisitzerin wurde Fräulein Ingeborg Kemper, zum Schriftführer Udo Erdmann gewählt.

Scheunendach abgebrannt
15. März 1961

In den Stallungen des Hofes Brümmer-Wentrup brach um 5.30 Uhr ein Feuer aus, das den Dachstuhl zerstörte. Vernichtet wurden außerdem vier Fuder Stroh und der gesamte Heuvorrat. Hilfe leisteten die Feuerwehr und die Nachbarn. Es gelang, das Vieh in Sicherheit zu bringen. Die Brandursache ist noch ungeklärt.

Brandstifter ermittelt
22. März 1961

Am 15. März vernichtete ein Feuer den 30m langen Dachstuhl zweier Stallungen des Hofes Brümmer-Wentrup. Der Verdacht, dass Brandstiftung vorliegen könnte, hat sich bestätigt. Der Täter konnte ermittelt werden. Er hat vor der Polizei und dem Haftrichter in Coesfeld ein Geständnis abgelegt.

Kind fiel vom Trecker
Dreijähriger verstarb einen Tag später
27. März 1961

Ein tragischer Unfall ereignete sich beim Bauern Schulte in der Lütkebauerschaft. Sein dreijähriger Sohn Franz-Josef fiel am Abend von einem Trecker; das Kind wurde überfahren und so schwer verletzt, dass es ins St. Lambertus-Hospital eingeliefert werden musste. Es verstarb am 28. März 1961 an seinen schweren Verletzungen.

"Alte Bildungsstätte neu belebt"
13. April 1961

"Eine alte Ascheberger Bildungsstätte erhalten, wo die Kinder im rechten christlichen Geist erzogen werden." Das wolle, der im Dezember 1960 gegründete "Internats-verein Ascheberg e.V.", betonte Gemeindedirektor und Vorsitzender Bernhard Rothers bei der Eröffnung des Internates der Realschule. Das Internat in den Räumen der früheren Landwirtschaftsschule wurde kirchlich eingeweiht und dient ab heute seiner Bestimmung.



Rektor i.R. Anton Otte ist tot
22. Mai 1961

Rektor i.R. Anton Otte verstarb am Pfingstmontag im Alter von 85 Jahren. Die Bedeutung seines Wirkens liegt nicht allein in der Arbeit an der Schule, sondern im gesamten kulturellen Wirken. Als Heimatforscher hat er sich über die heimatlichen Grenzen einen Namen gemacht.

Der Verstorbene stammt aus Schwaney im Kreis Höxter. In Rüthen im Sauerland wurde er als Lehrer ausgebildet. Im Jahre 1896 erhielt er in Südkirchen seine erste Lehrerstelle. 1901 heiratete er Agnes Wessels, die ihm im Tode vorausging. Aus der Ehe gingen drei Söhne und zwei Töchter hervor.

Anton Otte kam 1903 nach Ascheberg, wurde im Jahre 1908 Hauptlehrer und 1928 Rektor an der Volksschule. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg wurde er pensioniert, unterrichtete jedoch im Kriege wegen des Lehrermangels weiter. Er war Organist an der St. Lambertus-Kirche tätig und Dirigent des 1905 gegründeten Kirchenchores und des Männergesangverein Cäcilia. Mit Eifer widmete er sich der Heimatkunde. Anton Otte war als Mitglied des Kreisheimatkalenders tätig, der vor dem zweiten Weltkrieg erschien. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde von ihm 1948 der Heimatverein gegründet.

In Anerkennung seiner Verdienste ist er zum Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins und zum Ehrenmitglied des Bürgerschützenvereins, dessen Chronik er verfasst hatte, ernannt worden, ferner zum Ehrenkreischorleiter des Sängerkreises Lüdinghausen. Vor einigen Jahren erhielt Anton Otte das Bundesverdienstkreuz. In den letzten Jahren arbeitete er an Beiträgen zur Ortsgeschichte Ascheberg.



Bürgerschützen
Juni 1961

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Anton Ernst, der sich seine Frau Maria zur Königin erkor.



Vier Wochen vor der Hochzeit tödlich verunglückt
14. Juni 1961

Tödlich verunglückte der 32jährige Landwirt Josef Hartmann, Westerbauer 20. Josef Hartmann befuhr gegen 9.35 Uhr mit seinem Pkw die Nordkirchener Straße in Richtung Nordkirchen. In der scharfen Linkskurve bei km 8,7 kam er vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und fuhr rechts gegen einen Straßenbaum. Josef Hartmann war auf der Stelle tot. Am Pkw entstand Totalschaden.

Bernhard Entrup kaufte die ersten 16 Zuchtnerze in Holland
22. Juni 1961

Die erste Nerzfarm ist in unserer Hegemerbauerschaft im Entstehen. 48 dieser wertvollen Pelztiere bilden den Grundstock der Nerzzucht von Bernhard Entrup. Vor einem halben Jahr kaufte er seine ersten 16 Zuchttiere in Holland. Die Pelze des glänzend braunen Marders (auch Nerz, Sumpfotter oder Wasserkessel genannt) sind kostbar. Wer allerdings vom Preis eines echten Nerzpelzmantels auf die Gewinnmöglichkeit dieser Zucht schließt, irrt.

Abschied vom Bundeshaus
30. Juni 1961

Heute ist der letzte Sitzungstag des Bundestages für die Wahlperiode 1957 bis 1961. Dann wird auch Bundestagsabgeordneter Hubert Schulze Pellengahr Abschied vom Bundeshaus nehmen. Zwölf Jahre vertrat er hier den Wahlkreis Lüdinghausen-Coesfeld. Dass er seine Sache gut gemacht hat, bewies die von 1949 über 1953 und 1957 immer größere Zahl seiner Wähler. Bei der letzten Bundestagswahl 1957 erhielt er von den 115 968 einschließlich Briefwahl gültigen Stimmen 79 968, das waren gut 70 Prozent.



Eine "Hochzeit ohne Braut" gab es in der Westerbauer
07. Juli 1961

Wie es dazu kam? Nun, im Vorjahr auf Peter und Paul war auch der im "besten Mannesalter" von knapp 30 Jahren stehende Heinrich auf einer Hochzeit in der Westerbauerschaft anweisend. Und wie es so vorkommt, wurde an diesem Tag eine Wette abgeschlossen. Unser Heinrich verpflichtete sich einigen mitfeiernden Freunden gegenüber, bis Peter und Paul nächsten Jahres - vor acht Tagen also - ebenfalls sein Junggesellendasein aufzugeben. Und worum konnte es bei einer in einer solchen Stimmung abgeschlossenen Wette anders gehen als um einige Kästen Bier?

Soweit klar. Aber anscheinend hatte sich der brave Heinrich die Sache doch irgendwie leichter vorgestellt. Denn am letzten Termin, Peter und Paul, rückten die Gratulanten an, waren die Polterabend-Böllerschüsse in der Westerbauerschaft zu hören, kamen Glückwünsche per Post und mündlich. Und Heinrich musste seinen Gästen natürlich die verlorenen Biere servieren. Dafür gewährte man ihm "Fristverlängerung" für nunmehr ein halbes Jahr. In dieser Zeit....

Schützenbruderschaft St. Lambertus
10. Juli 1961

Schützenfest, morgens hl. Messe, Töttchenessen bei Klaverkamp, anschließend Vogelschießen bei Füchtling, nachmittags Kaffeetrinken, abends Königsball im Saale Klaverkamp.


Königspaar: Alfred I. Angsmann und Ehefrau Otti I.


Ein Fest der Kinder
17. Juli 1961

Trotz des ungünstigen Wetters nahmen zahlreiche Kinder an dem vom BdV veranstalteten Kinderfest teil. Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Erich Binder erfreuten sich die "Kleinen" an Kaffee und Kuchen. Für unterhaltende Spiele und Wettbewerbe war bestens gesorgt. So gab es Eierlaufen, Ballwerfen, Sackhüpfen u.ä. Abschließend dankte der Vorsitzende den Verantwortlichen für die gute Vorbereitung dieser harmonisch verlaufenden Veranstaltung.

Kirmesmontag
28. Juli 1961

Wenn der große Schwarm vom Sonntag in alle Winde verflogen, gehört der Kirmesmontag ganz den Aschebergern. Zuerst ist es unsere Feuerwehr, die nach einer Übung mit Musik durchs Dorf zieht. Da fahren die Feuerwehrmänner "Schäsken" (Karussell). Ein ausgiebiger Bummel auf der Kirmes schließt sich an.



"Das schöne Dorf"
03. August 1961

Der romantische Garten des "Jagdschlösschens" - im Sommer Anziehungspunkt vieler Gäste aus der weiteren Umgebung - bedeutet für Ascheberg ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur Aktion "Das schöne Dorf".



Wir sind das "schönste Dorf" im ganzen Münsterland
14. September 1961

Im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Unser Dorf soll Schöner werden" erhielten wir von allen Bewerbern des Regierungsbezierkes Münster die höchste Punktzahl. Dies teilte Gemeindedirektor Bernhard Rothers in der Ratssitzung mit. Den Ehrenpreis im Wert von 500 DM wird der Regierungspräsident in Kürze uns überreichen.

Taubenverein
01. Oktober 1961

Zusammenführung beider Vereine, jetzt unter dem Namen des neueren Vereins mit dem Namen "Blitz Ascheberg", jedoch mit der alten Vereinsnummer 0 65 58.

Mit dem Bau der Hansalinie wird noch in diesem Jahr begonnen
02. November 1961

Noch in diesem Jahr soll der Grundstein zur Hansalinie gelegt und mit dem Bau begonnenen werden. Der Bauentwurf für die Strecke von Kamen bis Ascheberg ist fertig, an den Entwürfen Ascheberg-Münster wird noch gearbeitet.

Gemeinde stellt 935.000 DM für neue Realschule bereit
18. Dezember 1961

Der zur Zeit öffentlich ausliegende Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 1962 sieht im ordentlichen Haushalt 1.222.250 DM vor und weist im außerordentlichen Haushalt 935 000 DM auf. Der außerordentliche Haushalt zeigt nur eine Position, nämlich die vorgesehene Errichtung der Realschule mir 935.000 DM. Weitere 867.000 DM sollen der Schulbaurücklage zugeführt werden.

Ascheberg wurde ihre Heimat
21. Dezember 1961

Der Bund der Vertriebenen fand sich im Saale Stiens zu einer schon traditionellen Adventsfeier zusammen, die u.a. vom Evangelischen Singkreis gestaltet wurde, der ein besinnliches Adventspiel in schlesischer Mundart aufführte.

Im lückenlos besetzten Saal begrüßte der Vorsitzende, Erich Binder, außer den Mitgliedern als Ehrengäste Bürgermeister Schulze-Ehring, den früheren stellv. Bürgermeister Ludwig Jürgens und Gemeindedirektor Bernhard Rothers.

Nach Adventgedichten der Kinder, die von Fräulein Adam eingeübt worden waren, zeigte der Ev. Singkreis unter der Leitung von Frau Keller das Adventspiel. Der Vorsitzende des BdV hieß dann noch Pastor Hagendorf und einen Gast aus Kamerun, einen eingeborenen Priesteramtskandidaten willkommen, der zur Zeit in Münster seine Studien abschließt und des Lobes voll war über diese schöne Universitätsstadt.



Nach dem erquickenden Kaffeetrinken nahm Gemeindedirektor Rothers das Wort. Er wandte sich in einer herzlichen Ansprache den besonderen Aufgaben des Bundes der Vertriebenen und seiner Mitglieder zu. Sie müssten sich vor allem in der neuen Heimat heimisch fühlen. Das sei in Ascheberg der Fall.

1962



Ascheberger haben die Wahl zwischen Gelsenwasser und "Eigenversorgung". Sie ist aber nicht billiger!
10. Januar 1962

Das Wasserwerk Gelsenkirchen will den Nachweis führen, dass die von uns geplante Eigenwasserversorgung aus den Wasservorkommen der Strontianitgruben nicht billiger ist als der Anschluss an das Zentrale Leitungsnetz, das jetzt um einen Strang von Herbern nach Münster verlängert wird. Durch diesen Abzweig könnten Ascheberg sowohl wie Drensteinfurt angeschlossen werden.

Bautätigkeit weiterhin rege - Auch ein Altenwohnheim
18. Januar 1962

Auch bei uns, wie bereits in anderen Gemeinden, entsteht ein Altenwohnheim, das acht Kleinwohnungen besitzen wird. Es wird auf dem Hoveloh (Langenölserstraße) errichtet.

Unter "Ascheberger" Leitung stieg Produktion stark an
Kurt Ott für 400-Mann-Betrieb kaufmännisch verantwortlich
20. Januar 1962

"Eine gute Teamarbeit" mit allen Betriebsangehörigen für das Werk, das wünscht sich der Leiter der über 100jährigen Potthoff und Flume GmbH in Lünen. Wenn im Vorjahr der Umsatz gegenüber 1960 um 28,6 % stieg, ist es nicht zuletzt das Verdienst der guten Zusammenarbeit von Kaufmann und Techniker an der Spitze des Unternehmens. Für die kaufmännische Seite ist Diplomvolkswirt Kurt Ott aus unserem Ort, Ludgeri Straße, verantwortlich.



Gemeindedirektor Bernhard Rothers ist zum 1. Vorsitzenden gewählt worden
Er versah dieses Amt schon seit dem Tode des Medizinalrats Dr. Homering
28. Januar 1962

Gut besucht war die Generalversammlung des Heimatvereins in der Gastwirtschaft Bultmann. Die Begrüßung der Mitglieder nahm Gemeindedirektor Rothers vor. Nach der Begrüßung gab Schriftführer Heinz Stiens den Jahresbericht.



Aus diesem Bericht der letzten beiden Jahre war zusehen, dass der Heimatverein sehr aktiv ist und auch größere Erfolge zu verzeichnen hatte. So ging Ascheberg aus dem Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" als schönstes Gemeinde im Regierungsbezirk Münster hervor.

Ascheberg will stinkende Betriebe nicht ansiedeln
01. Februar 1962

"Ascheberg muss Ascheberg bleiben, auch wenn die nächste Zeit große Wandlungen für unsere Gemeinde bringt. Wir möchten den Charakter einer schönen und ansprechenden Landsgemeinde wahren und niemals eine "typische Industrie-gemeinde" mit allen ihren nachteiligen Erscheinungen im Hinblick auf die Gestaltung des Dorfes, der Landschaft und auch im Hinblick auf die Bevölkerungsstruktur werden", erklärte der neue Vorsitzende des Heimatvereins Bernhard Rothers.

Brandsirene ertönte - Anruf unter falschem Namen
08. Februar 1962

In der Nacht ertönte gegen zwei Uhr in unserem Ort die Brandsirene. Als die Wehrmänner eiligst zu der vermeintlichen Brandstelle, dem Hof August Füchtling in der Osterbauerschaft kamen, war jedoch nirgends ein Feuer zu sehen. Der Vorfall klärte sich später auf.

Gegen zwei Uhr nachts schrillte das Telefon bei Gemeindedirektor Rothers. Am Apparat meldete sich eine Männerstimme, die als Namen Bauer Füchtling angab. "Es brennt bei mir", sagte sie. Daraufhin alarmierte der Verwaltungsschef die Feuerwehr. Kurze Zeit später erschien jedoch der etwa 30jährige R. aus Ascheberg bei der Polizei und nach einigen Verhören gab er zu, vom Bahnhof aus Gemeindedirektor Rothers selbst angerufen zu haben. R. hatte vor einigen Jahren bereits einen Brand bei dem Bauern Füchtling gelegt.

Die dicke Eiche
16. Februar 1962

Das kostbarste Naturdenkmal unserer Gemeinde ist die über 250 Jahre alte Eiche an der Herberner Straße, die einst völlig im freien stand, jetzt aber jüngst entstanden schmucken Neubauten benachbart ist. Übrigens soll in unmittelbarer Nähe dieses Recken unser Heimatmuseum in Form eines münsterländischen Bauernhauses erstehen. Es wird an der Pastorat abgebrochen und hier wiederaufgebaut.



Gottesdienst muss verlegt werden
Jetzt ins Vereinshaus - St. Lambertuskirche erhält einen Innenanstrich in weiß
16. Februar 1962

Wohl zum erstenmal in der vierhundertjährigen Geschichte unserer Pfarrgemeinde muss der Gottesdienst aus der altehrwürdigen Kirche verlegt werden. Ihr Innenraum ist von einem Gerüst vollständig ausgefüllt. In Zuge der Restaurierung wird jetzt nach der Erneuerung des Chores mit dem imposanten holländischen Barockaltar ein weiteres Kernstück dieser Maßnahme verwirklicht. Nachdem im letzten Jahr die neuen Fenster eingesetzt wurden, beginnt nun die Ausmalung unserer Kirche. Unter der künstlerischen Aufsicht eines Paderborner Sachverständigen übernimmt eine Arbeitsgemeinschaft Ascheberger Handwerker die Aufgabe, Wände und Decke des Gotteshauses in Kalkfarbe zu streichen.



Lebendiges Spiel mit Puppen
02. März 1962

Im Rahmen der Veranstaltung des Kath. Bildungswerkes St. Lambertus gaben die bekannten Hohensteiner Puppenspieler unter der Leitung von Harald Schwarz zwei Vorstellungen. Am Nachmittag spielten sie für die Kinder "Kasperles Reise zum Mond" und "Die gestohlene Großmutter". Abends wurde für die Erwachsenen der "Freischütz" gezeigt.

Kunstvoll geschnitzt sind die Puppen der Hohensteiner, die mit ihren bunten Kostümen im Spiel wie lebendig wirken.

Staatliche Deckstelle gut besetzt
03. März 1962

In diesen Tagen wurde wieder die staatliche Deckstelle bei Franz Forsthoff (Schulte Strathaus) mit zwei Hengsten der I. Zuchtwertklasse vom nordrheinwestfälischen Landgestüt in Warendorf besetzt. Der Warmbluthengst "Fernzauber" wurde als Fohlen von dem bekannten Hengstzüchter Karl Gessemann / Appelhülsen) aus dem Kreis Stade (Hannover) nach Westfalen eingeführt.

Für die heimischen Züchter ist der 17jährige Kaltbluthengst "Ambruch" kein Unbekannter. Er steht jetzt das dritte Jahr auf der Deckstelle. Aus dem Kreis Stade (Hannover) kommt der siebenjährige Hengst "Fernzauber", der zum ersten mal auf der Deckstelle bei uns steht.

Zweigbetrieb der Nadler-Werke erhöht jährlich seine Produktion
Vierzig verschiedene Artikel
09. März 1962

Täglich mehrere hundert Kilometer fahren die sieben hellgrauen Kombiwagen mit den Herkunftskennzeichen LH. Sie sind bei uns stationiert und beliefern die zahlreichen Kunden, des Nadler-Werkes, von den ostfriesischen Inseln über das Emsland bis zum Sauerland mit Fein- uns Fischkost. Am 1. September 1958 wurde der Betrieb in Ascheberg eröffnet. Mit zwölf Beschäftigten begann man, heute sind es schon vierzig meist Ascheberger, die hier Arbeit finden, so der Leiter Goes.



Jedes neue öffentliche Gebäude soll einen Schutzraum haben
15. März 1962

Auch die Gemeinden des Kreises Lüdinghausen werden künftig auf dem Gebiet des Luftschutzes etwas unternehmen müssen. Wie Gemeindedirektor Rothers mitteilte, auf der Ratsitzung, habe er diese Tage ein Schreiben der zuständigen Behörden erhalten, nach dem die Gemeinden verpflichtet seien, bei der Errichtung von öffentlichen Gebäuden auch einen Schutzraum einzuplanen. Die Finanzierung dieser zusätzlichen Baumaßnahme ist allerdings noch offen.

Rat entschied sich für "Gelsenwasser"
26. März 1962

"Gelsenwasser soll uns mit Wasser versorgen." Das beschloss heute die Gemeindevertretung bei Bultmann mit 14 Stimmen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung. Damit ist die jahrelange Frage, ob Eigenversorgung oder Anschluss an das Fernwassernetz des Wasserwerkes für das nördliche Ruhrkohlenrevier in Gelsenkirchen zugunsten des letzteren entschieden.

Mit dem Bus zur Schule
01. April 1962

Während des Umbaues der Schule Westerbauer besuchen die Kinder dieser Bauerschaft die Dorfschule. Viele Jungen und Mädchen legen den Schulweg mit dem VGL-Bus zurück. Einem Antrag der Elternpflegschaft, die Gemeinde möge die Kosten ersetzen, konnte der Rat nicht folgen.

Kirchenausmalung
09. April 1962

Die Kirchenausmalung in unserer St. Lambertus Pfarrkirche ist bald beendet. In dieser Woche soll das Gerüst wieder ausgebaut werden.

200 Frauen zum Großreinemachen aufgeboten
13. April 1962

Seit gestern befinden sich die kath. Frauen im Großeinsatz: bis Sonntag soll das schöne Gotteshaus St. Lambertus nicht nur durch die gelungene Ausmalung in neuem Glanze, sondern auch vor Sauberkeit strahlen. Ganze Kehrkolonnen, Putztrupps und Schrubbkommandos sind bei der Arbeit.



Schmiede Drees - Sandstraße
14. April 1962



An der Schmiede Drees werden immer noch Pferde beschlagen. Das Pferd ist auf dem Hofe trotz des Treckers noch nicht zu entbehren. Aber der Hufbeschlag nährt nicht mehr seinen Mann wie in früheren Jahren.



Reparaturwerkstatt und Schlepperstation von Dornhege
10. Mai 1962

Vergrößert wird zur Zeit die Reparaturwerkstatt und Schlepperstation von Dornhege an der Steinfurter Straße. Auch eine Tankstelle soll folgen im Hinblick auf zu erwartende Geschäftsaussichten durch Autobahn und Umgehungsstraße.



"Iwan" feiert beim Bürgermeister seinen 36. Geburtstag
22. Mai 1962

Bürgermeister Schulze Ehring, von Beruf Bauer, liebt die Pferde. Trotz der in der Landwirtschaft zunehmenden Motorisierung hält er an den treuen Vierbeinern fest. In seinen Ställen stehen noch insgesamt zehn Tiere; eine große Zahl, wenn man bedenkt, dass es schon zahlreiche Bauernhöfe ohne Pferde gibt.

Ein Tier hat er besonders in sein Herz geschlossen, es ist ein Pony namens "Iwan". Und wer das Alter dieses jahrelangen genügsamen Helfers auf dem Feld und Hof kennt, wird es verstehen: nicht weniger als 35 Jahre ist es. Ein Ausnahmefall, der zumindest im Kreis Lüdinghausen wahrscheinlich einmalig ist. Als Einjähriges hatte es Schulze Ehring damals von Herzog v. Arenberg gekauft. "Ich glaube, es kostete damals 25 DM", erinnert er sich heute.



Autobahn Vorbereitungen für die Hansa-Linie
23. Mai 1962

Die ersten Vorbereitungen für die Hansa-Linie haben in unserem Raum begonnen. Zur Zeit wird auf dem Gelände Brügger an der Steinfurter Straße eine sogenannte Ausweichstraße errichtet. Während der Brückenarbeiten an dieser Stelle muss dann die Steinfurter Straße auf dieser Strecke gesperrt werden. Es ist noch nicht bekannt, ob diese entstehende neue Straße auch später bleiben wird.

Ein cbm Wasser kostet 65 Pf
06. Juni 1962

Mitglieder des Rates und der Verwaltung sind in diesen Tagen unterwegs, um die Bevölkerung über die Wasserversorgung zu sprechen und die Anschlussnehmer zu veranlassen, die Anschlusserklärungen zu unterzeichnen. Es ist kein leichtes Stück Arbeit, denn die Bevölkerung hat ja auch das Recht darauf, dass man ihre Fragen beantwortet und Zweifel beseitigt. Einige der häufigsten Fragen sollen nachstehend beantwortet werden.

I. Frage: Was kostet das Wasser?
Ein cbm Wasser kostet 65 Pf.

II. Frage: Was kostet die Anlage?
Die Anschlussgebühr beträgt z.Zt. 540 DM.

III. Frage: Wer übernimmt die Kosten für die spätere Unterhaltung des Rohrnetzes?
Diese Aufgabe fällt ganz dem Wasserwerk zu.

Einbruch in Geschäft - Registrierkasse wurde gestohlen
13. Juni 1962

In der Nach zertrümmerten unbekannte Täter die Scheibe der Eingangstür des Lebensmittelgeschäftes Frenster und entwendeten eine Registrierkasse. Mit Sicherheit haben sich die Täter beim Einsteigen verletzt. Sachdienliche Hinweise, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden nimmt die Polizei Ascheberg entgegen.

Erlös der Veranstaltung des MGV Cäcilia und des Kirchenchores für die Renovierung der St. Lambertus Pfarrkirche
17. Juni 1962

Mit dem Wohltätigkeitskonzert am Tag der Deutschen Einheit, dessen Erlös der Renovierung der Pfarrkirche dient, hatten der MGV Cäcilia und der Kirchenchor St. Lambertus einen guten Griff getan. Trotz des schönen Sommerwetters war der geräumige, im Vordergrund mit farbenprächtigen Blumen geschmückte Vereinshaussaal (Pfarrheim) bis auf den letzten Platz besetzt.

Dem Charakter der Jahreszeit und dem Sinn des Tages entsprechend, war auch die geschickt durchdachte Programmgestaltung volkstümlich abgestimmt. In angenehm empfundener Auflockerung der Vortragsfolge musizierten Sängerinnen und Sänger unter ihren Chorleitern Kroes (MGV) und Hembrock (Kirchenchor St. Lambertus) vor einem begeisterten und dankbaren Publikum.



Jubilar hielt "Klingelkörbchen"
25. Juni 1962

Zum vierten mal in diesem Jahr läuten die Glocken zum Feste der Goldenen Hochzeit. Heute können die Eheleute Bernhard Bücker und Frau Anna, geb. Drees, auf 50jährige Lebensgemeinschaft zurückblicken.

Bernhard Bücker hielt jahrzehntelang in der Kirche das "Klingelkörbchen" rund. Bei Beerdigungen und Prozessionen trug er die Fahne der kath. Müttervereins, und er war es der die Spenden für das Werner Kapuzinerkloster einholte.



Bürgerschützen
27. Juni 1962

Der Bürgerschützenverein feierte sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Bernhard Wielage, der sich seine Frau Inge zur Königin erkor.



Viele kamen zur Parade - Osterbauer feiert Schützenfest
09. Juli 1962

Bruno Dornhege wurde in diesem Jahr Schützenkönig der Osterbauerschaft und Frau Brügger seine Königin, während Anneliese Dornhege und Paula Greive als Ehrendamen das Königspaar begleiteten.

Nach dem Gottesdienst am Morgen war um 11 Uhr der Vogel gefallen, man hatte etwa ein bis anderthalb Stunden gebraucht. Zu der Parade am Abend - bei Klaverkamp wurde das Königspaar gebührend gefeiert - hatten sich viele Schaulustige eingefunden.



Kirmes
31. Juli 1962

Ihre große Anziehungskraft hatte die Kirmes auch in diesem Jahr nicht verloren. Am Sonntag herrschte rings um die Pfarrkirche St. Lambertus Hochbetrieb und obwohl der Ortskern für den Verkehr gesperrt war, wurden bei den viele Besuchern, die das schöne Sommerwetter selbst von weit her nach Ascheberg gelockt hatte, die Parkmöglichkeiten knapp, so dass an den Ausfallstraßen lange Autoschlangen standen. Unsere Kirmes die zu den größten Dorfkirmessen in der Umgebung gehört, war auch in diesem Jahr wieder ungewöhnlich beschickt. Hauptanziehungspunkt waren für die Jugendlichen die modernen Fuhrgeschäfte, unter anderem das erstmals eingesetzte Schaugeschäft "Weltraumfahrt".



Fußball-Pokalturnier
13. August 1962

Das Pokalturnier in Ascheberg endete mit einem Sieg des SV-Herbern. Herr Scheirer, Vorsitzender des TuS, überreichte den Pokal.



Wiedersehen nach 24 Jahren
16. August 1962

Große Freude herrschte im Hause des Malermeisters Melchior Greive auf der Dieningstraße 8, denn nach 24 Jahren hat Schwester Theolindis, Katharina geb. Greive, Heimaturlaub und weilt für zwei Monate bei ihren Geschwistern.

Katharina Greive trat 1933 in den Orden der Hiltruper Schwestern ein. Bereits fünf Jahre später fuhr sie nach Afrika, und zwar zu der ehemaligen deutschen Kolonie Südwestafrika. Ihr Reiseziel war damals Otjiwarongo, eine kleine Stadt, die etwa 180 Meilen von der Hauptstadt Windhuk entfernt liegt. Seit dieser Zeit ist sie im dortigen Krankenhaus tätig.



Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen in Deutschland m.b.H.
Zweigstelle Münster / Westfalen
24. August 1962

Ein umfangreiches Unternehmen ist die Siedlung des Evangelischen Hilfswerks auf dem Hoveloh. Viele heimische Firmen sind hier an der Arbeit, wie eine große Tafel am ersten Neubau hinter der evangelischen Kirche bezeugt.

Werner Heinhold wurde neuer König
26. August 1962

In althergebrachter Weise feierte die Kolpingfamilie ihr Schützenfest, das um 13 Uhr mit dem üblichen Antreten und einer Kranzniederlegung am Ehrenmal seinen Anfang nahm.

Unter den Eichen auf Schlingermanns Hof zog sich dann sehr lange das Vogelschießen hin, bis etwa kurz vor 18 Uhr Werner Heinhold als neuer König feststand. Zur Königin erkor er sich seine Frau.

Nach der Krönung startete um 20 Uhr schließlich der große Festball, zu dem hauptsächlich viele junge Leute gekommen waren, um ein gemütliches Fest mit einem netten Hofstaat zu erleben, aus dem Oberst Karl Daldrup durch eine besonders schöne Uniform herausragte.

Rentmeister Bernhard Klinge ist ein beliebter Steuereinnehmer
29. August 1962

Silberjubiläum feiert Bernhard Klinge, der seit 1947 eine verantwortungsvolle Aufgabe in bester Weise erfüllt. Er trat am 30. August 1937 in den Dienst der Amtsverwaltung Nordkirchen und wurde dort nach verkürzter Lehrzeit als Angestellter übernommen. Es zeigte sich bald, dass das Kassenwesen seine besondere Stärke war. Deshalb wurde er auch recht früh mit dieser verantwortungsvollen Tätigkeit betraut.

Als Bürgermeister Zurstiege während des Krieges das Amt Nordkirchen und die Gemeinde Ascheberg in Personalunion verwaltete, kam Bernhard Klinge nach Ascheberg, um hier zusammen mit Fräulein Theermann die Geschäfte der Gemeindekasse zu führen.



Westerbauerschule
12. September 1962

Das Interesse an den öffentlichen Sitzungen der kommunalen Vertretungen ist bedauerlicherweise allgemein gering. Die Gründe sind vielerlei und keineswegs nur bei den Bürgern zu suchen. Um so erfreulicher ist es, wenn junge Menschen die Zuhörer sind. In diesem Fall waren die Westerbauer Schüler mit ihrem Lehrer Jennebach anwesend.

Ganz Ascheberg feiert das Lambertusfest
22. September 1962

Lambertus wurde von den Kindern in der letzten Woche überall im Kreis gefeiert, nirgendwo aber so eindrucksvoll wie in Ascheberg, wo sich heute Abend unter dem schönen Geläut der Glocken von der Pfarrkirche St. Lambertus Hunderte von Aschebergern und viele auswärtige Gäste auf dem Kirchplatz zusammengefunden hatten. Hier feiert tatsächlich noch die ganze Gemeinde mit.

Die Ansprache zu diesem Lambertusabend hatte der Heimatverein Bernhard Bergmann aus der Lütkebauerschaft übertragen. Still war es im Rund, als Bernhard Bergmann auf Plattdeutsch den Lob der Heimat, des Zuhause, Ascheberg sang. "Glück findts`te nich in Sus un Brus, Glück finds`te man bloß te` Hus!" Das schöne Ascheberg wurde gerühmt - "Meine Heimat, meine Welt!". Glücklich müsse der sein, der noch so etwas wie ein solches Zuhause habe.



Bauern des Kreises fragen sich besorgt: Wird der Schaden auch ersetzt?
Wirtschaftswege wurden vom Manöver besonders betroffen Beweismaterial sehr wichtig
26. September 1962

Nach zehn Tagen Manöver im Kreis Lüdinghausen seht fest: der bisher entstandene Schaden ist außerordentlich groß. Die in unserem Raum augenblicklich befindlichen 155 Kettenfahrzeuge einer Panzerbrigade der britischen Stationierungsstreitkräfte haben mehrere unbefestigte Wirtschaftswege fast umgepflügt, bei anderen wurde die betonierte Fahrbahndecke aufgerissen und das Bankett einiger überörtlicher Straßen weist tiefe Spuren der Panzerketten auf.

Besonders betroffen sind hier die Straßen Ascheberg - Lüdinghausen und Nordkirchen - Ascheberg.

Fotografieren Sie sofort den Schaden, denn das Photo ist ein wichtiges Beweismaterial.

Schäden, die während dieses Manövers verursacht werden, sind sofort nach Schadenseintritt bei der Amtsverwaltung anzumelden. Bei der Anmeldung sind u.a. folgende Angaben unbedingt zumachen:

  1. Tag und Stunde des Schadenseintritts
  2. genaue Nationalität der Schadensverursacher, einschließlich Fahrzeugart
  3. taktische Zeichen u. Fahrzeugnummer
  4. entstandener Schaden
  5. beanspruchte Entschädigung
  6. genaue Bezeichnung der Flur und Parzelle
  7. soweit möglich, sind auch Zeugen zu benennen.

Autobahnbau
29. September 1962

Inmitten der einst so still verträumten Osterbauer, die erst durch den wachsenden Verkehr aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt wurde, erhebt sich jetzt die Autobahnbrücke für die Überführung der Steinfurterstraße (B 54) in Richtung Drensteinfurt. Für die Zeit des Baues ist ein Teil der alten Strecke gesperrt. Es wurde eine zweite Fahrbahn gebaut.

St. Lambertus
29. September 1962

Restauriert wurde das alte Ölgemälde der Kreuzabnahme von einem unbekannten Meister um 1700. Es fehlt noch der Firnis, der dieser großartigen und bewegten Komposition, die die Dramatik der Stunde zum Ausdruck bringt, wieder die ursprüngliche Klarheit verleiht. Das 2,60 m hohe und 1,70 m breite Werk stammt aus der sauerländischen Pfarrgemeinde Kirchenhunden, die es für den aus holländischem Besitz stammenden Barockaltar durch Vermittlung des Paderborner Generalvikarits zur Verfügung gestellt hat.

Eine weitere Baracke im Hexenbusch wurde abgebrochen
04. Oktober 1962

Den Bemühungen der Gemeinde, die Baracken im sogenannten Hexenbusch verschwinden zu lassen, ist jetzt ein neuer Erfolg beschieden worden. Eine weitere Baracke ist nun abgerissen worden. Es ist zu hoffen, dass hier auch die letzten Elendsquartiere bald der Vergangenheit angehören werden. (Der Hexenbusch lag an der Lüdinghauser Straße, wo heute die Firma Daldrup ansässig ist.)

Schützenbruderschaft St. Lambertus
13. Oktober 1962

Die Schützenbrüder wählten Egon Voßschulte (Schulze Bomke) zum neuen Oberst, er tritt die Nachfolge von Franz Sasse an.

Ascheberg plant neues Stadion
17. Oktober 1962

Das Sportgelände zwischen Schule und Turnhalle ist groß genug, um die Einrichtung eines Sportstadions in den vorgeschriebenen Maßen mit 400 m Bahn, Fußballfeld, Sprung- und Wurfgruben usw. zu ermöglichen. Ein Nachteil jedoch besteht darin, dass die Form des Grundstückes etwas ungünstig ist, so dass der Platz schräg im Gelände von einer Ecke zur anderen anzulegen wäre.

Sofern der Sportplatz bei Klaverkamp wegen der Bebauung im nächsten Frühjahr nicht mehr benutzt werden kann, ist es möglich, aus dem jetzigen Wiesengelände einen provisorischen Sportplatz zu machen, bis die Anlage des Stadions nach der Grenzveränderung möglich ist.

Autobahnbrücken waren wichtige Ziele bei der Jahresfahrt des Rates durch die Ascheberger Gefilde
18. Oktober 1962

Die Brückenbauten im Zuge der Hansa-Linie, die für Ascheberg einmal von besonderer Bedeutung sein wird, fanden auf der Jahresrundfahrt das besondere Interesse von Aschebergs Gemeindevätern. Die Rundfahrt war für das Parlament deshalb besonders interessant, da sie auch zu Stellen des großen Gemeindegebietes führte, die kaum einer der Räte vorher gekannt hatte.

Die Autobahnbrücke Altefeldstrasse ist in vollem Ausbau begriffen. Durch das Anschütten der Rampen ist es notwendig, dass die Häuser Droppelmann, Rüller und Kühnhenrich verschwinden. Ersatzbauten werden bereits erstellt.

Königsschießen dauerte zu lange
Generalversammlung wird über Änderungsvorschläge befinden
23. Oktober 1962

Eine Schützenfestsaison liegt hinter uns, die nächste wird schon in den Vereinen wieder beraten. Die den Zeitungsberichten zufolge meist heiß umstrittene Königswürde scheint in Wirklichkeit nicht immer so begehrt zu sein, wie man es gern wahrhaben möchte, denn in Ascheberg dauerte das letzte Königsschießen zu lange. Das stellte in seinem Bericht über den Verlauf des Festes Rektor i.R. Heinrich Schomberg fest. Weil die Schützen zu lange unter der Vogelstange an Wentrups Hof geweilt hätten, sei die Beteiligung am festlichen Umzug abends recht mangelhaft gewesen. Es sollten nun Vorschläge gemacht werden, wie diesem Übelstand abzuhelfen sei.

Aus der Versammlung kam die Anregung, das Schützenfest am Samstag und Sonntag zu feiern und nicht wie bisher, am Sonntag und Montag. Dagegen erhoben sich manche Bedenken, so dass eine Terminänderung so schnell nicht vorgenommen werden kann. Eine andere Anregung ging darauf hinaus, das Festprogramm anders zu gestalten und diesen Festumzug ganz ausfallen zu lassen. Die Vorbereitung des nächsten Schützenfestes obliegt der Generalversammlung im Januar 1963. Sie wird also auch über diese Anregungen zu entscheiden haben.

Wie immer, so fand auch diese Versammlung einen geselligen Ausklang. Es erklangen die altvertrauten Schützenlieder. König Berni Wielage ließ ein Fass Bier auflegen.

Osterbauer - Westerbauer
Räte besichtigten Bauernschaftsschulen
24. Oktober 1962

Die Schule Osterbauerschaft einschließlich Dienstwohnung ist ein altes Gebäude aus dem Jahre 1894. Das Haus ist zwar vor mehreren Jahren von Grund auf renoviert und mit Gasheizung versehen worden, die Toiletten wurden umgebaut und modernisiert (Wasserspülung, Heizung), aber das Gebäude selbst ist verhältnismäßig feucht und nicht mehr viel wert. Auch die Dienstwohnung muss immer wieder mit erheblichen Kosten in einen bewohnbaren Zustand versetzt werden. Hinzu kommt, dass sich die 42 Schüler zählende einklassige Bauernschaftsschule Ostern 1963 um 16 Schüler vermehrt, die nur mit Mühe und Not in dem einzigen Klassenraum ein Unterkommen finden. Das hier unbedingt notwendige Aufteilen der Klasse in Gruppen kann aus Raumnot nicht durchgeführt werden.

An der Westerbauerschule wurde Art und Umfang des Erweiterungsbaues besprochen. Das Gebäude ist wesentlich besser als in der Osterbauerschaft, so dass sich hier der Umbau lohnt. Gruppenraum und Lehrmittelraum, Pausenhalle, Toilettenanlage sowie ein Raum für Abstellung der Turngeräte werden geschaffen. Gleichzeitig ist die Möglichkeit des Anbaues eines zweiten Klassenzimmers gegeben. Mit den Bauarbeiten soll sofort nach Ostern 1963 begonnen werden. Die Kinder können von Ostern bis zu den Herbstferien in der großen Dorfschule untergebracht werden, wo der Unterricht durch den Lehrer Jennebach in seiner Klasse weitergeführt wird.

"Quacksalberie" erfolgreich
25. Oktober 1962

Großen Erfolg feierte die Laienspielschar der KAB St. Josef mit dem plattdeutschen Lustspiel "Quacksalberie". Die Vorstellungen waren sehr gut besucht und gingen über die Bretter des Vereinshauses.



Ein neues Heim wartet auf zahlreiche Bewohner von Ascheberg
30. Oktober 1962

Die rege Bautätigkeit der Gemeinde zeigt sich augenscheinlich im Baugebiet Hoveloh. Rund vierzig Bauplätze hat hier die Gemeinde ausgewiesen. Davon sind die zehn Kleinsiedlungen für ostvertriebene Landwirte in Kürze bezugsfertig.

Es handelt sich hierbei um Häuser mit Einliegerwohnung von insgesamt jeweils etwa 700 qm Größe. Bauträger ist die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerkes der Evangelischen Kirche. Ebenfalls dürfte auch bald das von der KSG errichtete Wohnhaus für ältere Mitbürger (Langenölser Straße), das erste in der Gemeinde, bald bezogen werden. Dieses Gebäude weist acht Kleinwohnungen auf.

Probealarm am Samstag
14. November 1962

Die Feuer-Alarm-Sirenen in Ascheberg und Davensberg werden nur im Alarmfalle betätigt. Um auch im Alarmfalle die Gewähr einwandfreien Funktionierens zu haben, werden sie vom 17. November 1962 an jedem Samstag um 12 Uhr mit einem kurzen Dauerton ausgelöst. Diese Funktionsproben haben also keinerlei Alarmzwecke. Die Bevölkerung wird darauf ausdrücklich hingewiesen.

Am Volkstrauertag gedenkt die Gemeinde der Kriegstoten
18. November 1962

Vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ist aufgerufen, in Stadt und Land Feierstunden zu veranstalten, um gemeinsam der Millionenzahl der Toten zweier Weltkriege zu gedenken. Auch unsere Gemeinde will hier nicht zurückstehen. Die örtliche Feierstunde beginnt gleich nach dem Hochamt gegen 11.00 Uhr.



Die zentrale Wasserversorgung wird im Frühjahr 1963 erstellt
19. November 1962

Mit der Errichtung einer zentralen Wasserversorgung für Ascheberg und Davensberg soll im Frühjahr 1963 begonnen werden. Die Voraussetzung dafür schuf der Gemeinderat auf seiner heutigen Sitzung in der Gaststätte Bultmann: Er beschloss den Vertrag mit "Gelsenwasser" über die "Allgemeinen Lieferbedingungen". Die Satzung beinhaltet auch den Anschluss und Benutzungszwang.

Plötzlich ist es Winter geworden
24. November 1962

Verschneit liegt unser Dorf in traulicher Stille. Auf zahlreichen Neubauten ruht jetzt die Arbeit. Die meisten sind aber bereits unter Dach und Fach, und hier kann der Innenausbau weitergehen.



Turnhalle an der Herberner Straße
01. Dezember 1962

Bereits Anfang nächsten Jahres können die Kinder die Turnhalle benutzen. Sie soll den Sportvereinen auch zur Verfügung stehen. Neben Senden ist Ascheberg die zweite Landsgemeinde im Kreis, die eine derartige Sportstätte dann besitzt. Weitere müssen folgen, denn eine Turnhalle ist heute keineswegs ein "Luxus". Die Landkinder haben ebenso einen Anspruch auf eine Turnhalle wie die Mädchen und Jungen der Stadt.

Die Kanalisation in Etappen
15. Dezember 1962

Das Ingenieurbüro Jansen hat jetzt den Entwurf für die Kanalisation in der Ortslage vorgelegt. Er sieht das Trennsystem mit einer besonderen Schmutzwasser- und einer Regenwasserleitung vor. Die Gesamtkosten werden etwa 4,5 Millionen DM betragen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Regenwasserkanäle bereits zu einem Teil fertiggestellt sind. Die Kosten für die Schmutzwasserkanäle wurden mit 2,5 Millionen DM angegeben. Weitere 500 000 DM dürfte die Kläranlage kosten.

Auch evangelische Lehranstalt erforderlich
15. Dezember 1962

Als nächstes steht die evangelische Dorfschule auf dem Programm des Rates. Hier ist der Bau eines dreiklassigen Systems erforderlich, obwohl erst zwei Lehrer und zwei Klassen vorhanden sind. Voraussichtliche Kosten 300 000 DM ohne Grundstück. Sie soll in der Nähe der evangelischen Kirche stehen. Es ist erforderlich, zunächst den Grunderwerb durchzuführen, wofür bereits eine Grunderwerbsrücklage angesammelt ist.

Die Gemeinde hofft mit 1,2 Millionen DM für die Realschule auszukommen
22. Dezember 1962

Die Realschule, am Bahnhofsweg, ist programmmäßig im Rohbau fertiggestellt und soll nach den Osterferien bezogen werden.

St. Lambertus
25. Dezember 1962

Das liebliche Bildwerk "Anna selbdritt" fand nach der ausgezeichneten Restaurierung unserer Pfarrkirche einen neuen Platz. In der alten Taufkapelle ist die Zeit der Weihnacht das ganze Jahr hindurch gegenwärtig.

1963



Hurra es ist Winter
05. Januar 1963

Ganz Ascheberg liegt unter einer dicken Schneedecke. Die Kinder bauen Schnee-männer und fahren Schlitten.

Ascheberger Hof braucht keine Kohlen
Quelle in der Osterbauer liefert giftfreies Methangas. Es speist die Zentralheizung und kocht den "Schweinepott"
05. Januar 1963

Einer der wenigen im Kreis, der nicht über die Heizkosten in diesem Winter stöhnt, ist Bauer Josef Wintrup aus der Osterbauerschaft: Er hat sein eigenes "Gaswerk" direkt auf der Wiese an der Landstraße Ascheberg - Drensteinfurt. Ein mehrere Meter hohes Rohrwerk, das eine entfernte -Ähnlichkeit mit einer Pumpe aufweist, und nahe dabei ein Maschendraht mit einem Totenkopf-Schild und ein aus der Erde kommendes Rohr mit zwei Messuhren, von dem aus eine 250 Meter lange unterirdische Leitung zum Hof Wintrup führt, das ist alles, was von diesem "Gaswerk zu sehen ist.



Bauer Wintrup fängt das aus der Erde kommende Methangas auf und verwendet es als Energiequelle für seinen Hof. Er brauchte auch die 904 Meter tiefe Bohrung nicht einmal selber durchzuführen, er kann hier ernten, ohne gesät zu haben. Am 25. Februar 1904 entstand gegenüber der Wirtschaft Spleiter (Gasthof zur Mühle) in einem Bohrloch der Bohrgesellschaft Erkelenz, die nach Kohlen suchte, eine riesige Explosion. Eine viele Meter hohe Flamme erleuchtete nachts die ganze Umgebung. Später suchte man nach den mit Diamanten besetzten Bohrer.

Dabei ereignete sich am 16. Juni wieder ein starker Gasausbruch. Nach Beendigung der Arbeiten wurde das Bohrloch mit Zement zugegossen. Trotzdem konnte das Gas noch in geringer Menge entweichen. Im Jahre 1921 legte die Stadt Münster die erwähnte Auffangvorrichtung an und ließ das Bohrloch so gut es ging reinigen und das immer noch mit einem Druck von 20 atü entweichende Gas an die Gasleitung von der Zeche Radbod anschließen.


Hof Josef Wintrup


An diese Gasquelle erinnert sich die "Gewerkschaft Münsterland" nach dem 2. Weltkrieg. Und wieder erschien ein Bohrtrupp auf Wintrups Wiese. Abermals stieß man in einer Tiefe von 900 Metern auf Gas, das mit einem Druck von 90 Atü an die Oberfläche kam. Man plante, damit über eine Fernleitung die Chemischen Werke in Hüls zu versorgen. Es wurde nichts daraus. Eine Salzader wurde durch eine Sprengung zerschlagen und der Gasdruck sank auf 40 atü. Die Bohrung war damit für die Industrie erfolglos.

Nicht umsonst war sie aber für Bauer Josef Wintrup. Der Hofbesitzer lief sich in ein paar Wochen lang die Hacken ab und schrieb sich die Finger wund (ehe die "zuständige" Behörde gefunden war), bis ihm der Briefträger die Genehmigung des Bergamtes und der Bohrgesellschaft "zur persönlichen Ausnutzung der Gasquelle" auf seinem Grundstück brachte. Bald hatte man sich über die erforderlichen Sicherheits- und Absperrvorrichtungen geeinigt, und nach wenigen Wochen war die Anlage fertig.


Die Osterbauerschule war auch angeschlossen


Das Gas strömt ins Haus, speist die Zentralheizung, den Schweinepott und den Küchenherd. "Passieren kann dabei nichts", meinte Bauer Wintrup. Eine Gasmangelsicherung, die immerhin 500 DM kostete, verschließt die Leitung bei einem eventuellen neuen starken Gasausbruch und lässt das Gas speichern, wenn es auf dem Hof nicht gebraucht wird. Selbst bei einem Schadhaftwerden der Leitung würde das Methangas niemanden schaden. Es ist ungiftig und leichter als Luft, kann also entweichen.

Spadaka Ascheberg hat 700 Mitglieder
1962 gutes Geschäftsergebnis
12. Januar 1963

Über ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 1962 kann die Spar- und Darlehenskasse, die in diesem Jahr auf ein 80jähriges Bestehen zurückblicken kann, berichten. Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung, besonders des gewerblichen Mittelstandes in Ascheberg und Davensberg, kommt deutlich in der Umsatzsteigerung dieses Institutes zum Ausdruck. Der Umsatz lag 13,6 Mill. über dem Umsatz des Vorjahres. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 22 Prozent. Die Bilanzsumme erhöhte sich erneut beträchtlich und betrug am Jahresende 5,150 Mill. DM.

Sportstätte der Jugend
21. Januar 1963

Der Jugend Aschebergs wird mit der neuen Turnhalle (Herberner Straße), die im Mai geweiht werden soll, eine Einrichtung übergeben, die in ihrer Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. Mit diesen Worten wendet sich Gemeindedirektor Bernhard Rothers in einer Einladung zu einer Versammlung an die Bevölkerung.

Erst durch die Turnhalle sei es möglich, unabhängig von der Witterung Sport zu treiben. Die Turner besäßen wieder einen Raum, um ihre vor Jahren abgebrochene segensreiche Arbeit wieder aufnehmen zu können. Bis zur Übergabe der Turnhalle an die Jugend sei allerdings noch manches zu tun.

Ascheberger und Herberner Kirchenchor
01. Februar 1963

Auch in diesem Jahr schenkte der schon zur Tradition gewordene gemeinsame Familienabend der Kirchenchöre Ascheberg und Herbern den Sängern einige recht frohe Stunden. Sangesbruder Ernst Strüker hatte den Saal des Vereinshauses (Pfarrheim) ausgemalt. Hier konnte dann ein wechselvolles Programm abrollen.

Den Wilkommensgruß entbot der zweite Vorsitzende, Hubert Falke, den Sängern und Sängerinnen sowie Pfarrer Heinrich Plugge und den Vorstandsmitgliedern des MGV Cäcilia. Die Ansage hatte Ernst Aldenhövel übernommen.

Chorleiter Heinz Hembrock dirigierte Verdis "Chor der Gefangenen" und den Vesper-Gesang. Heitere Stimmung weckte die nun folgenden Operettenmelodien "Wie mein Anerl zwaonzig Jaohr" (Vogelhändler) und die "Petersburger Schlittenfahrt", vierhändig gespielt von Heinz Hembrock und Töne Siebeneck. Der Herberner Chor sang "Zuvor, so lasst uns Grüßen" und "So ein Tag, so wunderbar wie heute", dirigiert von Chorleiter Krone.

Der Schluss des Abends erinnerte an die nun beginnende Karnevalzeit. Die gesamte Veranstaltung stand im Zeichen einer bewährten Gemeinschaft und treuer Nachbarschaft. Alle Darbietungen fanden einen dankbaren Widerhall.



Kostbarstes Naturdenkmal
02. Februar 1963

Die dicke Eiche an der Herberner Straße, unser kostbarstes Naturdenkmal, ist auch in der Winterlandschaft noch eindrucksvoll. In der Nähe dieses mächtigen Baumes wird demnächst das neue Heimatmuseum "Pastoratsscheune", aufgebaut.

Noch 1963 wird "Gelsenwasser" aus Ascheberger Kränen fließen
03. Februar 1963

Ende diese Jahres soll das Gelsenwasser endgültig aus den Kränen der Ascheberger Haushaltungen fließen. Die Gemeinde und auch das Wasserwerk Gelsenkirchen unterzeichneten Anfang dieser Woche den Wasserliefervertrag. Dieser Akt wurde in einem Anwaltsbüro in Unna durch Gemeindedirektor Bernhard Rothers und Hauptsekretär Bose seitens der Gemeinde sowie durch Betriebsdirektor, Diplom-Ingenieur Lauterbach, für das Wasserwerk vorgenommen. Das Wasserwerk rechnet damit, dass im Mai damit begonnen werden kann, die Rohre zu legen.

Große Freude bei der Jugend
12. Februar 1963

Wenn auch die neue Turnhalle (Herberner Straße) noch nicht offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde, so herrscht jedoch schon seit einigen Wochen reges Leben in dem Gebäude. Die Gemeinde hat nämlich die Turnhalle bereits für die Jugend freigegeben.



Eine Dorfhelferin nach Ascheberg
Der Rat debattierte über diese soziale Einrichtung
18. Februar 1963

An das Amtsgebäude will die Gemeinde Räume für die Kreisfürsorgerin anbauen. Die Kosten werden auf 66.000 DM veranschlagt. Im Zusammenhang damit wurde in der letzten Ratssitzung auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, auch für Ascheberg eine Dorfhelferin zu bekommen. Eine Dorfhelferin, so erläuterte Gemeindedirektor Bernhard Rothers, ist eine besonders ausgebildete Fürsorgerin für Landgemeinden.

Zahnarzt Horstmann feiert 60. Geburtstag
19. Februar 1963

Ein bekannter und allgemein beliebter Ascheberger feiert heute 60. Geburtstag. Karl Horstmann wurde am 19. Februar 1903 in Vinnenberg, Kreis Warendorf, geboren. Er ist seit 35 Jahren in unserer Gemeinde als Zahnarzt tätig und war der erste Zahnarzt, der hier wirkte.



Aschebergerin hatte 1.000 DM spielend gewonnen
23. Februar 1963

Bei der Jahresauslosung im Prämiensparen der öffentlichen Sparkassen entfiel wieder einmal ein Hauptgewinn von 1.000 DM auf ein Los der Kreissparkasse Lüdinghausen. Zehn nagelneue 100 DM Scheine konnte der Rendant der Kreissparkasse Ascheberg Ignatz Wagemann, der glücklichen Gewinnerin, Fräulein Margret Tönskemper, überreichen.

Cäcilia strapazierte Lachmuskeln
23. Februar 1963

Wie nicht anders zu erwarten, war auch beim Karneval 1963 des MGV "Cäcilia" im Saale Bultmann kein Stuhl mehr zu bekommen. Die bewährten Kräfte strapazierten die Lachmuskeln mit dem parodierten Dorfgeschichten und Anleihen bei der größeren Politik sehr erheblich.

Schadenfeuer durch Kinder
25. Februar 1963

Heute um 15.15 Uhr rief die Sirene unsere Feuerwehr nach Frenkings Feldscheune, die in hellen Flammen stand.

Obgleich die Schlauchleitung an den ergiebigen Brunnen der Gastwirtschaft Hubert Reher angeschlossen war, wurde das Gebäude mit fünf Fudern Stroh und zwei Erntewagen vernichtet. Gestern war noch gedroschen worden.

Wie festgestellt werden konnte, haben spielende Kinder, zwei achtjährige Mädchen, den Brand verursacht. Es entstand für 8.000 DM Schaden, der durch die Versicherung gedeckt ist.

Rat vergab Arbeiten an der Realschule für rund 50.000.- DM
27. Februar 1963

Der Gemeinderat vergab auf seiner Sitzung im Lokal Bultmann Aufträge an der Realschule in Höhe von rund 50.000 DM. Die Küche im Werte von 10.000 DM wir, soweit sie am Orte hergestellt werden kann, durch Ascheberger Schreiner geliefert. Für die Spezialeinrichtung wählte der Rat eine angesehene Fachfirma aus.

Glocken kündeten Jubiläum an
01. März 1963

Zum 75jährigen Jubiläum des St. Lambertus-Hospitales fand im Krankenhaus eine schlichte Feier statt. an der Mitglieder des Kirchenvorstandes, Vertreter der Gemeinde und die -Ärzte teilnahmen. Ein feierliches Glockengeläute am Abend vorher und am Morgen kündeten die feierliche Dankmesse an, die Pfarrer Heinrich Plugge in der Krankenhauskapelle las.

Beim Kaffee sprach der Bürgermeister, Herr Schulze Ehring, zu den Schwestern des Hauses und zu den Gästen. Er skizzierte den Werdegang des Hauses und brachte zum Ausdruck, dass diese gute Entwicklung neben der Tüchtigkeit der -Ärzte, den Schwestern zu danken sei, die nun seit 75 Jahren in aufopferungsvoller Arbeit ihren schweren Dienst bei der Pflege der Kranken und der Verwaltung des Hauses ausgeübt hätten.

  siehe dazu auch in der Geschichte von Ascheberg



  siehe weitere Bilder unter Ascheberg

Schmutzwasser drang in Kellerräume ein
12. März 1963

Weil die Kanalisation verstopft war, drang auf der Sandstraße das sich in den Roh-ren stauende Schmutzwasser in die Kellerräume des Geschäftshauses Siebeneck ein. Die verstopften Rohre wurden herausgebrochen und neue verlegt.

Aus dem Leobschützer Land nach Ascheberg
Konsistorialrat Norbert Felsmann 40 Jahre Priester
17. März 1963

Auf 40 Jahre priesterlichen Wirkens kann unser hochgeschätzter geistlicher Mitbür-ger, Konsistorialrat Norbert Felsmann früher Pfarrer von Bladen (Oberschlesien) heute zurückblicken. Er gehört zu jenen Heimatvertriebenen, die bis zuletzt in ihrer angestammten Heimat verblieben. Hier leistete er in ungewöhnlicher und vielfältiger Weise kirchliche Aufbauarbeit.

Nachdem der Jubilar in dem unter polnischer Verwaltung stehenden Generalvikariat Branitz seine Aufgaben als beendet ansah, kam er im Dezember 1959 in das Bundesgebiet, und, wie bereits 12 Jahre vorher angemeldet, in die Diözese Münster, wo er im Januar 1960 in Ascheberg eine zweite Heimat und durch seine Seel-sorgearbeit ein herzliches Vertrauensverhältnis zu allen Aschebergern gefunden hat.



Heinrich Holtschulte wird 80 Jahre
25. März 1963

In der Osterbauerschaft feiert ein bekannte Mitbürger, Bauer Heinrich Holtschulte, die Vollendung seines 80. Lebensjahres. Er ist Bauer und Jäger von altem Schrot und Korn. Er ging noch zur Schule, als er den ersten Bock erlegte. Aus der Besatzungszeit weiß Heinrich Holtschulte schmunzelnd zu berichten, wie man sich aus Fahrradkugeln Munition herstellte und den Engländern ein Schnippchen schlug.

Dem berühmten Bischof Clemens August von Galen brachte Heinrich Holtschulte vor dem Krieg aus seiner eigenen Imkerei alljährlich einen Eimer Bienenhonig. Viele Jahre war Heinrich Holtschulte auch im Vorstand der "Bäuerlichen" tätig, zu deren Mitbegründern er gehört.

Zum fünften Mal Dorfmeister
"Ran-tip-tip" siegte mit 3277 Holz - Alfred Forsthoff bester Kegler
28. März 1963

Im sechsten Jahr der laufenden Serie konnte der Kegelklub "Ran-tip-tip" zum fünften Mal hintereinander den Titel des Dorfmeisters erringen.

Zwölf Mannschaften aus sechs Klubs nahmen an der Dorfmeisterschaft teil. Erst kurz vor Mitternacht begann die Auszählung, die folgendes Bild ergab: "Ran-tip-tip" 3.277 Holz, "Böse Buben" 3.210 Holz, "Rollendes Glück I" 3.164 Holz, "Holl`n drop I" 3.129 Holz, "Breil Buben II" 3.054 Holz, "Neuntöter I" 3.027 Holz. überragender Einzelkegler war Alfred Forsthoff mit 696 Holz vor Heinrich Mersmann mit 673, Franz Uckelmann mit 668 und R. Heubrock mit 667 Holz

Einweihung der Schule wird ein großes Heimatfest
29. März 1963

Mit großem Interesse verfolgen die Ascheberger die fortschreitenden Arbeiten am Realschulkomplex. Zwar wird das Gebäude infolge der langen Schlechtwetter-periode nicht bis Ostern fertiggestellt sein, doch hoffen die Verantwortlichen, dass in naher Zukunft wenigstens einige Klassen vorläufig behelfsmäßig dort eingerichtet werden können. Zur Einweihung der Schule soll dann ein großes Heimatfest stattfinden.

Neben der Realschule wird Hausmeisterhaus gebaut
31. März 1963

Neben der Realschule wird die Gemeinde jetzt auch noch eine Hausmeisterwohnung bauen. Das Gebäude wird 94.000 DM kosten. Dieses Geld kann aber, sobald der Zuschuss des Kreises von 70.000 DM zur Realschule verabschiedet ist, noch mit den veranschlagten Mitteln der Realschule finanziert werden.

Seit 26 Jahren in Ascheberg
Korrektorin Theresia Höhne tritt vorzeitig in den Ruhestand
02. April 1963

Mit dem heutigen Tag tritt Korrektorin Theresia Höhne in den Ruhestand. Die Folgen einer schweren Erkrankung, an denen sie immer noch trägt, haben sie gezwungen, vor Erreichung der Altersgrenze um die Pensionierung einzuholen. Dieser Entschluss ist ihr gewiss nicht leicht geworden, denn Fräulein Höhne ist Lehrerin mit Leib und Seele. Seit dem 01.04.1936 ist sie im Schulverband Ascheberg tätig gewesen. Vom 25.08.1941 bis heute arbeitete sie an der katholischen Dorfschule.

Hauptgewinn und Trostpreis "Fortuna" winkte gleich beim ersten Versuch
03. April 1963

In der Märzauslosung des Gewinnsparens der Spar- und Darlehenskassen fiel ein Gewinn von 1.000 DM an eine Kundin der Spadaka Ascheberg. Das war eine Freude im Hause Steinfurter Straße 6, als Rendant Koppers der glücklichen Gewinnerin, Frau Elisabeth Drees-Bücker, die überraschende Nachricht mit einem Blumenstrauß der Spadaka überbrachte. Fortuna hatte es gleich zweimal mit der Gewinnerin gut vor: Neben dem Hauptgewinn von 1.000 DM erhielt sie auch noch einen "Trostpreis" von 5 DM in der Serienauslosung.

Mit dem Bus zur Dorfschule
06. April 1963

Während des Umbaues der Schule Westerbauer besuchen die Kinder dieser Bauerschaft die Dorfschule. Viele Jungen und Mädchen legen den Schulweg mit dem VGL-Bus zurück. Einem Antrag der Elternschaft, die Gemeinde möge diese Kosten ersetzen, konnte der Rat nicht folgen.

Friedhof soll um acht Morgen erweitert werden - Grundstücksverhandlungen finden bereits statt
09. April 1963

Die Gemeinde plant, den heutigen Friedhof zu erweitern. Trotzdem er bereits vor sechs Jahren neu geordnet wurde, sind die Grabstätten wieder belegt. Wie wir gestern auf Anfrage bei Herrn Gemeindedirektor Bernhard Rothers erfuhren, steht die Gemeinde bereits in Grundstücksverhandlungen mit Platvoet. Der Friedhof soll in Richtung Lüdinghauser Straße um insgesamt acht Morgen erweitert werden.. "Das reicht dann für Jahrzehnte", bestätigte uns der Verwaltungschef.

Keglerinnen im Wettbewerb
11. April 1963

Es ging um die Dorfmeisterschaft. "Rollendes Glück" warf die meisten Holz und erhielt den Pokal.

Drei Damenkegelclubs mit insgesamt 25 Damen beteiligten sich bei der erstmals durchgeführten Dorfmeisterschaft für Keglerinnen.

Der Dorfmeister der Herren "Ran-tip-tip" hatte zu diesem Wettbewerb aufgerufen und als Preis einen Wanderpokal gestiftet.

Hier die Mannschaftswertung: 1. "Rollendes Glück" 673 Holz, 2. "Flotte Bienen" 657 Holz und 3. "Tolle Elf" 641 Holz.

Beste Einzelkeglerin wurde mit 142 Holz Grete Altensell vom Club "Rollendes Glück". Auf den Plätzen folgen 2. Frau Brigitte Krüper "Flotte Bienen" 137 Holz, 3. Frau Agnes Hülsmann "Rollendes Glück" 136 Holz.

Die Siegerehrung nahm der Baas des Kegelclubs "Ran-tip-tip" vor, der der siegreichen Mannschaft den Pokal und der besten Einzelkeglerin einen Blumenstrauß überreichte. Zur guten Stimmung trugen nicht zuletzt die gespendeten Runden bei.

Realschule und Westerbauer
14. April 1963

In den letzten Tagen konnten zwei Richtfeste gefeiert werden. Zunächst einmal das der Westerbauer Schule. Hier erhielt das Schulgebäude wie auch die Pausenhalle ihr Dach. Nach den großen Sommerferien kann die modernste einklassige Schule Nordrhein-Westfalens, wie ihr Lehrer sie nennt, ihrer Bestimmung übergeben werden.

Das zweite Richtfest des größten Ascheberger Neubaues, der Realschule, sah bei Klaverkamp die fleißigen Mitarbeiter vereint. Die Gemeinde hatte sich nicht "lumpen" lassen mit dem Richtschmaus und dem kühlen Trunk.

"Pferdeamme" gesucht
15. April 1963

Wie aus dem Anzeigenteil der heutigen MZ-Ausgabe hervorgeht, sucht Bauer Franz Brügger aus der Osterbauer für ein Fohlen gegen gute Bezahlung eine Pferdeamme.

Dr. Flamme feiert Silberjubiläum
19. April 1963

Autor des Standartwerkes "Die deutsche Rotbuntzucht" und des Lehrbuches für die Betriebslehre.

Der allen Bauern des Kreises Lüdinghausen bestens bekannte Landwirtschaftsrat Dr. Flamme begeht heute sein 25jähriges Dienstjubiläum. In dieser Zeit hat er sich weit über das Kreisgebiet hinaus Achtung und Anerkennung erworben.



Licht und Luft in Loggias
20. April 1963

Auf dem Hoveloh (Langenölser Straße) errichtete die KSG acht vorbildliche Altenwohnheime.

Die Loggia ist - im Gegensatz zum Balkon - ein in die Hausfront eingebauter offener und überdachter Raum, eine große Loge, die viel Licht, Luft und Sonne einlässt. Musterbeispiele dafür bietet das Altenwohnheim der KSG Lüdinghausen auf dem Hoveloh (Langenölser Straße). Jede Wohnung hat durch die Balkontür durch das Wohnzimmer Zugang zur Loggia.

Die Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft des Kreises Lüdinghausen, die sich einer höchst bedeutungsvollen sozialen Aufgabe angenommen hat, nennt diese Häuser "Kleinstwohnungen für alte Leute", obgleich die Wohnungen gar nicht so klein sind. Sie bestehen aus zwei Zimmern mit Küche und Bad und sind mit rund 50 DM Monatsmiete äußerst preisgünstig.

"Berg und Tal"
25. Mai 1963

Der Schützenverein "Berg und Tal" feierte am vergangenen Wochenende sein Schützenfest. Den Meisterschuss tat Paul Hölscher, der sich seine Frau Maria zur Königin erkor.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
28. Mai 1963

Auf einer Vorstandssitzung wird der Vorschlag gemacht, eine Schießriege der Bruderschaft aufzustellen, diese soll auch an Wettkämpfen und Turnieren teilnehmen.

Bürgerschützenfest
10. Juni 1963

Am 09. und 10. Juni feierte der Bürgerschützenverein in voller Harmonie sein diesjähriges Schützenfest. Rege war die Teilnahme der Schützen am Kampf um die Königswürde auf der Vogelrute bei Wentrup-Bispinghof. Der siegreiche Schuss gelang denn Heinrich Mühlenbeck, der sich seine Frau zur Mitregentin erkor. Dem Hofstaat gehörten an die Ehepaare Hölscher und Rohlmann.



Gebet der Gläubigen ist für den Primizianten schönstes Geschenk
23. Juni 1963

Seine Heimatprimiz feiert in der Pfarrkirche St. Lambertus Antonius Lendermann, Lütkebauer, der am Herz-Jesu-Fest im Hohen Dom zu Münster von unserem Bischof zum Priester geweiht worden war. An dieser Primiz des Ascheberger Bauernsohnes in der Heimatkirche nahm die ganze Pfarrgemeinde lebhaften Anteil.



Offizielle Einweihung der neuen Turnhalle
TuS Ascheberg beging sein 35jähriges Bestehen
29. Juni 1963

Die Gemeinde nahm an diesem Tage offiziell auch die Einweihung der neuen Turnhalle vor. Pünktlich um 15 Uhr hatten sich zahlreiche Ascheberger zu diesem Akt an der Herberner Straße eingefunden. Die Einweihung nahm Pfarrer Heinrich Plugge vor. Die Jugend führte bei der Einweihung der neuen Halle turnerische Vorführungen auf, für die sie reichen Beifall erhielt.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
08. Juli 1963

Schützenfest, morgens hl. Messe, Töttchenessen bei Klaverkamp, anschl. Vogelschießen bei Füchtling, nachmittags Kaffeetrinken, abends Königsball im Saale Klaverkamp. Königspaar: Ewald I. Heitkötter und Margret I. Schulte.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
13. Juli 1963

Die Generalversammlung beschließt die Aufstellung einer Schießriege, die Leitung liegt in den Händen von Heinrich Höwelhans und Anton Greive.

RV St. Hubertus überall beliebt
Neue Reithalle wird Training auch im Winter ermöglichen
23. Juli 1963

Welcher Beliebtheit sich der Reiterverein St. Hubertus erfreut, das bewies die Debatte des Gemeinderates über den Antrag, einen Zuschuss von 20.000 DM für die Errichtung einer Reithalle zu gewähren. Die 20x50 m große Halle könne evtl. auch für große Veranstaltungen (Feier des Schützenfestes) benutzt werden, so wurde nebenbei gesagt.

Jakobi-Kirmes begann nach dem letzten Glockenschlag
Gaststätten so besucht wie noch nie
29. Juli 1963

Bei idealem Sommerwetter nahm unsere Kirmes einen glanzvollen Verlauf. Schon zur Eröffnung am Samstagabend herrschte überall Hochbetrieb. Der "Twister" ist die Attraktion in diesem Jahr. Am Kirmesmontag fuhren die Karussells dreißig Minuten kostenlos für die Feuerwehr, Kinder und alte Leute. Im kulturellen Leben der Gemeinde hat die Feuerwehrkapelle immer eine große Rolle gespielt. Was wäre ein festlicher Umzug ohne Blasmusik? Auch im Saale Bultmann erklangen am Kirmesmontag wieder die beliebten Märsche.


Wohnwagen von Otto Gehner (Kinderkarussell)


Heimatmuseum wirkt sich segensreich auf die Schuljugend aus
15. August 1963

"Wir brauchen den Anschluss an die geschichtliche Tradition", sagte Gemeindedirektor Bernhard Rothers zur Planung des Heimatmuseums. "Es darf kein Riss entstehen."

"Dieses Heimatmuseum mit seinem geschichtlichen Wert wird sich auch für die Schuljugend als segensreich erweisen", sagte Gemeindedirektor Rothers, der sich des Förderungsgedankens besonders angenommen hat.

Im einzelnen sollen sowie ausgestorbene Handwerks- und Baukünste einen Platz finden und somit für die Nachwelt erhalten werden. Ins Wohnhaus werden u.a. alte, heimische Handwerksarten mit ihren Geräten (Weber, Blaudrucker, Holzschuh-macher und Lohgerber) sowie Einrichtungsgegenstände eines mittleren landwirt-schaftlichen Betriebes aufgenommen. Der zweigeschossige Speicher enthält neben Bachstube und Geräteräumen auch eine Kornkammer. Eine Wagescheune und ein altertümlicher Ziehbrunnen sollen ebenfalls errichtet werden. Ob auch der Plan für die Herstellung eines ländlichen Hausgartens verwirklicht werden kann, bleibt abzuwarten, denn die Pflege- und Unterhaltungsfrage ist noch nicht geklärt.



(Leider, wie wir wissen, ist dieser Plan nicht verwirklicht worden, denn der damalige Rat der Gemeinde stimmte dem Vorhaben nicht zu, schade.)

Trauer um Hugo Merten
Heimatfreund und Wirtschaftsführer
24. August 1963

Am Mittwoch um 11 Uhr verschied im 70. Lebensjahr Hugo Merten. Der Tod erlöste ihn von langem Leiden, gegen das er sich immer wieder in zähem Lebenswillen kraftvoll aufgebäumt hat. Der Kreis Lüdinghausen verliert mit ihm eine eigenartige und zielbewusste Persönlichkeit, die auf mannigfaltigen Gebieten des wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens maßgebend tätig war. Er wurzelte im Ascheberger Heimatboden und wirkte hier in weite Bereiche. Besonders trauern um den jetzt Heimgegangenen die Ascheberger, mit denen er sich zeit seines Lebens eng verbunden gefühlt hat.

  


Ein Festtag für unsere Gemeinde
Heute wird die neue Realschule eingeweiht
19. September 1963

Der Neubau unserer Realschule wird heute im Rahmen eines großen Heimatfestes eingeweiht. Damit machen wir uns ein vorzeitiges Jubiläumsgeschenk. Knapp ein Jahrhundert, nämlich 1867, ist es her, dass die damalige Rektoratschule von einigen Bürgern mit ihrem Pfarrer und Amtmann ins Leben gerufen wurde. Echtes Bildungsstreben war die Triebfeder für diese kulturelle Einrichtung, die unter großen Opfern und in oft schwierigen Zeiten bis auf den heutigen Tag erhalten wurde. Die Festrede anlässlich der Einweihung spricht Prof. Dr. Brügger aus Wangen/Allgäu, er war ein ehemaliger Schüler dieser Lehranstalt.



Unser Dorf wurde von Hunderten von bunten Lampions erleuchtet
20. September 1963

Hunderte von Kindern und Erwachsenen mit bunten Lampions waren zu der traditionellen Lambertusfeier auf den Kirchplatz gekommen, um hier zu singen, in Kreisen um den Lambertusstuhl zu ziehen und um das Lambertus-Spiel zu sehen. Bei uns hat man noch viel übrig für das schöne alte Brauchtum.

Alte Soldaten wurden geehrt
02. Oktober 1963

Die Kameradschaft ehemaliger Soldaten feierte ihr diesjähriges Fest. Der anhaltende Regen versuchte einen Strich durch die Rechnung zu machen. Doch auf eine Kranzniederlegung am Ehrenmal wurde nicht verzichtet. Das für 11 Uhr angesetzte Platzkonzert musste leider ausfallen. Trotz des anhaltenden Regens konnte sich der Festumzug um 11.30 Uhr in Richtung Ehrenmal formieren. Eine Reiterspitze führte den Festzug an. In den bereitgestellten Kutschen nahmen die geladenen Gäste und die Ehrenmitglieder Platz. Am Ehrenmal legte der 1. Vorsitzende Ewald Hügemann den Eichenkranz nieder. Eine kurze Ansprache hielt der 2. Vorsitzende Bernhard Jürgens. Der vorgesehene Festzug durch das Dorf wurde gekürzt. Der stattliche Zug marschierte gegen 12 Uhr in das Vereinshaus (Pfarrheim). Hier hielt der Fest- und Vereinswirt Ludwig Klaverkamp eine kräftige Erbsensuppe und einen guten Tropfen bereit. Die Musikkapelle und der Spielmannszug sorgten für stimmungsvolle Unterhaltung. Der Vorsitzende begrüßte die geladenen Gäste, Ehrenmitglieder und die so zahlreich erschienenen Kameraden. Für 50jährige Treue Mitgliedschaft überreichte er dem Kameraden Fritz Reher, Teilnehmer des ersten Weltkrieges, eine Ehernurkunde und heftete ihm die Ehrennadel an. Abends fanden sich die Mitglieder mit ihren Frauen zum Festball ein.



Zwei Bauhofarbeiter werden pensioniert
05. Oktober 1963

Zwei bewährte Kräfte, Theodor Westerholt und der vor einiger Zeit erkrankte Heinrich Riches, werden nach jahrzehntelanger Tätigkeit bei der Gemeinde in den wohlverdienten Ruhestand treten. Herr Westerholt ist seit 1945 bei der Gemeinde als Vorarbeiter tätig gewesen. Neue und junge Kräfte sollen für die scheidenden Männer eingestellt werden.

Berechtigung zur Freude
Trotz aller Sorgen bleibt die Landjugend optimistisch
08. Oktober 1963

Zum Erntedankfest hatte die Landjugend in den Saal Bultmann eingeladen. Der Vorsitzende, Tonius Hattrup, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder, den Präses Kaplan Peperhove, Wilhelm Schlingermann, den Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Ortsvereins, Gemeindedirektor Rothers und Landrat Schulze Pellengahr. Nach mehreren Ansprachen und Darbietungen der Landjugend fand der Tanz unter der Erntekrone statt.

Aufklärungsabend des DRK - Jeder ist krebsgefährdet
Sie müssen gründlich gereinigt werden, mahnt die Gemeinde Kontrolle beginnt in diesen Tagen
25. Oktober 1963

Die allgemein festzustellende Verschmutzung der Wasserläufe hatte die Gemeindeverwaltung zu Anlass genommen, die Hauseigentümer auf die hierdurch drohende Gefährdung der Allgemeinheit hinzuweisen mit der Aufforderung, die Haus-kläranlagen einmal einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.

"Babysitten" im Kindergarten
30. Oktober 1963

Bei den ehrenamtlichen "Babysittern" im Kindergarten sind unsere kleinen Jungen und Mädchen gut aufgehoben, während die Eltern sonntags den Gottesdienst jetzt gemeinsam besuchen können.

Westerbauerschule wurde eingeweiht
25. November 1963

Modern und zweckmäßig, doch nach außen hin einfach und zurückhaltend, wurde die neue Schule in der Westerbauerschaft bei der Einweihung bezeichnet, die sich gut in die Landschaft einfügt. Am meisten froh über die neue Schule waren die Eltern und Kinder, die zehn Monate lang zur Dorfschule mussten, was gerade im Winter nicht immer leicht war. Für diese Gastfreundschaft bedankte sich der Schulleiter Jennebach bei Rektor Windmüller und überreichte ein Bild für die Dorfschule.

Ein Jahrhunderte altes Kreuz in der Pausenhalle aufgestellt
27. November 1963

Ein Jahrhunderte altes Kreuz wurde in der Westerbauerschule aufgestellt. Lehrer Jennebach hatte auf der Suche nach wertvollen alten Gegenständen auf den Höfen in der Bauerschaft zwei große Eichenkreuze gefunden.

  


Die Kreuze standen schon lange nicht mehr an ihrer ursprünglichen Stelle, sondern lagen verwittert und verfallen auf dem Boden. Mit einem münsterschen Fachmann wurde ein Tauschgeschäft vereinbart: eines der Kreuze konnte sich Lehrer Jennebach aussuchen, es wurde kostenlos restauriert. Dafür ging das zweite Kreuz nach Münster.

"St. Hubertus" veranstaltete seine diesjährige Fuchsjacht
10. Dezember 1963

Von der Bäuerlichen Genossenschaft (Appelhofstraße) aus, wo sich die Reiter nach dem Gottesdienst versammelten, ging es bei schlechtem Wetter zunächst durch die Hegemer- und Lütkebauerschaft. Im Bungalow Schlingermann wurde das Mittagessen eingenommen. Die nächsten Ziele waren die Höfe Gisa-Frenking und Daldrup. Am Nachmittag begann auf der Weide Schlingermann die Fuchsjagd. Die wenigen Zuschauer, die sich hier eingefunden hatten, sahen zum Teil packende Kämpfe, aus denen schließlich bei den Senioren Alfons Grove und bei den Junioren Bernhard Jelkmann als Sieger hervorgingen. Als Gäste nahm der Herberner Reiterverein "Von Nagel" teil. Abends traf man sich zum Reiterball im Saale Bultmann.

Peturs war dem Reiterverein "St. Hubertus" nicht gerade wohl gesonnen, als dieser als einer der letzten Reitervereine im Kreis Lüdinghausen zu seiner diesjährigen Fuchsjagd aufrief.



Bahnlinie Münster - Dortmund soll elektrifiziert werden
14. Dezember 1963

Auf einer Pressebesprechung bei der Bundesbahndirektion Münster wurde mitgeteilt das die Strecke Münster - Dortmund bis 1972 elektrifiziert werden soll, und dann keine Dampflok mehr hier fahren soll.

1964



"Möllers Drüksen" vor großer Kulisse
Die Kolpingfamilie hat auch in diesem Jahr wieder die Aufführung eines Bühnenspiels zustandegebracht.
07. Januar 1964

Der Saal des Vereinshauses (Pfarrheim) war beinahe vollbesetzt als das plattdeutsche Spiel "Möllers Drüksen" wieder gezeigt wurde. Einige der Besucher hatten schon vor vielen Jahren das Spiel hier gesehen und fanden deshalb viele Möglichkeiten des Vergleiches mit der damaligen Aufführung. In der gewohnten Originalität traten die Darsteller auf und bewirkten häufig genug große Heiterkeit.

Für jeden zehnten Ascheberger legte die Spadaka ein neues Konto an
15. Januar 1964

Die älteste Spar- und Darlehenskasse des Kreises Lüdinghausen, die Spadaka Ascheberg, kann auch mit dem Ergebnis ihres 80. Geschäftsjahres mehr als gut zufrieden sein. Das Vertrauen welches ihnen die Bürger Aschebergs und Davensberg entgegen bringen ist sehr groß. Sie zeugen aber auch davon, dass der hiesige Mittelstand sich trotz vieler Schwierigkeiten weiter beachtlich aufwärts entwickelt hat. Nicht zuletzt beinhalten diese Zahlen aber auch die gewaltigen Anstrengungen, die die Landwirtschaft macht, um im immer stärker werdenden Konkurrenzkampf bestehen zu können.

Ein Bulle unternahm einen Ausflug in den Wintersport
21. Januar 1964

Einen Ausflug in den Wintersport unternahm ein Bulle in Ascheberg, während der Bauer den Stall entmistete. Das Tier trottete zu einem benachbarten Teich und trotz des Fehlens einer "entsprechenden Ausrüstung" fühlte sich der Bulle auf der Eisfläche sehr wohl. Der Bauer und mehrere Mitarbeiter versuchten mit viel Mühe, dieses Vergnügen des Vierbeiners zu beenden. Erst als der Ausflügler von dieser ungewohnten Tätigkeit müde wurde, ließ er sich in den zweifellos wärmeren Stall zurückbringen. Er soll danach übrigens einen ausgezeichneten Appetit gehabt haben.

Mutter tot - zehnjährige Tochter in Lebensgefahr
23. Januar 1964

Auf dem Transport ins Krankenhaus starb die 46jährige Frau Johanna Westerholt aus Ascheberg. Ihre zehnjährige Tochter wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Hospital eingeliefert. Kurz nach Mittag befuhr Frau Westerholt die Ottmarsbocholter Straße in Richtung auf die Bundesstraße 235. An der Einmündung beachtete sie nicht die Vorfahrt eines aus Lüdinghausen kommenden Lastzuges aus Altenberge. Ihr Wagen geriet unter den Motorwagen des Lastzuges und wurde 40 Meter mitgeschleift.



Am Lastzug wurde durch den unter dem Fahrzeug eingeklemmten Wagen die Steuerung blockiert. Der Lastzug landete im Straßengraben. Die Tochter der Pkw-Fahrerin wurde eingeklemmt und musste erst aus den Trümmern befreit werden, bevor ihre Überführung ins Krankenhaus möglich war.

KAB St. Josef feierte Familienfest
Tombola brachte willkommene Überraschung Kaplan Peperhove sprach über die Bedeutung der Freude
31. Januar 1964

Der verantwortliche 2. Vorsitzende Bernhard Wieger bat nach einem kurzen Grußwort den Präses der KAB, Kaplan Peperhove, um eine passende Einstimmung. Ein jedes Fest müsse bei seiner Fröhlichkeit einen schwungvollen Verlauf nehmen, nicht müde oder träge. Dabei müsse aber auch immer noch ein Platz sein zu einer Besinnung auf den Sinn dieses Festes. Kaplan Peverhove betonte daraufhin:

Die rechte Lebenskunst beherrschen heißt, das Leben erobern und gestalten, aus dem Leben etwas machen und ihm einen Sinn geben. Der heutige Mensch der Automation, der gehetzte Mensch, der wenig Zeit hat und viel Aufregung, braucht neuen Lebensmut und vor allem Lebensfreude! Sie bringt gesunde Kräfte für den Menschen. Damit meistert er das Leben leichter. Sich freuen bedeutet ausruhen und zugleich die echten Werte in sich entfalten. Für die Jugend ist ein freudereiches Elternhaus wichtig. Freudlose Jugend bringt oft noch Kummer in spätem Alter. Wessen Kindheit zu düster und allzu schwer ist, der tut sich im Leben schwer. Wer in froher Atmosphäre aufwächst, kann später leichter anderen helfen.

Sie war der Sonnenschein des St. Katharinen-Stifts
01. Februar 1964

Schwester Ansberga von der Ordensgenossenschaft der Schwestern von der göttlichen Vorsehung wurde im Alter von 61 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Sie war beliebt im St. Katharinen - Stift und im Altersheim bei den betagten Männern und Frauen. Im September 1958 kam Schwester Ansberga zu uns. Wegen ihres frohen Wesens nannte man sie nicht mit Unrecht den Sonnenschein des St. Katharinen - Stifts, in dem sie vor allem die Gärten versorgte. Ihre Fröhlichkeit und ihr heiteres Wesen richtete oft auch die Betagten des Altersheims auf. Schwester Ansberga wird ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof St. Mauritz in Münster finden.

MGV - Karneval erwies sich wieder als wahrer Freudenspender
07. Februar 1964

Wie eh und je im Geiste der würdigen Tradition feierte der MGV Cäcilia ihren Karneval. Es mangelte nicht an phantasievollen wie im Verlaufe mehrerer Stunden als köstliche Freudenspender erwiesen. Der Saal Bultmann war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Gäste hieß Herr Bernhard Jürgens herzlich willkommen.

Die nun folgenden närrischen Darbietungen bestanden aus Büttreden, dem "Damen" - Ballett, das auch jetzt wieder in urkomischer Art von Vertretern des starken Geschlechts dargestellt wurde, einem Ascheberger Quartett - es besang die drolligen Ereignisse, die in der letzten Zeit im Dorf zu verzeichnen waren - und Sprechstunde des Ascheberger Tierarztes. Dazu hatten sich mancherlei "Patienten" eingefunden: Ein Pudel mit drei Jungen, ein Ferkel, das noch mit der Flasche gestillt werden musste und schließlich noch ein leibhaftiger Ochse. Er litt unter einer heftigen Kolik, weil er am Hof die zum Trocknen aufgehängte Hauswäsche aufgefressen hatte. Eine Operation ließ sich nicht umgehen, und sie förderte merkwürdige Dinge zutage. Der Widerhall all dieser Einfälle war einzigartig. Die Gäste kamen aus dem Lachen während der zwei Stunden nicht heraus. Dann spielte die Kapelle zum Tanz auf.



Einer fehlt in der Runde
Nachruf auf Heinrich Altensell Erinnerungen an die Zeit vor 70 Jahren - "Lumi" erzählt
10. Februar 1964

Einer fehlt in der vertrauten Runde der Altengemeinschaft, zu der bisher sechs Bürger gehörten, die auf 80 und mehr Jahre zurückblicken können. Aus dieser Runde berichtet "Lumi" (Ludolf Middendorf. Seit Jahren bilden diese sechs eine Gemeinschaft, die sich sonntags nach dem Hochamt in irgendeiner Wirtschaft zu einem gemütlichen Plauderstündchen zusammenfindet. Ihre Anwesenheit wird hier und da besonders festgestellt, denn einer der anderen Gäste sagte: "Kieck, de vergnögten Aollen sind derwier!" Wir sprachen über unsre Schulzeit bei Lehrer Felgemacher, den so mancher Ascheberger in guter Erinnerung hat und besonders über den beliebten Lehrer Buck. Die Unterhaltung wandte sich dann Gesellen- und Wanderjahren, dem Militär- und Kriegsdienst zu, ein sicher unerschöpfliches Thema, zu dem jeder etwas beizusteuern wusste. Bald verweilten wir wieder im heimatlichen Ascheberg unserer Jugendzeit der Jahre 1880 und 1890. Das waren wirklich schöne Zeiten mit ihren noch unverändert gebliebenen Sitten und Gebräuchen. Auf den alten Höfen in den Bauerschaften knisterte noch das wärmende Herdfeuer, an dem an langen Winterabenden so viele gruselige Geschichten erzählt wurden. Wenn sich jetzt die Altengemeinschaft trifft, ist die Lücke unübersehbar, die der Tod jüngst gerissen hat. Unter den sechsten fehlt Schneidermeister Heinrich Altensell. Seine edle und freundliche Gesinnung war den Altersgenossen vertraut und sie werden ihn nie vergessen.

Zu Beginn der Arbeiten am Amtshaus gab es in Ascheberg einen lauten Knall
15. Februar 1964

Ein großer Knall im wahrsten Sinne des Wortes stand am Beginn der Erweiterungsarbeiten am Amtshaus. Mit Dynamit wurde im vergangenen Jahr nämlich der angrenzende Luftschutzbunker gesprengt, um Platz zu schaffen. Im Sommer soll der neue Trakt bezugsfertig sein. Die Erweiterung war notwendig geworden, da das alte Amtshaus aus allen Nähten platzt.



Kirchenchor St. Lambertus hielt Rückschau - Gute Leistung wurde lobend anerkannt
15. Februar 1964

Verdiente Anerkennung fanden in der Generalversammlung die guten Leistungen des Kirchenchores St. Lambertus. An der Tagung nahmen außer dem Präses, Kaplan Peperhove, auch Pfarrer Heinrich Plugge teil. Herr Josef Niemann trug den Kassenbericht vor. Über die Tätigkeit und Arbeit des vergangenen Jahres sprach Chorleiter und Organist Heinz Hembrock. Dieser Bericht war ein deutliches und lobenswertes Zeugnis von der fleißigen Arbeit der Chormitglieder, von denen die meisten regelmäßig und mit Beharrlichkeit die Mühe der Proben auf sich genommen hatten. Dem Dirigenten Heinz Hembrock wurde bestätigt, dass ihm die ordentliche, vorbildliche Führung des Chores durchaus gelungen ist und eine fleißige Arbeit geleistet wurde.

"Repräsentant der Obrigkeit" ist heute ein Verwaltungslehrling
22. Februar 1964

Noch nicht ausgestorben sind im Kreis Lüdinghausen die alten Gemeindeausrufer, die den Bürgern mündlich Bekanntmachungen übermitteln.

In Ascheberg und Davensberg gehört das Ausrufen der Bekanntmachungen noch heute zur "ortsüblichen Weise", wie sie das Gesetz fordert.



In Ascheberg kann man das Sonntag für Sonntag erleben. Nach dem Hochamt zerstreuen sich die Kirchgänger nicht etwa, sondern stellen sich auf dem Kirchplatz gegenüber dem "Burghof" auf. Dem Fremden wird es auffallen, dass keine Frauen unter den Wartenden zu sehen sind. Sie wissen, jetzt "die Politik" mit Verfügungen, Gesetzen, Erlassen, Verordnungen zur Sprache kommt. Und das ist nach Ansicht der meisten Frauen Sache der Männer. Dann geht das Fenster auf, hinter dem der Ausrufer erscheint. Und los geht es: "Viehseuchenpolizeiliche Anordnung. Unter dem Rindviehbestand des Bauern X ist die Maul- und Klauenseuche....." Weiter erfahren die Ascheberger dass diese und jene Steuern fällig sind usw.

"Ganz früher war das Sache des Dorfpolizisten", wissen sich alte Ascheberger zu erinnern. Es war eine imposante Erscheinung, wenn dieser großväterliche Repräsentant der Obrigkeit mit weißem Schnurrbart und Helm die amtlichen Mitteilungen verlas, die noch viel mehr als heute im Behördenstil gehalten waren. Angestellter Baumhöver hatte dieses Amt schon 1937 als Lehrling inne. Im Kriege wurde er von Pelster abgelöst. Jetzt ist es Verwaltungslehrling Ludwig Raters, der in Ascheberg das "Publikandum" ausübt und am Sonntag nach dem Hochamt die Neuigkeiten verliest.

Die Werbeschau lohnte sich
25. Februar 1964

Die neue Turnhalle, an der Herberner Straße, war dicht gefüllt als der Vorsitzende des Sportvereins, Dr. Grote eine Werbeveranstaltung eröffnete.

Ein Ereignis für unsere Gemeinde war das Schauturnen des TuS Aschebergs. Hier zeigten die Aktiven des TuS einschließlich der Mädchen- und Damenriege, was sie in den vergangenen langen Wintermonaten in einem eifrigen Training alles gelernt haben. Der Beifall war groß. In einer Ansprache zollte auch Gemeindedirektor Bernhard Rothers dem Verein seine Anerkennung und sicherte ihm jede Unterstützung zu.

  



Schwestern von der Göttlichen Vorsehung verlassen zum 01. April unser Stift
04. März 1964

60 Jahre arbeiteten die Schwestern im St. Katharinen-Stift (St. Georg) an der Nordkirchener Straße. Jetzt verlassen sie die vertraute Stätte ihres Wirkens. Jesuiten werden einen Teil ihrer Arbeit übernehmen und gleichzeitig für die Ausbildung des Ordensnachwuchses in einem Noviziat sorgen.

Jahreshauptversammlung der Landfrauen
05. März 1964

Im Saale Bultmann fand die Jahreshauptversammlung der Landfrauen statt. Bei Kaffee und Kuchen wurde die vorgesehene Tagesordnung abgewickelt.

Zu Beginn der Versammlung begrüßte die Ortsvorsitzende Frau Heuckmann die erschienenen Landfrauen und besonders Pfarrer Heinrich Plugge, Fräulein Fischer von der Landwirtschaftschule Lüdinghausen, den Vorsitzenden des landwirtschaftlichen Ortsvereins Willi Schlingermann und den Rendanten der Spar- und Darlehenskasse Koppers.

Bei den zunächst stattfindenden Wahlen wurde die Ortsvorsitzende Frau Heuckmann und die Stellvertretende, Frau Steinhorst, wiedergewählt. Auch bei den übrigen Vorstandsmitgliedern und Vertrauensfrauen gab es keine besonderen Veränderungen.

Applaus für "Flötenkinder"
Musiklehrerin Beate Baureiß gab traditionelles Schülerkonzert
07. März 1964

Die Musikschüler von Frau Beate Baureiß trafen sich mit ihren Eltern und Freunden der deutschen Hausmusik im Gasthof Bultmann, zu einem Schülerkonzert. Seit 30 Jahren veranstaltet Frau Baureiß diese Konzerte, um ihren Schülern die Scheu vor einem öffentlichen Auftritt zu nehmen und den Eltern einen genussreichen Nachmittag zu bescheren, der ihnen gleichzeitig Aufschluss über den Ausbildungsstand ihrer Kinder gibt.

Mit einer Sensation endete die Meisterschaft im Kegeln
Der Kegelklub "Böse Buben" schlug mit 3.310 Holz Favorit und Titelverteidiger "Ran-tip-tip" mit 3273 Holz
07. März 1964

Auf den dritten Platz endeten die "Neuntöter" mit 3.199 Holz. Die "Bösen Buben" kegelten mit Hubert Kalthoff, Josef Wenzel, Heini Plässer, Franz Högemann und Reinhard Klaverkamp. Auf dem vierten Platz "Rollendes Glück" (3.169), 5. "Breil-Buben" (3.117), 6. "Holln drop" (3.070), 7. "Holzfäller" (3.062), 8. "Schnorchler" (2.979). In der Einzelmeisterschaft siegte Reinhard Klaverkamp ("Böse Buben") mit 682 Holz vor Franz Uckelmann ("Ran-tip-tip") 681 und Robert Heubrock ("Rollendes Glück") 679 Holz, der sich mit Vertgewall ("Holzfäller) den dritten Platz teilte. Bei der Siegerehrung erklärte Egon König, er freue sich besonders, dass die "Holzfäller" als so junge Mannschaft den Sieg erringen konnten.

KAB wählte Bernhard Wieger
Präses dankte altem Vorsitzenden Walter Rüschenschmidt
07. März 1964

Auf der Generalversammlung der KAB-St. Josef wurde Bernhard Wieger zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender ist Josef Dinkels. Schriftführer ist wieder Graner und Kassierer weiterhin H. Blome. Beisitzer sind Rüller und Pällmann.

Der Kassierer Blome legte Wert darauf, dass in Zukunft die Obleute der Bezirke aus eigenem Antrieb ihren Aufgaben nachgehen und damit die Arbeit des Hauptkassierers erträglicher machen. Den neuem Vorstandsmitgliedern Wieger und Dinkels galt besonders Dank für die Mithilfe zum letzten Familienfest der KAB. Allgemein bedauert wurde der Rücktritt des 1. Vorsitzenden Walter Rüschenschmidt, der schon seit längerer Zeit den Wunsch geäußert hatte, er wolle jetzt als einfaches Vereinsmitglied der Sache dienen.

Bauer versucht Nerzzucht heimisch zu machen
08. März 1964

Von Interesse für die Landwirtschaft ist der Versuch von Bauer Bernhard Entrup, die Nerzzucht heimisch zu machen. Was Bernhard Entrup aus der Hegemerbauerschaft angelegt hat für die Zucht der kostbaren Pelztiere, ist schon mehr als ein Versuch. Dafür wurde schon zuviel Kapital investiert. Auf 500 Nerze will B. Entrup in diesem Sommer seine Zucht bringen. Zur Zeit sind es nur noch 150 Tiere. Gewinnbringend ist die Zucht auf die Dauer jedoch nur mit wenigstens 1.000 Tieren.

Kanalisation kostet etwa 2.360.000 DM
10. März 1964

2.360.000 DM sind voraussichtlich die Kanalisationskosten, die einschließlich einer Kläranlage in einem Drei-Jahres-Programm gebaut werden soll, erklärte Gemeinde-direktor Rothers.

Silberhochzeit: Oberst "beurlaubt"
11. März 1964

Bis auf den Oberst (Hattrup, Bultenstraße), der wegen seiner Silberhochzeit für ein Jahr "beurlaubt" wurde, nahm das gesamte Offizierskorps auf der Generalversammlung der Bürgerschützen die Wahl an.

Bernhard Deiters wird für ein Jahr das Schützenregiment führen. Die weiteren Wahlergebnisse im Lokal Stiens:

Hauptmann Anton Baumhöver, Oberstleutnant Bernhard Mangels, Leutnant Kasper Saerbeck, Fahnenoffiziere Walter Bose, Eugen Stiens, Heinrich Mersmann, Ersatz Hubert Uhlmann, Feldwebel Ernst Strüker.

Von den 178 Mitgliedern der Gilde waren 48 anwesend. Die Versammlung beschloss, durch eine einmalige Beitragserhöhung um 1,50 DM die 150 DM Reparaturkosten für die Fahne zu finanzieren.

Hansa-Linie verändert Landschaft
14. März 1964

Seit einigen Jahren ändert sich in kurzen Abständen das Gesicht der heimischen Landschaft. Die Jugend, die stets der Gegenwart lebt, findet nichts dabei, aber der Bürger und Bauer suchen stets noch das frühere Bild in die Erinnerung zurückzurufen. Vergebens versuchen sie, sich an gewissen Punkten zu orientieren, aber die alte Landschaft ist nicht wieder zu erkennen.

Zum Abschied Blumen und Geschenke für Kindergartenschwester Ludwiga
21. März 1964

Jahr für Jahr wird eine Gruppe Kinder aus dem Kindergarten entlassen, um als i-Männchen zur Volksschule zu gehen. In Ascheberg war die Entlassung immer mit einer schönen Feier verbunden, zu der auch die Eltern der Kinder eingeladen waren. In diesem Jahr war die Verabschiedung besonders feierlich, da die Leiterin des Kindergartens, Schwester Ludwiga, zum letzten Male Kinder aus ihrem Kindergarten entlässt, denn die Schwestern von der Göttlichen Vorsehung werden das St. Katharinen-Stift am 01. April verlassen.



Mit Schultüten zum Spalier
06. April 1964

Ein Spalier von Kegelbrüdern empfing vor dem Hauptportal der St. Lambertus-Kirche das Brautpaar Stiens-Mühlenbeck mit Kegeln und - "Schultüten": die Braut ist Lehrerin.



Gemeindeinspektor Ernst Aldenhövel feiert sein Dienstjubiläum
Der Gemeindeinspektor Ernst Aldenhövel ist nun 25 Jahre im öffentlichen Dienst
11. April 1964

Der Jubilar zeichnet seit längerem für das Ordnungs- und Bauamt der Gemeinde-verwaltung verantwortlich. Er ist in Nordkirchen geboren und trat auch dort bei der Amtsverwaltung in den öffentlichen Dienst ein. Im April 1942 kam er zur Gemeindeverwaltung Ascheberg, wo er seit der Zeit hauptsächlich auf dem Ordnungsamt, Bauamt und Wohnbauförderungssamt tätig ist.



Haus Klaverkamp eröffnet
Lebhafter Andrang der Gäste
13. April 1964

Das Haus Klaverkamp hat seine Pforten wieder geöffnet. Der Inhaber ließ sein Lokal von Grund auf renovieren und zu einem gutbürgerlichen Restaurant gestalten. Am Wochenende war zu beobachten, dass zahlreiche Gäste die Gaststätte, in ihrem neuen Gewand, in Augenschein nahmen.

Ludwig Jürgens und Franz Schulze-Ehring vom Landrat Schulze Pellengahr ausgezeichnet
17. April 1964

Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik überreichte Landrat Schulze Pellengahr im Saale Bultmann Herrn Ludwig Jürgens und Herrn Franz Schulz-Ehring.

Die Feierstunde wurde von Darbietungen des MGV "Cäcilia" unter der Leitung von Hauptlehrer Kroes umrahmt. In seiner Begrüßungsansprache stellte Gemeinde-direktor Bernhard Rothers heraus, dass die beiden Ascheberger lange Zeit ihres Lebens uneigennützig im Dienst der Allgemeinheit gestanden hätten. Es müssten wohl gute Jahrgänge vor 1900 gewesen sein, meinte Schulze Pellengahr, der den Lebensweg und das gemeinnützige Wirken von Franz Schulze-Ehring und Ludwig Jürgens schilderte. Der Landrat verlas dann den Text der Verleihungsurkunde des Bundespräsidenten und heftete den beiden Aschebergern die Bundesverdienst-kreuze an. Glückwünsche überbrachten die Sprecher von Organisationen und Vereinen. Der stellvertretende Bürgermeister Josef Stattmann stattete im Namen des Rates den Dank ab.

  


Pfadfinderschaft St. Georg will "Mädchen für alles" sein
25. April 1964

Unter dem Motto "Flinke Hände - flinke Füße" bieten zum erstenmal in diesem Jahr die Georgspfadfinder ihren Dienst an. Sie möchten einkaufen, helfen in Haus und Garten, Fahrräder, Mopeds, Autos und Schuhe putzen, Keller und Speicher entrümpeln, Kleinkinder verwahren und Holz hacken gegen ein Entgelt, das der Auftraggeber festsetzt. Die "Mädchen für alles" können brieflich und telefonisch angefordert werden, und zwar bei Reinhard Ernst, Herberner Straße 10, und in der Kaplanei, Telefon 215.

Strafe für "Rechtsgehen"
05. Mai 1964

Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass Fußgänger auf einer Straße ohne Bürgersteig außerhalb der geschlossenen Ortschaft auf der äußersten linken Straßenseite gehen müssen. Dies musste sich ein Ascheberger Bürger vom Richter sagen lassen, der ahnungslos auf der rechten Straßenseite gegangen war und dadurch einen Unfall ausgelöst hatte. Seine Unachtsamkeit oder seine Unkenntnis der Verkehrsregeln sind ihm teuer zu stehen gekommen.

Bau der Hansa-Linie mit Sorgen
05. Mai 1964

"Der Autobahnbau im Gebirge bringt zwar Probleme mit sich, aber der Bau in Flussniederungen noch viel mehr". Diesen Stoßseufzer ließ ein Großunternehmer hinsichtlich der Bauarbeiten in der Emmerbach-Niederung bei Ascheberg und Davensberg hören. In diesem großen Sumpfgebiet der Davert ist nämlich die Vorflut außerordentlich ungünstig, und auch die Bodenverhältnisse sind so, dass bereits bei geringen Regenfällen die Arbeit unterbrochen werden muss.

Reiterverein St. Hubertus
06. Mai 1964

Fleißig trainieren die Reiter des Reit- und Fahrvereins für das Reit- und Springturnier im Juli. Wie Reitlehrer Aloys Küter aus Altlünen sagte, ist er nicht zufrieden mit den Leistungen dieser Jugendlichen, die erst seit drei Wochen ausgebildet werden.

Kolpingsöhne hielten Generalversammlung
07. Mai 1964

Nachdem die Kolpingsöhne in einem gemeinsamen Gottesdienst des Festtages ihres Patrons gedacht hatten, trafen sie zu ihrer ordentlichen Generalversammlung zusammen. Das Grußwort des Seniors Ludger Hattrup leitete die festliche Aufnahmefeier für fünf Neumitglieder ein. Neuaufgenommen wurden Ludger Thiering, Heinz Frenster, Egon Rodenstein, Franz Schulte und Winfried Lünningmeyer.

Bürgerschützenfest
25. Mai 1964

Die Bürgerschützen konnten bei herrlichem Wetter und sehr stimmungsvoll ihr diesjähriges Schützenfest feiern. Zuerst marschierten sie zum Ehrenmal, um dort zu Anfang des Festes der gefallenen Kameraden zu gedenken. Alsdann bewegte sich der Zug durch die festlich geflaggten Straßen zum Kirchplatz, wo die Schützen vor den Majestäten glänzend paradierten. Der anschließende Fahnenschlag erfreute nicht nur die Schützen, sondern fand auch bei der großen Anzahl Schaulustiger würdigen Beifall. Im Festlokal konnte als Vertreter der Geistlichkeit Konsistorialrat Norbert Felsmann herzlich begrüßt werden. Auf die Frage des Redners, ob der Schützenverein heute auch noch existenzberechtigt sei, erscholl ein begeistertes "Ja". Seine höchste und schönste Aufgabe sei die Pflege wahren Schützengeistes, ein Näherrücken auf heimatlicher Basis. Eine besondere Ehre wurde dem Exkönig "Ludwig I." (Jürgens) zuteil, der diesjährig sein 25jähriges Königsjubiläum feiern konnte. Während alle Majestäten sich nach einem Jahr abgekämpft haben, musste er die schwere Bürde 10 Jahre, von 1939 - 49 tragen. Als 1939 die düsteren Kriegswolken herauf zogen, habe er mehr aus Verzweiflung als aus innerer Zustimmung den Königsschuss getan.

Am Montag auf der Vogelrute, in den schattigen Anlagen der Wentrup-Bispinghofschen Allee, stritten zahlreiche Bewerber um die Königsinsignien. Mit dem 159. Schuss riss Elektromeister Gottfried Hattrup als Majestät "Gottfried I", die Königswürde an sich. Majestätin wurde seine Gemahlin Emilie. Als Königsadjudanten assistierten Alfons Becker nebst Frau und Exkönig Ludwig I. nebst Schwiegertochter - Änne. Die hiesige Feuerwehr präsentierte ihrem Brandmeister mit brennenden Fackeln und brachte ihm eine besondere Ovation.



Eine aufmerksame Klasse: Der Gemeinderat
26. Mai 1964

Anlässlich der Gemeinderatssitzung in der neuen Realschule am Bahnhofsweg nahmen die Ratsherren die Gelegenheit wahr, die Klassenräume und Einrichtungen der Schule zu besichtigen. Schulleiter Josef Stroetmann war kundiger Führer. Die Gemeindevertreter konnten es sich nicht "verkneifen", die neuen Schulbänke einmal selbst auszuprobieren und auch die Lehrküche fand eingehendes Interesse.

Deutschlands "Mini - Gaswerk"
05. Juni 1964

Seit gut zwölf Jahren arbeitet "Deutschlands kleinstes Gaswerk" zur vollen Zufriedenheit seines Erbauers, Besitzers und Nutznießers, des Bauern Josef Wintrup in der Osterbauerschaft. Ebenso lange heizt und kocht man auf dem alten westfälischen Hof ohne Kohle, ohne +l, mit dem Erdgas von der eigenen Wiese.

Für den Wahlkampf gerüstet
Junge Union will Jugend zur Mitarbeit heranziehen
11. Juni 1964

Die wichtigste Aufgabe der nächsten Zeit wird die Vorbereitung des Kommunal-wahlkampfes sein. Die Junge Union verpflichtet sich, die Hauptarbeit des Wahlkampfes der CDU zu übernehmen. Die Arbeit soll bei dieser Wahl nicht nur in Plakatieren und Werben für die CDU-Kandidaten bestehen, sondern die Junge Union will durch eine eigene Wahlversammlung, zu der alle Jungwähler und alle Vereine eingeladen werden, den Wahlkampf eröffnen.

25 Jahre im Dienst der Polizei
16. Juni 1964

Unser beliebter Polizeimeister Karl Rößler, der 44 Jahre alt ist, feiert sein 25jähriges Dienstjubiläum bei der Polizei. Der Jubilar erfreut sich in seinem Dienstbereich großen Vertrauens und allgemeiner Beliebtheit. Er war von 1939 bis 1945 Soldat. Nach der Gefangenschaft gehörte er seit Oktober 1946 der KPB Lüdinghausen an. Von 1951 bis 1955 war Karl Rößler in Seppenrade. Seit August 1955 versieht er seinen Dienst bei uns. Karl Rößler ist verheiratet und Vater von zwei Mädchen.



Unter Dach und Fach
19. Juni 1964

Unter Dach und Fach ist jetzt der stattliche Anbau unseres "Amtshauses". Im oberen Geschoss ist der Sitzungssaal. Außer einigen Verwaltungsabteilungen sind auch Räume für das Gesundheitsamt und die Dorfhelferin vorgesehen. Sie tritt am 01. Juli ihren Dienst an.

"MGV - Cäcilia" besteht 90 Jahre
Glanzvolle Zeit unter Hugo Merten und Rektor Anton Otte
20. Juni 1964

Vier Präsidenten und drei Dirigenten haben ihn in dieser Zeit geleitet. Präsidenten waren Heinrich Wältermann von 1874 bis um die Jahrhundertwende, Peter Jansen von 1905 bis 1910, Bernhard Mühlenbeck von 1910 bis 1923 und Hugo Merten von 1923 bis 1950, ab 1950 bis heute Bernhard Jürgens. Der Chor leiteten Lehrer Bernhard Buck von 1874 bis 1882, Musiker Theodor Reher von 1882 bis 1897. Bis 1905 erstreckte sich die Tätigkeit des Vereins nur noch auf das Singen am Grabe eines Bürgerschützen. Von 1905 bis 1951 war Rektor Anton Otte Dirigent, nachdem er vorher sieben Jahre den MGV Concordia Südkirchen leitete. Heute leitet den Chor Hauptlehrer Kroes.

Vergleichskampf mit der Steverstadt
06. Juli 1964

Bis auf den letzten Platz besetzt war unsere Turnhalle beim Wettkampf der Lüdinghauser gegen die Ascheberger Turner. Am Ende gewannen unsere Turner mit einem Vorsprung von dreizehntel Punkten mit 244,5 : 244,2. Ansprechende Einzelleistungen am Pferd, am Barren, beim Bodenturnen, am Reck oder bei der Gymnastik erhielten verdienten Beifall. Der Kampf war erst mit der letzten Übung entschieden.

In unserer Riege waren: Christa Mühlenbeck, Frieda Kunkel, Elfriede Bergmann und Ingrid Butzlaff. Bei den Herren Klaus Worms, Heinz Lakenbrink, Josef Klaverkamp, Leo Kneilmann und Heribert Otte.



Nach dem Vergleichskampf trafen sich alle bei Klaverkamp zu einem gemütlichen Beisammensein.

Landjugend spielte gegen Wolbeck Fußball
11. Juli 1964

Vor nahezu 100 Zuschauern spielte unsere Landjugend-Fußballmannschaft gegen die Landjugend Wolbeck. Pünktlich um 19.30 Uhr pfiff Schiedsrichter Witthoff das Fußballspiel an. Unsere Landjugend gewann 4:1. Die Tore erzielten: Claes, Naber, A. Möller und W. Möller für unsere Landjugend.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
13. Juli 1964

Schützenfest, morgens hl. Messe, Töttchenessen bei Klaverkamp, Vogelschießen bei Füchtling, nachmittags Kaffeetrinken, abends Königsball. Königspaar:. Wilhelm II. Weiß und Maria I. Holtschulte



Dorfhelferin ab 1. September
25. Juli 1964

Die Kosten für die neue Dorfhelferin, die ab 1. September erscheinen und ihre Arbeit aufnehmen will, werden sich Kirchengemeinde, politische Gemeinde und Familien teilen. Der Gemeinderat billigte gleichzeitig einen Pkw für die Helferin.

"Fest des Jahres
Frohes Wiedersehen bei "Heimatwasser" - Ein Stamm von Schaustellern gibt der Kirmes das Gepräge
26. Juli 1964

Es ist wieder soweit. Am Samstag, Sonntag und Montag feiern wir wieder unsere traditionelle Jakobi-Kirmes. Sie ist bei uns das Fest des Jahres.

Die Schausteller kommen alljährlich gern zu diesem Volksfest und sind um ihr Plätzchen besorgt. Nicht denkbar wäre die Kirmes ohne den Stamm an Schaustellern. So wäre die Kirmes "keine Kirmes" ohne das altbewährte "Schäsken" von Otto Gehner aus Steinhagen, mit dem er bereits mehr als 40 Jahre zu uns kommt. Beim Häckselschneiden am Samstagabend - von jeher gepflegt - gibt es manch freudiges Wiedersehen mit der Bevölkerung und unter den Schaustellern bei "Heimatwasser" aus Steinhagen, so Otto Gehner.

  


Klärwerk wird jetzt gebaut
20. August 1964

Schon einen Tag nach der Ratssitzung erklärte sich das Wasser-Wirtschaftsdezernat der Regierung bereit, freiwillig einen Ortstermin betreffend Einspruch des Bauern Dornhege (Bauernhof St. Georg) gegen den Standort der neuen Kläranlage anzuberaumen. Es wurde ein Vergleich erzielt, nachdem die Kläranlage jetzt hundert Meter weiter ostwärts in Richtung Emmerbach verlegt wird.

Krankenhaus St. Lambertus
20. August 1964

Im Garten des St. Lambertus-Krankenhauses müssen die Bäume dem neuen Flügel (Ost-West-Trakt im Anschluss an den Nord-Süd-Flügel) weichen. Mit dem Abbruch der Stallungen begannen die Arbeiten für den Um- und Erweiterungsbau.

Kolpingschützenfest
24. August 1964

Das traditionelle Sommer- und Schützenfest der Kolpingfamilie bildete gestern bei herrlichem Sonnenschein der Kehraus dieser "Saison". Dem Fest voraus ging eine Gemeinschaftsmesse. Dann lockte das Konzert auf dem Kirchplatz die Ascheberger an. Nach der Gefallenenehrung am Denkmal stellten sich die Mitglieder am Vereinshaus (Pfarrheim) zum Festzug auf.

Diesmal ging es nicht nach Schlingermanns Weide, sondern, wie beim Bürgerschützenfest, zu Brümmer-Wentrup, wo unter den Eichen nach dem Vogel geschossen wurde. Den Meisterschuss tat Matthias Hitzkes, der sich Fräulein Eugenie Forsthoff zur Königin erwählte. Die neuen Majestäten zogen abends in den Vereinshaussaal ein. Hier begann der Königsball, der um 22 Uhr von einer stimmungsvollen Polonäse unterbrochen wurde.



Türen gab es für zehn Mark
Alte Realschule ist seit gestern ein Haus ohne Inventar
25. August 1964

Gemeindearbeiter begannen am Vormittag, alles in den Klassenräumen abzureißen, was nicht niet- und nagelfest war. Um 9 Uhr trafen sich nur wenige, die sich für die noch guten Türen und Fensterläden interessierten. Schon für zehn Mark konnte, wer wollte, eine Tür bekommen. Was nicht verkauft wurde, wird noch für einige Zeit auf Lager gelegt. Voraussichtlich schon heute soll damit begonnen werden, das Dach auf- und abzureißen. Der anfallende Schutt und die Steine werden den Bauern für die Auffüllung von Gruben und Wegen zur Verfügung gestellt.



Die alte Rektoratschule muss weichen
Hier entsteht der Neubau der Kreissparkasse Coesfeld
11. September 1964

Durch die Sanierung des Dorfkerns soll das "schönste Dorf des Münsterlandes" noch schöner werden. Der Abbruch der alten Realschule bildete den Auftakt zu diesen Maßnahmen. An ihrer Stelle soll der Neubau der Kreissparkasse entstehen. Schon der Entwurf zeigt, dass Ascheberg damit noch freundlicher wird.

Eine Mahnung für die Jugend
Kameradschaft ehemaliger Soldaten stiftete Bildband
14. September 1964

Auf dem Kameradschaftsfest überreichte Ehrenmitglied Ludwig Jürgens Bürger-meister Schulze Ehring ein Ehrenbuch, in dem die Gefallenen und Vermissten der letzten Kriege abgebildet sind.

Auf der Seite 103 des Buches ist zu lesen, dass im zweiten Weltkrieg die Gemeinde 318 Gefallene und Vermisste zu verzeichnen hat.

Außerdem sind auch Bilder von den in den Bomben umgekommenen und an den Folgen des Krieges Verstorbenen der Gemeinde vorhanden. Im ersten Weltkrieg gab es 140 Tote. Dieses Buch, das Fotos der Gefallenen und Vermissten seit 1860 enthält, soll den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben

Zuerst die Schule - jetzt das Nachbarhaus
17. September 1964

Nach dem Abbruch der alten Rektoratschule wird jetzt auch das danebengehende Gebäude von Jürgens-Erkmann niedergerissen.

Traditionelle Lambertusfeier mit dem Wettbewerb der selbstgebastelten Lampions
21. September 1964

Voller Begeisterung sangen mehrere 100 Kinder und Erwachsene beim traditionellen Rundmarsch um den Lambertusstuhl auf dem Kirchplatz.

Auf der Lambertusfeier wurden die selbstgebastelten Lampions von Ursula Stattmann, Ingrid Wenning, Margit Rüller, Mechthild Klaverkamp und Maria Elvers mit ersten Preisen ausgezeichnet.



Aller guten Dinge sind 1.000 DM
02. Oktober 1964

Nachdem die Spar- und Darlehenskasse im vergangenen Jahr bereits zwei ihrer Sparer mit einem 1.000 DM Gewinn beglücken konnte, erhielt sie aus der Septemberauslosung einen Hauptgewinn.

Die Gewinnerin der 1.000 DM ist Frau Josefine Kehrenberg, Pastoratsweide. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, als Rendant Josef Koppers sie mit der erfreulichen Nachricht überraschte.

Tanz unter der Erntekrone
07. Oktober 1964

Höhepunkt des Erntedankfestes der Landjugend war am Sonntagabend die Vorführung des Kronentanzes. Morgens hatte die Landbevölkerung in der hl. Messe dem Schöpfer für die gute Ernte gedankt. Zu der Feier im Saale Bultmann waren alt und jung erschienen. Nach der vielen Arbeit war ihnen auch ein froher Abend vergönnt.

Rat hat sich verjüngt
10. Oktober 1964

Hier die neuen Ausschüsse:
Hauptausschuss: Schulze Ehring, Beuckmann, Stattmann, Rüschenschmidt, Worms, Koch, Rzepka

Finanzausschuss: Worms, Deiters, Lohmann, Kalthoff, Rüschenschmidt, Binder

Rechnungsprüfungsausschuss: Deiters, Butzlaff, Rzepka, Beuckmann, Bose

Bauausschuss: Stattmann, Kalthoff, Ott, Bose, Lohmann, Pötter, Krampe, Binder, Bettmann

Schul- und Kulturausschuss: Beuckmann, Butzlaff, Kalthoff, Rüschenschmidt, Danne

Planungsausschuss: Schulze Ehring, Stattmann, Lohmann, Ott, Krampe

Dazu drei sachkundige Bürger.

Ausschuss für Verteidigungsfragen: Deiters, Lohmann, Pötter

Bachschau: Pötter, Koch, Bettmann, dazu sachkundige Bürger

Schützen vom Bundesmeister ausgezeichnet
20. Oktober 1964

An der Jahreshauptversammlung der Schützenbruderschaft St. Lambertus nahm vom Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Diözesanenbundesmeister Dr. Kleine und Diözesanenschießmeister Holle teil. Dr. Kleine zeichnete für ihren beispielhaften Einsatz im Sinne des Zentralverbandes mit dem silbernen Verdienstkreuz aus: den 1. Vorsitzenden Alfons Kalthoff, den 2. Vorsitzenden Josef Wintrup, Schriftführer W. Bultmann, Beisitzer J. Dornhege und W. Westhues. Außerdem den Schießmeister Hubert Heubrock, und die Fahnenoffiziere Josef Wiedenhorst, Josef Schröer und Hugo Kimina. Das St. Sebastians-Abzeichen erhielten die Schützen A. Wobbe, P. Stummann, J. Entrup, E. Heitkötter, R. Gröning, A. Greive und H. Höwelhans. Verdiente Schützen der Bruderschaft erhielten aus der Hand von Diözesanschießmeister Holle für gute Schießleistungen das Leistungsabzeichen in Silber oder Bronze. "König" Wilhelm II. erhielt den Orden als Bezirkskönig 1964 verliehen.

Hufbeschlag auf der Sandstraße
05. November 1964

Bei Drees an der Sandstraße bietet sich noch ab und zu das idyllische Bild des Hufbeschlags. Im Wirtschaftsleben von Stadt und Land hat kaum ein Ereignis stärker gewirkt als die Umstellung vom Pferdebetrieb zum Auto. Diese Wandlung, die sich verhältnismäßig schnell vollzog, hat fast den Hufschmied überflüssig gemacht. Das Handwerk gehörte bis in die ersten Jahre dieses Jahrhunderts zu den einträchtigsten und notwendigsten - gleich wichtig damals für die Stadt wie für das Land.

Frohe Klänge im Vereinshaus
10. November 1964

Der Kirchenchor St. Lambertus unter der Leitung von Heinz Hembrock sowie der MGV-Cäcilia unter der Leitung von Heinrich Kroes erfreuten die Zuhörer im ausverkauftem Saal des Vereinshauses mit Liedern vom sonnigen Herbst und lustigen Jagen.

Fuchsmajor wurde diesmal Klaus Bonkhoff
18. November 1964

Es pfiff ein recht scharfer Wind über die Felder und über die Weiden, als die Reiter des Reit- und Fahrvereins "St. Hubertus" sich nach der Gemeinschaftsmesse im St. Katharinen-Stift zum Geländeritt sammelten.

Auch die vielen Jugendreiter des Vereins zeigten ein wirklich beachtliches reiterliches Können. Heiß ging es her bei ihrer Jagd nach der begehrten Trophäe, und es dauerte eine ganze Weile, bis schließlich Hubert Fallenberg glückstrahlender neuer Jugend-Fuchsmajor wurde.

Das große Feld der Senioren aber musste in einige Einzelgruppen aufgeteilt werden, die getrennt zunächst Vorjagden austrugen, deren Sieger schließlich im "Endkampf" um den Fuchsschwanz den neuen Fuchsmajor in Klaus Bonkhoff ermittelten, den von seinen Jagdgenossen mit lautstarkem Beifall und von der Jagdhorngruppe mit dem Signal "Fuchs tot" empfangen wurde.



Das neue Gerätehaus ist bald fertig
01. Dezember 1964

Kürzlich haben die Ascheberger das Richtfest ihres neuen Gerätehauses in Rohlmanns Wiese an der Lüdinghauser Straße begangen. Der Bau entspricht den Anforderungen einer technisch neuzeitlich ausgerüsteten Wehr. Was wird nun aus dem alten Feuerwehrturm an der Sandstraße?

Sorgen um den "Hexenbusch"
14. Dezember 1964

Die Obdachlosenunterkunft des "Hexenbusches" - benannt nach dem Namen dieser Gemarkung - ist für die Gemeinde zu einem Problem geworden, mit dem sich ausführlich auch der Vorbericht zum Haushaltsplan 1965 gefasst. Die Lösung dieser Aufgabe begegnet großen Schwierigkeiten. Es ist beabsichtigt an verschiedenen Stellen in der Gemeinde massive kleine Unterkünfte zu bauen.

1965



"Großflughafen Davert"
Proteste und Kampfmaßnahmen
02. Januar 1965

Proteste und Kampfmaßnahmen gegen den Plan in der Davert einen Großflughafen zu bauen kündigt Landrat und Landwirt Hubert Schulze Pellengahr an. Die Landesregierung will in der Davert möglicherweise schon mit dem Bau des Großflughafens 1980 beginnen.

Schulze Pellengahr wörtlich: "Wir werden bis zur letzten Patrone kämpfen." Schulze Pellengahr, dessen Hof bei Realisierung der Landespläne ebenfalls unter die Umsiedlung fallen würde, teilte mit, die Landesregierung möchte einen internationalen Zivilflugplatz bauen. Er und seine Nachbarn seien erstmals auf das Vorhaben aufmerksam gemacht worden, als dauernd Flugzeuge offensichtlich zu Vermessungen über der Davert kreisten. Minister a.D. Dr. Peters habe dann die Katze aus dem Sack gelassen und über die Pläne der Regierung berichtet.

Rückblick der Pfarre Kollekten erbrachten über 30.000 DM
06. Januar 1965

100 Taufen, 21 Trauungen und 39 Beerdigungen berichten vom Leben und Sterben in unserer Pfarrgemeinde St. Lambertus im Jahre 1964. Sie zählt 3.820 Seelen.

30.980 DM erbrachten die Kollekten: "Miserior" (13.190 DM), Weltmission (4.620 DM), und Adveniat (13.170 DM).

In der Woche nach Weihnachten wurde der Krankenhausneubau gerichtet. Wenn er bezugsfertig sein wird, dann kann auch der Altbau umgebaut und erweitert werden. Eingestellt wurden von der Pfarrgemeinde eine Dorfhelferin und zwei weltliche Kindergärtnerinnen.

Im St. Katharinen-Stift ließ sich 1964 das Jesuiten-Noviziat von Burg Dieringen nieder. Es besteht aus fünf Patres, acht Brüdern und 25 Novizen.

Hl. Drei Könige
06. Januar 1965

An das Fest der hl. Drei Könige erinnerten an mehreren Abenden vier Gruppen der St. -Georg-Pfadfinder, die als Sternsinger unterwegs waren. Für ihr heimatliches Spiel erhielten sie nicht nur zahlreiche Süßigkeiten. Insgesamt wurden 708,62 DM gesammelt. 60 Prozent dieser Summe erhält die Mission. Für das übrige Geld werden Zelte gekauft, denn diesen Sommer wollen die Jungen auf große Fahrt gehen.

B 58 als Zubringer ausgebaut
08. Januar 1965

Jedes Mal wenn man sich von Lüdinghausen her Ascheberg nähert, stellt man fest, dass die kurz vor dem Ortseingang "umgelegte" B 58, die hier zum Autobahn-zubringer wird, ein gutes Stück weitergekommen ist. Nicht nur, dass die vielen Kurven verschwinden, auch die Straße selbst wird nach ihrer Fertigstellung eine wesentlich breitere Fahrbahn mit fester Decke und zu beiden Seiten Radfahrwege aufweisen. Interessant sind auch die beiden Eisenbahnüberführungen, die nicht nur wie Zeugen zweier ganz verschiedener Zeiten anmuten, sondern es auch sind.



"Was sollen wir mit dem geplanten Flughafen?"
08. Januar 1965

"Alle Einwohner sind gegen den geplanten Großflughafen in der Davert!", sagte Gemeindedirektor Rothers den Ruhrnachrichten. In einer Sondersitzung wird der Gemeinderat deshalb in der nächsten Woche zusammenkommen, um die notwendigen Schritte für eine Protestaktion zu besprechen. Wahrscheinlich wird in der Versammlung eine Resolution gefasst, die an die Nachbargemeinden und zuständigen Dienststellen verteilt werden soll.

Kernstück des Protestschreibens:
Wir wollen den Flugplatz nicht, weil er nicht notwendig ist und andere Plätze besser geeignet sind!

Beliebter Kindergarten
08. Januar 1965

Der neue Kindergarten in unserer Gemeinde erfreut sich allgemeinen Zuspruches. Nicht nur die Kinder des engeren Ortsbezirkes, sondern zum Teil aus den Bauerschaften besuchen den Kindergarten. Die Zahl der hier von den Kindergärtnerinnen betreuten Kindern beträgt zur Zeit rund 90.

Der Zuschuss der Gemeinde wurde um 2.100 DM erhöht und damit nahezu verdoppelt. Dadurch wird jedoch der Beitrag der Eltern, der zur Zeit 15 DM pro Kind beträgt, nicht vermindert.

In der Realschule begannen zwei Kochkurse
Es wird aber auch gebacken / Zuerst Schnitzel und Rosenkohl
12. Januar 1965

Im Programm des Volksbildungswerkes steht nicht nur graue Theorie, sondern auch ein Kochkursus, zu dem sich gleich 32 junge Mädchen meldeten, so dass gleich ein zweiter Lehrgang eingerichtet werden musste. Zur Eröffnung erinnerte Herr Kaplan Peperhove an die alte Volksweisheit, dass die Liebe durch den Magen geht.



Die Westerbauerschule besteht 50 Jahre
13. Januar 1965

An den Feierlichkeiten nahmen auch die früheren Lehrer und Lehrerinnen teil.



"Schlingermanns Mühle"
Sterbender Müller gestand Frau Brandstiftung
20. Januar 1965

Die Ursache des Mühlenbrandes am 03. November 1960 (Schlingermanns Mühle, Steinfurter-Strasse) fand in einer Hauptverhandlung vor dem Landgericht in Münster eine überraschende Aufklärung, nachdem bereits der Pächter Sch. auf seinem Sterbebett seiner Frau gestanden hatte, er sei von dem 42jährigen Müller und Kaufmann Fritz B. aus Haltern dazu angestiftet worden.

B. stand jetzt vor der IV. Großen Strafkammer in Münster und wurde nach zweitägiger Verhandlung wegen Anstiftung zur Brandlegung in Tateinheit mit Versicherungsbetruges und versuchter Anstiftung zur Brandlegung zu einer Zuchthausstrafe von 17 Monaten verurteilt. Für einen Freispruch auf der ganzen Linie plädierte der Rechtsanwalt, der den Angeklagten für einen "harten Kaufmann, nicht aber für einen Verbrecher" hielt.

Am 19.01.1962 verstarb Müller Sch. Auf dem Sterbebett vertraute er seiner Frau das Geheimnis an. Der Verurteilte soll selbst schon einmal eine eigene Mühle in Brand gesetzt haben. Daran konnte sich der sterbende Sch. gut erinnern.

Sturm beschädigte Kirche
21. Januar 1965

Der Sturm der letzten Tage hat auch die St. Lambertus-Pfarrkirche heimgesucht. An der Westseite riss der Sturm an einem der Nebentürmchen ein Loch in die Abdeckung und Verkleidung. In Kürze wird eine Dachdeckerfirma den Schaden beheben.

Es wird nicht mehr gemeckert
30. Januar 1965

In Ascheberg wird nicht mehr gemeckert. Die letzte Ziege ist nicht mehr. Damit schließt geradezu ein Zeitalter ab, nämlich das der Eigenversorgung. Während früher fast jeder Bürger des Dorfes nicht nur einen Garten, sondern auch ein Stück Land oder eine Weide hatte und eine oder einige Kühe sowie Ziegen hielt, ist in den letzten zehn Jahren die gesamte Viehaltung im Dorf aufgegeben worden. In den besten Zeiten gab es in Ascheberg 400 Ziegen, 1952 waren es noch 52, 1959 noch 20 und seit vier Jahren noch eine.

Der Ziegenzuchtverein in Ascheberg war nicht nur eine zweckgebundene Züchtervereinigung, sondern ein Verein, der sich regelmäßig zu frohen geselligem Treiben zusammenfand. Die Feste des Ziegenzuchtvereins sind jedem alten Ascheberger noch in bester Erinnerung.

Die Gemeinde hat in früheren Zeiten Jahr für Jahr einen Zuschuss zur Bockhaltung gegeben. Der letzte Antrag lag dem Rat noch vor fünf Jahren vor. Er war gestellt von dem letzten aktiven Vorsitzenden des Ziegenzuchtvereins, Ratsmitglied Franz Rodenstein. Die letzte Bockstation war bei Hamann in der Osterbauerschaft. Vorher stand der Ziegenbock viele Jahre bei Brinkert in der Westerbauerschaft.

Beifall für die "Dicke Donau"
16. Februar 1965

Ein fröhlicher und natürlich auch nachdenklich stimmender Gang durch die deutschen Lande war die Veranstaltung, zu der der Heimatverein unter dem Motto "Humor in Ost und West" eingeladen hatte. Der Saal bei Bultmann war gut besucht. Heimatvereinsvorsitzender Bernhard Rothers begrüßte die Gäste. Rektor Windmüller erläuterte das Programm Windmüllers Mädchenoberklasse gestaltete einen beträchtlichen Teil des Ost-West-Abends, Lehrerin Fräulein Wiehe begleitete auf dem Akkordeon. Auch der Ostdeutsche Singekreis unter der Leitung von Frau Keller beteiligte sich an der Gestaltung des Abends. BdV-Vorsitzender Erich Binder machte die Ansage. Die Werke der Heimatdichter wie Wibbelt, Wagenfeld und der Annette von Droste Hülshoff wurden lebendig. Besonderen Beifall konnte Frau Zocher ernten, als sie Paul Kellers humorvolle Beschreibung der deutschen Flüsse wiedergab. Da erzählten die personifizierten Flüsse wie "Vater Rhein", "Frau Elbe" oder die "Dicke Donau" von den Ländern und Menschen beiderseits ihrer Ufer.



Die evangelische Schule - modern und schön
04. März 1965

Es handelt sich, kurz gesagt, bei dem Modell für die neue Schule nicht um ein geschlossenes Haus, einen gleichförmigen Bau herkömmlicher Art, sondern um ein modernes "Baukastensystem" in Einzelteilen dargestellt. Die Klassenräume sind in einzelnen Pavillons untergebracht, die durch die Pausenhalle untereinander verbunden sind.

Appelhofstraße
11. März 1965

Die Appelhofstraße soll im Zuge der Ortskerngestaltung nur an der einen Seite erweitert werden, und zwar dort, wo die alten Ställe und Schuppen stehen. Wohnhäuser werden durch die Planung nicht in Mitleidenschaft gezogen.(siehe dazu auch Strassen)



Freundliche Oase mitten im Straßenverkehr
18. März 1965

Der Platz, an dem die Schmiede Dortmann einst gestanden hat, die vor einigen Jahren im Zuge der Straßenbegradigung abgebrochen wurde, präsentierte sich bis vor kurzer Zeit als ein Schutthaufen mit einigen Mauerresten. Dieser unschöne Anblick wurde jetzt beseitigt. Der Bauhof unserer Gemeinde hat den Schutt abgefahren und Mutterboden aufgetragen. Sodann wurden neben einer Eiche und einer Linde Ziersträucher und Rosen angepflanzt. Auch eine Ruhebank soll hier aufgestellt werden. Müllerei-Besitzer Geismann hat zudem hier einen Käfig für Buntfasane und sonstige interessante Vögel aufgestellt, der zur Zeit noch erweitert wird. So können sich alle Tierfreunde an dieser Stelle an den bunten Vögeln erfreuen, ohne vom Verkehr gefährdet zu werden.

Rat fordert neuen Plan für die Osterbauer-Schule
20. März 1965

Vor allem die hohen mit 513.000 DM angegebenen Kosten sorgten während der Ratsitzung beim Thema Osterbauer-Schule für beträchtliche Diskussion. Während GV Rzepka für die SPD erklärte, man sei grundsätzlich gegen den von Dipl. - Ingenieur Kösters vorgelegten Plan, der verfehlt sei, suchte die Mehrzahl der Gemeindevertreter nach Einsparmöglichkeiten. "Für eine halbe Million wollen wir nicht bauen" - darin war man sich mit Bürgermeister Schulze Ehring einig.

Schöne Werbung fürs Turnen
22. März 1965

Zu einer eindrucksvollen Werbung im besten Sinne wurde in der schönen Turnhalle an der Herberner Straße durchgeführt. TuS-Vorsitzender Dr. Grote begrüßte die zahlreichen Zuschauer, die das breite Interesse in Ascheberg für den Gedanken des Turnens nachwiesen.

  


Nadler-Werke wurden eine "GmbH"
Stammkapital beträgt 4 Mill. DM.-.Wert der Neueinlage 1 Mill. DM
25. März 1965

Die seit langem in unserer Gemeinde ansässige Fischindustrie verband sich in der Dorfheide vor einigen Jahren mit einem bedeutenden Namen dieser Branche. Dieser Wandel wird wieder verdeutlicht durch eine Neueintragung, die das Amtsgericht Lüdinghausen jetzt veröffentlicht.

Bäckermeister Adolf Hülsmann
Schwarzbrot - Rezept geheim
27. März 1965

Im Jahre seines 70jährigen Geschäftsjubiläum kann Bäckermeister Adolf Hülsmann, Dorfheide 5, um sein Schwarzbrot einen neuen Papierstreifen wickeln. Die Anschrift besagt, dass der Ascheberger Betrieb bei der Essener Ausstellung der Deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft (DLG) einen Großen Preis gewann. Hülsmanns Schwarzbrot gehört damit zu den drei besten in der Bundesrepublik, denn nur noch Betriebe in Regensburg und Bünde gewannen den gleichen Preis. "Das Rezept ist nach alter westfälischer Art und natürlich geheim", beschreibt der Bäckermeister sein Schwarzbrot, "außerdem wird es ohne chemische Zusätze und Salz hergestellt und eignet sich als Diätkost".



Kameradschaft ehemaliger Soldaten
29. März 1965

Brechend voll war der Saal Klaverkamp, als am Freitagabend die Kameradschaft ehemaliger Soldaten zu einem Konzert eingeladen hatte. Der Vorsitzende der Kameradschaft Ewald Hügemann, dankte dem Polizeimusikkorps Dortmund für seine hervorragenden Darbietungen. Langer Beifall belohnte das Polizeimusikkorps. Der Reinerlös dieser Veranstaltung soll für die Restfinanzierung des Ehrenbuches der Gemeinde verwandt werden.



Mit dem Rad kurz ihren Freund "besucht"
31. März 1965

Der Radsport hat auch in Ascheberg seine zahlreichen Anhänger, die sicher interessiert daran sein werden zu erfahren, dass zwei "Asse des Pedals", nämlich Sechstage-Matador Sigi Renz und sein Freund Große Imlinghaus, der in Münster seine größten Erfolge errang, gestern eine Stippvisite in Ascheberg machten, um ihren langjährigen Freund Hubert Reher, den Inhaber des "Jagdschlösschens" zu besuchen.

Neue Grünanlagen bei Dienings Kapelle und Bispingheide
06. April 1965

Für die Gemeindearbeiter war das Einsetzen der milden Witterung gleichzeitig Startzeichen zu einer neuen Begrünungs-Aktion an zahlreichen Plätzen. Bei Dienings Kapelle und im Gebiet Bispingheide, Drubbel, Humbrink sollen neue Grünanlagen entstehen.

Wasservorräte anlegen
08. April 1965

Für die Gemeinden Herbern, Ascheberg, Davensberg und Rinkerode wird am kommenden Samstag (10. April) ab 21 Uhr wegen Straßenbauarbeiten an der Nord-Lippe-Straße die Wasserversorgung unterbrochen. Die Sperrung dauert bis Sonntag (11. April), 12 Uhr. Gelsenwasser rät den Verbrauchern, sich für diesen Tag einen ausreichenden Wasservorrat anzulegen. Für besondere Notfälle wird am Sonntag ab 6 Uhr in den betroffenen Gemeinden ein Wasserwagen bereitstehen. Der Ausbau der Hansa-Linie macht dies Unterbrechung leider nötig.

Umgehungsstraße fertig
18. April 1965

Schon seit Jahren gehört die einst so geschätzte ländliche Abgeschiedenheit der Vergangenheit an. Sichtbar in Erscheinung treten nun Verkehrsaufgaben besonderer Art, nachdem die Umgehungsstraße fertiggestellt ist und die Autobahn Hansa-Linie im kommenden Jahr ihrer Bestimmung übergeben werden kann.

  


16 Teilnehmer eines DRK-Lehrganges bestanden die Abschlussprüfung
18. April 1965

"Wie im Ernstfall" mussten 16 Ascheberger behandeln, schienen und verbinden, die ihren Sanitätskursus, den ersten in unserer Gemeinde, abschlossen. Gemeindehauptsekretär Heinz Stiens, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, hatte eingangs im Gebäude der Gemeindeverwaltung darauf hingewiesen, dass die Teilnahme an dem zwölf Abende dauernden Kursus zweimal wöchentlich hoch anzurechnen sei in einer Zeit, wo niemand "Zeit habe".



Trockenes Holz eingeschoben und mit Treibstoff nachgeholfen
Feuerwehrkapelle spielte Osterlieder
20. April 1965

Bei den Vorbereitungen des diesjährigen Osterfeuers hatten die Ascheberger sich sofort auf das zu erwartende schlechte Wetter eingestellt. Schon in der Vorankündigung wurde mitgeteilt, das Osterfeuer würde auf jeden Fall brennen.

Traditionsgemäß wurde der Holzstoß durch ein Feuer entzündet, das mit einer Pechfackel der Osterkerze in unserer Pfarrkirche St. Lambertus entnommen war. Es war ein kleiner Zug, der zum großen Holzstoß das Feuer brachte.

Hier hatten sich aber inzwischen eine große Menschenmenge versammelt. Bald züngelten die Flammen zum Himmel. Gemeindedirektor Bernhard Rothers, den man unter den Gästen sah, hatte die Freude, die Ascheberger zu diesem heimatlichen Brauch wieder in einer stattlichen Gemeinschaft zu sehen.

Die Feuerwehrkapelle spielte Osterlieder, die gemeinsam mitgesungen wurden. So erlebte man dieses Fest der Auferstehung auch außerhalb des kirchlichen Raumes im dörflichen Zusammensein.

Gemeindedirektor: "Gute Stube" kein Luxus
28. April 1965

In Begleitung von Bürgermeister Schulze Ehring und Gemeindedirektor Rothers segnete Pfarrer Plugge den Sitzungssaal und die Diensträume des neuen Amtshausflügels. Betend nahmen die Mitglieder des Rates an der Einsegnung des neuen Sitzungssaales teil.

  


Am Mittwochabend brannte der Hof Frieling-Wickensack ab 120.000 DM Schaden - Brandursache unbekannt
30. April 1965

Nach langer Zeit gab es am Mittwochabend um 21 Uhr mal wieder Feueralarm. Das gesamte Anwesen des Landwirtes Frieling-Wickensack stand in Flammen. Die Feuerwehr von Ascheberg und Davensberg wurde alarmiert. Doch eine geraume Zeit dauerte es, bis die Flammen unter Kontrolle gebracht werden konnten.

Schwierigkeiten bereitete der Umstand, dass in unmittelbarer Nähe des Hofes keine benutzbaren Wasserstellen vorhanden waren. Die Feuerwehr versuchte daher, zunächst das Wasser aus den Strontianitschacht zu entnehmen. Hier stellte sich jedoch heraus, dass der Bohrbrunnen verstopft worden war, so dass ein Anschluss nicht hergestellt werden konnte. Mit Hilfe von Davensberger Schläuchen wurde die Leitung verlängert bis zum Emmerbach. In der Zwischenzeit half das Davensberger Tanklöschfahrzeug aus und sorgte dafür, dass die Flammen nicht vom Altbau auf den Neubau übergriffen.

Von der anderen Seite kam schließlich Wasser aus der Hochdruckleitung, die an der Autobahn für die Betonierung entlang läuft. Ingenieure der Autobahn halfen fleißig dabei, den Anschluss herzustellen.

Darf niemand mehr sterben?
30. April 1965

In Ascheberg darf niemand mehr sterben. Die Gräberfelder des alten Friedhofes sind voll besetzt bis auf ein Wahlgrab. Mit einer Belegungsmöglichkeit des Erweiterungs-geländes ist zunächst noch nicht zu rechnen. Es ist daher erforderlich, die Gräber, bei denen die Ruhefrist abgelaufen ist, abzuräumen, wie es die Friedhofssatzung vorschreibt. Das Gräberfeld I am Stift und das Gräberfeld III rechts des Hauptweges sollen daher abgeräumt werden, damit Bestattungen auch im nächsten halben Jahr unter Berücksichtigung der neuen Planung erfolgen können.

Die Gemeinde hat Sorgen mit ihrer Müllabfuhr
03. Mai 1965

Die Müllabfuhr macht der Gemeinde großes Kopfzerbrechen. Obwohl das Müllgrund-stück (Davensberger Straße) mit einem 1 1/2 m hohen Zaun abgegrenzt war, wurde auch außerhalb des Grundstückes auf Wegen und in Gräben Müll abgeladen. Aus der ganzen Umgebung und sehr oft auch aus Münster kamen Fahrzeuge und kippten den Müll unmittelbar von der Landstraße ab in den Straßengraben.

Kameradschaft ehemaliger Soldaten führte Treffen durch
10. Mai 1965

Ein großes Treffen führte die Kameradschaft ehemaliger Soldaten im Saale Klaverkamp durch. Zahlreiche Mitglieder von nah und fern waren dieser Einladung gefolgt und verlebten einige Stunden schönster Unterhaltung. Bürgermeister Schulze Ehring und Gemeindedirektor Rothers nahmen an diesem Treffen teil.

Um 10 Uhr fand ein Gottesdienst für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche statt. Wegen des schlechten Wetters musste das für 11 Uhr vorgesehene Platzkonzert ausfallen.

Um 11.30 Uhr versammelte man sich an der Kirche und marschierte zur Kranzniederlegung zum Ehrenmal. Vorsitzender Hügemann legte in würdiger Form den Kranz zum Gedenken der Gefallenen und Vermissten unserer Gemeinde nieder.

Anschließend begab sich der Zug zum Vereinslokal Klaverkamp, wo man gegen 13 Uhr eine kräftige Erbsensuppe mit Speck einnahm. Den Abschluss bildete ein großer Festball.

Sie freuen sich beide: Vorsitzender Hügemann als Gratulant mit einer Flasche Steinhäger und Gerhard Hölscher, der die Glückwünsche der Kameradschaft ehemaliger Soldaten zum 80. Geburtstag entgegennehmen kann. Hermann Lenz erhielt für sechzigjährige und Theodor Fränzer für fünfzigjährige Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel der Kriegerkameradschaft.



Reitervereine von Altlünen und Ascheberg
18. Mai 1965

Auf dem Hof Gossheger fanden sich die Reitervereine von Altlünen und Ascheberg ein, um dem Brautpaar Küter - Gossheger zur Hochzeit das Geleit zu geben. Küter ist Reitlehrer des Reit- und Fahrvereins "St. Hubertus", Ascheberg.



50jähriges Ordensjubiläum
27. Mai 1965

Auf ein 50jähriges Ordensjubiläum im Franziskanerinnenorden kann Schwester Serafine in unserem Krankenhaus zurückblicken. Zu diesem Ehrentag gelten der ehrwürdigen Schwester unsere herzlichsten Glückwünsche.



Walter Bose bekam den Vogelzuschlag
Die Bürgerschützen trafen sich bei Stiens zur Generalversammlung und besprachen wichtige Punkte
29. Mai 1965

Weil der gesetzlich vorgeschriebene Kugelfang für die Vogelstange in der Wentruper Allee nicht bis zum 14. Juni fertig sein kann, wird das Vogelschießen in diesem Jahr in der Weide des Festwirtes Klaverkamp vor sich gehen.

Nach der Begrüßung und Freigabe des Königsbieres konnte Vorsitzender Heinrich Mühlenbeck seinem Stellvertreter Karl Höhne die Versteigerung des Vogels überlassen. Mit 50 DM wurde der Vogel von der Gilde veranlagt, auf 101 DM trieb ihn der Drogist Walter Bose und bekam den Zuschlag.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
30. Mai 1965

August Frenster wird zum neuen Hauptmann der Schützenbruderschaft St. Lambertus gewählt.

Tiefenkanalisation
31. Mai 1965

Der erste Bauabschnitt der Kanalisation geht seinem Ende entgegen. Zur Zeit wird die Tiefenkanalisation in der Dorfheide verlegt.

Paul Schwake Schützenkönig
02. Juni 1965

Bei stärkster Beteiligung und in schönster Harmonie feierte der Schützenverein "Berg und Tal" sein Schützenfest, bei dem Paul Schwake die Königswürde errang. Er erkor seine Frau Agnes zu seiner Mitregentin.



Der Entlassungsjahrgang 1945 feierte Wiedersehen
02. Juni 1965

Im Haus Klaverkamp trafen sich nach 20 Jahren die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Entlassungsjahrganges 1945 der Dorfschule. Ihr Klassensprecher Gerhard Ott begrüßte alles sehr herzlich, besonders aber die Lehrerschaft Fräulein Heukamp, Lehrer Schomberg und Lehrer Neukämper. Viele Anekdoten aus der Schulzeit, Gesang und Tanz trugen zu dem guten Gelingen des Treffens bei. Zum Abschluss bedankte sich Lehrer Schomberg im Namen der Lehrerschaft für die schönen Stunden und wünschte weiterhin allen Gesundheit und viel Erfolg im Leben.

Josef Dziuba feiert 90. Geburtstag
08. Juni 1965

Seinen 90. Geburtstag begeht heute Josef Dziuba, Dieningstrasse 17. Der Jubilar, der aus Schmottseiffen in Schlesien stammt und seit 1946 in Ascheberg wohnt, ist noch sehr rüstig und nimmt noch rege am Weltgeschehen teil. Der ehemalige Eisenbahner kann noch heute ellenlange Schulgedichte auswendig vortragen. Zu seinem Ehrentag gratulieren vier Kinder, zehn Enkel und zwei Urenkel.

Traditionelles Schützenfestwetter stellte sich ein
15. Juni 1965

Wetterglück gehört schon seit langem zur ehrenreichen Schützenfesttradition. Sie reicht bis in den 30jährigen Krieg zurück, wie anlässlich des 250jährigen Jubiläums vom damaligen Vorsitzenden ausdrücklich betont wurde.

Der Kampf um die Königswürde zog sich lange hin. Die Schützenbrüder Dr. Kock, Gisa-Frenking, Winterhalder und vor allem Aloys Hattrup-Bultmann standen in heißem Wettbewerb. Die Trophäe auf der Stange wurde förmlich zerfetzt.

Die Entscheidung führte Aloys Hattrup-Bultmann herbei. Seine Frau wurde Königin. Er erwählte seine Nachbarn Stiens und Hillmann als Adjutanten.



Aschebergs letzter "Posttilljöhner"
Heinrich Kühnhenrich befuhr noch drei Jahre die Strecke Drensteinfurt - Ascheberg - Davensberg
26. Juni 1965

Heute, am 26. Juni, feiert unser Mitbürger Postschaffner i.R. Heinrich Kühnhenrich, der letzte Postillon von Ascheberg und wahrscheinlich des Kreises Lüdinghausen, seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar kam in Ascheberg zur Welt und war von 1912 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1955 im Postdienst tätig. Drei Jahre hat er noch die Postkutsche von Drensteinfurt über Ascheberg nach Davensberg gefahren.

Im ersten Weltkrieg diente er bei den Husaren und nach Kriegsende versah er den Zustelldienst der Post in der Gemeinde Ascheberg. Alle Wege und Stege seiner Heimat sind ihm gut bekannt.

Um den Kontakt mit den Einwohnern der Gemeinde zu halten, kassierte er jahrelang die Beiträge der verschiedenen Vereine, war Fahnenträger einiger kirchlicher Vereine und hat viele Jahre jeden Sonntag in der Kirche das "Klingelkörbchen" rundgehalten.

Ascheberg begrüßte 6.000. Einwohner
Stephanie Zumdick rundete die Zahl - Bürgermeister überreichte Sparkassenbuch und Rosen
01. Juli 1965

Bürgermeister Schulze Ehring und Gemeindedirektor Rothers konnten den Eltern Ferdinand und Ursula Zumdick zur Geburt ihrer Stephanie als der 6.000. Einwohnerin gratulieren. Stephanie, die heute um 18.15 Uhr zur Welt kam rundete die Zahl.

Mit gelben Rosen und 6.000 Pfennigen gratulierte Bürgermeister Franz Schulze Ehring in der Wöchnerinnenstation des St. Lambertus-Hospitals den Eheleuten Ursula und Ferdinand Zumdick.



Lehrer Theodor Neukemper wird 80 Jahre
17. Juli 1965

Lehrer i.R. Theodor Neukämper aus Ascheberg, Albert-Koch-Straße, feiert in geistiger und körperlicher Frische im Kreis seiner Kinder und Enkelkinder seinen 80. Geburtstag. Auch ein Vertreter der Gemeinde war erschienen, um ihm die Glückwünsche der Gemeinde zu übermitteln und ihm ein kleines Geschenk zu überreichen.

Theodor Neukämper war noch der typische alte Dorfschullehrer, der mit viel Idealismus und mit einer echten Verbundenheit zur Bevölkerung seine Erziehungsaufgabe wahrnahm. Zu seiner Zeit waren die Lehrer noch die ersten Kulturvermittler und Kulturträger im Dorf, die sich eines hohen Ansehens und herzlicher Zuneigung der Bevölkerung erfreuten, ein Lehrertyp, der nicht ganz aussterben möge.

Kindergarten feierte Sommerfest
18. Juli 1965

Viel Freude bescherte den Mädchen und Buben das durchgeführte Sommerfest des Kindergartens, das sogar im Sonnenschein vonstatten gehen konnte. Bei Kuchen und Limonade und vielen fröhlichen Spielen vergnügte man sich herrlich. Die Kindergartenleitung und die Betreuerinnen hatten sich so manche Überraschung ausgedacht. Sogar der Kasper kam und fand - wie es bei Kindern nun einmal immer ist - stürmischen Beifall. Bei einem Umzug der kleinen Festteilnehmer produzierte sich auch eine eigene Kapelle.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
19. Juli 1965

Schützenfest, morgens hl. Messe, Töttchenessen bei Klaverkamp, anschließend Vogelschießen bei Füchtling, nachm. Kaffeetrinken, abends Königsball im Saale Klaverkamp.


Königspaar: Albert I. Schöler und Ehefrau Gertrud I.


Auf der Heimfahrt tödlich verunglückt
21. Juli 1965

. In der Nacht zum Dienstag fuhr gegen 2.30 Uhr das Ehepaar Wenge aus Ascheberg, Osterbauerschaft auf der B 58 von Ascheberg in Richtung Osterbauerschaft. Kurz hinter der neuen Autobahnbrücke geriet das Fahrzeug plötzlich auf die linke Straßenseite und prallte dann vor einen Baum. Bei dem Anprall wurde die Ehefrau Josefine Wenge so schwer verletzt, dass sie kurz nach dem Unfall verstarb. Sie war in dem zertrümmerten Fahrzeug eingeklemmt und musste mit Hilfe eines Schweißbrenners befreit werden. Der Ehemann liegt mit einem doppelten Schädelbruch und weiteren Verletzungen bei Lebensgefahr im Krankenhaus. Außer dem Ehepaar Wenge wurden zwei weitere Personen, die sich auf den hinteren Sitzen des Pkw befanden, schwer verletzt und ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert. Das Unglück geschah etwa 500 Meter vor dem Hause der Verletzten.

Zehntausend besuchten die Jakobi-Kirmes
03. August 1965

An die zehntausend Menschen bewegten sich am Samstag und Sonntag durch die Straßen unseres Dorfes bei der traditionellen Jakobi-Kirmes die seit altershehr zu den großen Ereignissen in unserer Gemeinde zählt. Bei schönem, wenn auch ein wenig kühlem Wetter, standen die vielen Fuhrgeschäfte und Buden im Mittelpunkt des Interesses, Schausteller und Kirmes-Verkäufer waren sich einig: Der Umsatz ließ nichts zu wünschen übrig.



Heute ist der letzte Tag unserer Kirmes, die im Zeichen des "Familientreffens" steht und die Ascheberger, die ausgewandert sind mit ihren Familien, alten Freunden und Bekannten vereint.

  


Ganz Ascheberg war heute morgen auf den Beinen. Jung und alt folgten der Feuerwehr, die vom Übungsplatz nach Bultmann marschierte. Dort fand der Festtag der Feuerwehr statt. Hermann Möthe wurde für 60jährige Mitgliedschaft geehrt.

Nach neunmonatiger Bauzeit wird heute die Umgehungsstraße für den Verkehr freigegeben
05. August 1965

Heute wird die Umgehungsstraße für den Verkehr freigegeben. Vorgestern übergab Landesoberbaurat Eyert vom Autobahn-Neubauamt Hansa-Linie I in Münster die neue Straße an das Landesstraßenbauamt in Gegenwart von Dr. Gärtner vom Straßenbauamt Lüdinghausen. Damit geht die Straße in die Unterhaltung des Landesstraßenbauamtes über. Für die Beschilderung ist das Straßenbauamt Lüdinghausen zuständig. Die Umgehungsstraße wurde in neun Monaten gebaut und wird heute morgen nach Erledigung kleinerer Böschungsarbeiten vollendet sein.

Sabia Arkis sparte acht Monate für die Reise ihres Sohnes
10. August 1965

Recht wohl scheint sich Nurittin Arkis zwischen seinen sechs türkischen Landsgenossinnen in den Ascheberger Nadler-Werken zu fühlen. Nach einigen Wochen der Einarbeitung wird der 17jährige Nurittin bereits von seinen Kollegen als gleichwertige Arbeitskraft anerkannt. Anfang Juli konnte seine Mutter Sabia Arkis ihren Sohn aus der orientalischen Heimat in die fleisch- und fischverarbeitenden Fabrik einführen. Schon seit ihrem Arbeitsantritt als Gastarbeiterin im November vorigen Jahres hatte Mutter Sabia für die Fahrtkosten der weiten Reise ihres Sohnes gespart. Im Juni dieses Jahres ging der Wunsch der Türkin in Erfüllung.



Marie Bäcker vollendet 75. Lebensjahr
50 Jahre treue Botin der LZ - Heute noch im Krankenhaus tätig
13. August 1965

Es ist nicht leicht, Fräulein Bäcker im Ascheberg Krankenhaus anzutreffen, denn sie arbeitet - heute 75 Jahre alt geworden - unermüdlich den langen Tag in der Küche - ohne sich zu schonen. Die Aufopferung im persönlichen Einsatz hat schon immer das Leben der Jubilarin bestimmt: Ein halbes Jahrhundert, über 50 Jahre, war sie treue Botin und fleißige Mitarbeiterin der Lüdinghauser Zeitung.

Kolpingschützenfest
22. August 1965

Das letzte Schützenfest des Jahres feierte die Kolpingfamilie. Obgleich die Sonne nicht schien, nahmen die Ascheberger dennoch an der traditionellen Veranstaltung regen Anteil. Für schwungvolle Musik sorgten der Spielmannszug und die Feuerwehrkapelle Ascheberg.

Aus dem spannenden Wettbewerb um die Königswürde ging Dekorateur Franz Stiens als Sieger hervor. Königin wurde seine Frau. Mit einem gut besuchten Ball im Vereinshaus klang das Fest aus.



Wildgatter für die "Hansa-Linie"
25. August 1965

Zur größeren Sicherheit der Autofahrer und zum Schutz des Wildes sollen entlang der Autobahn jetzt Wildschutzzäune errichtet werden. Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm hat eine entsprechende Anweisung erteilt. Die neue "Hansa-Linie" von Kamen nach Münster wird jetzt mit solchen Schutzzäunen ausgestattet.

Bekannte Wäscherei in neuen Räumen
08. September 1965

Die Wäscherei B. Wielage präsentiert sich in einem neuen Kleid. Heute wird das Geschäft an der Steinfurter Straße 10 neu eröffnet.

Die Wäscherei Wielage, früher in der Herberner Straße 15 zu Hause, die im Juni 1958 gegründet wurde, hält zu ihrer Neueröffnung einen besonderen "Verkaufs-schlager" bereit. Ziel des Betriebes: Man will Zufriedenheit und Vertrauen der Kunden erwerben. Das Ziel dürfte unter den neuen, besseren Arbeitsbedingungen schnell erreicht werden.

Platzmangel herrscht im Krankenhaus
11. September 1965

Platznot herrscht im St. Lambertus-Hospital. Die 60 Betten, über die das Krankenhaus verfügt, sind überbelegt. Teilweise mussten sogar Notlager aufgestellt werden, um die Kranken unterbringen zu können. Dennoch kein Grund zur Beunruhigung! Der Krankenhausneubau, die Arbeiten dauern jetzt gut eineinhalb Jahre, macht Fortschritte. Im Oktober sollen die Kranken bereits in den neuen technischen Trakt umziehen. Sie müssen umziehen, damit die Verbindung zwischen Alt- und Neubau, der Bettentrakt, verbreitert werden kann. Hier werden dann alle notwendigen Räume geschaffen.

"50jähriges" der Westerbauerschule gebührend gefeiert.
20. September 1965

Rund 250 Gäste waren bereits zu Feier der hl. Messe gegen 10.30 Uhr anlässlich des 50jährigen Bestehens der Westerbauerschule erschienen. Die Messe las Kaplan Peperhove, der in seiner Predigt auf die Bedeutung der einklassigen Schule hinwies in denen echte erzieherische Arbeit geleistet werde. Er bedauerte, dass dieser Schultyp immer mehr aussterbe.

Im großen Festzelt auf dem Schulgelände galt es zum Mittagessen bereits gut 300 Gäste mit dem schmackhaften Eintopf zu versorgen. Der Vorsitzende der Schulpflegschaft Ellertmann übernahm es, die Ehrengäste zu begrüßen, zu denen Kaplan Peperhove als Vertreter der Geistlichkeit, Bürgermeister Schulze Ehring und zahlreiche ehemalige Lehrer zählten. Einige der Gäste hatten sogar den Weg von Düsseldorf, Castrop-Rauxel und Wanne-Eickel zum Jubiläum ihrer Schule zurückgelegt. Groß war die Wiedersehensfreude zwischen Lehrern und ehemaligen Schülern, deren Begrüßung selbst bei früherer "Feindschaft" nicht weniger herzlich ausfiel.

Den Nachmittag leiteten Spiel und Singen der Kinder ein. Wegen des schlechten Wetters mussten die Kinder ihre ursprünglich auf dem Schulhof vorzuführenden Darbietungen in das Festzelt verlegen. Sie bewältigten die Umstellung ohne große Schwierigkeiten und ernteten allgemeines Lob für ihr frisches und natürliches Auftreten. Zum Kaffeetrinken gegen 16 Uhr führten die Kinder das Märchenspiel "Rumpelstilzchen" auf.

Kurz nach 19 Uhr fanden sich dann rund 450 Gäste im Festzelt ein. Für gute Stimmung sorgte die vom Festwirt Tönies engagierte Kapelle, so dass trotz des kühlen Wetters die Tanzfläche nicht leer blieb. Einstimmige Meinung der Festgäste: "Möglichst bald wiederholen!"



"O Buer wat kost dien Hei"
27. September 1965

Eindrucksvoller als in jeder anderen Gemeinde des Kreises wird in Ascheberg das St. Lambertusfest gefeiert. Hier nimmt die ganze Gemeinde an der einen großen Veranstaltung im Herzen des Dorfes, auf dem Kirchplatz teil. Und nicht nur die Ascheberger und Davensberger feiern hier das alte Brauchtum, auch aus entfernter liegenden Orten erscheinen Besucher. So war es auch in diesem Jahr.

Zum Lambertusfest konnten zahlreiche gediegene Bastelarbeiten von Fackeln prämiert werden. Die Namen der ersten Preisträger sind: Arthur Hollmann, Margret Rüller, Antonius Füchtling, Josef Schmidt, Willi Westhues, Christoph Heckenkamp, Michael Fuchs (alle aus Ascheberg), Gisela Wenzel und Ingeborg Döpper aus Davensberg.

Ehrwürdiger Brauch gewahrt
05. Oktober 1965

Die Landjugend und mit ihr der Landwirtschaftliche Ortsverein waren erstaunt über den außerordentlich starken Widerhall, den die Einladung zum diesjährigen Erntedankfest gefunden hatte. Nicht weniger als 300 Gäste waren einschließlich der Damen gekommen. In dieser großen Anteilnahme an dem alten und ehrwürdigen Brauch kam die große Freude über die nun nach mehr als regnerischen Sommermonaten immer noch glücklich beendeten Erntearbeiten zum Ausdruck.

25 Jahre mit dem Drescher unterwegs
07. Oktober 1965

In diesen Tagen konnte bei der Firma Sobbe der Dreschmaschinenführer Leo Tönies sein 25jähriges Arbeitsjubiläum feiern. In einer kleinen Feierstunde auf dem Hof Bruno Rohlmann wurde der Jubilar geehrt.



St. Lambertus
10. Oktober 1965

Nach mehr als sechsjährigem Wirken in der Pfarrgemeinde St. Lambertus verlässt der Kaplan Hermann Peperhove Ascheberg, um den Ruf seines Bischofs nach Ibbenbüren zu folgen, wo ihm als Pastor die Leitung der Pfarre St. Michael anvertraut.

Kochvorführung der Firma Oetker
14. Oktober 1965

Einziger Mann unter 200 Frauen im Vereinshaus war Kaplan Peperhove bei der Kochvorführung der Firma Oetker. 14 Tage lang lernen die Frauen und Mädchen unseres Dorfes neue Rezepte kennen, sicherlich zur Freude der bereits vorhandenen oder zukünftigen Ehemänner, Kaplan Peperhove hatte besonderes Glück: Als die Firma Oetker das soeben zubereitete Flämische Kotelett verlosen ließ, gewann die Nr. 282, die Kaplan Peperhove gehörte.



Das Vereinshaus erhält ein neues Gewand
14. Oktober 1965

Das Vereinshaus wird zur Zeit mit einen neuen Anstrich versehen. Das schöne Fachwerkhaus am Kirchplatz gehört in das Dorfbild. Hier wurde schon manche schöne Stunde verbracht.

Der Westerbauer-Garten
25. Oktober 1965

Als zu arbeitsaufwendig und zu groß in unserer Zeit erweist sich der Garten der Westerbauerschule. Man will künftig für diesen Zweck nur den vorderen Teil verwenden, erklärte Gemeindedirektor Rothers in der Ratssitzung. Nach Rück-sprache mit dem Lehrer ist nun vorgesehen, die Kinder an der Pflege des Gartens zu beteiligen. Jedes Kind soll sein eigenes Beet bekommen. Der Bauhof will hier helfen, weil der zu schwere Lehmboden mit Mutterboden versetzt werden soll.

Neues Feuerwehr-Gerätehaus eingeweiht
26. Oktober 1965

Am Sonntagnachmittag wurde das neue Feuerwehrgerätehaus an der Lüdinghauser Straße in einer kleinen Feierstunde seiner Bestimmung übergeben. Um 15.30 Uhr segnete Pfarrer Heinrich Plugge die neuen Räume ein. Bürgermeister Schulze Ehring übergab dem Amtswehrführer die Schlüssel. Als Gast war Kreisbrandmeister Tappe zugegen. Auch die Nachbarwehr aus Davensberg hatte es sich nicht nehmen lassen, an dieser Feier teilzunehmen. Die Blaskapelle der Ascheberger Wehr gab der Veranstaltung den musikalischen Rahmen. Am Abend trafen sich die Feuerwehrmänner zu einem gemütlichen Beisammensein in der Gastwirtschaft Stiens.



Sie dienten Ascheberg und seinem Bauhof
30. Oktober 1965

Jahrzehntelange Entwicklung mit erlebt. Gerhard Goßheger und Theodor Westerholt traten in den Ruhestand. Als äußeres Zeichen des Dankes überreichte Gemeinde-direktor Rothers beiden Geschenke und würdigte in einer Ansprache ihre verdienstvolle Arbeit.

Der Gemeindedirektor ließ in einem Rückblick die Zeit lebendig werden, als der Bauhof in seinen Anfängen nur aus einem kleinen Holzschuppen und den mit Pfählen und Brettern beladenen Handkarren bestand. Übrigens ist dieser Handkarren noch vorhanden. Er steht im Schuppen. Zu den Spaten gesellten sich Axt und Schrotsäge. Möthe, Möllers, Westerholt und "Schorsch" Angsmann bildeten zu Beginn das Quartett.

Karl Daldrup wurde neuer Fuchsmajor
17. November 1965

Mit einem Geländeritt begann gestern morgen die traditionelle Fuchsjagd des Reitervereins "St. Hubertus". Gäste waren die Reiter des Herberner RV " Freiherr von Nagel". Der Ritt führte über zahlreiche Hindernisse der Osterbauerschaft. Zum Satteltrunk wurden die Höfe Ahlmann, Bolte-Bünningmann und Beuckmann angeritten. Zu Mittag wurde im Waldgelände Platvoet gerastet. Aus der Küche von Hattrup-Bultmann war eine kräftige Erbsensuppe herbeigeschafft worden. Die eigentliche Fuchsjagd begann am Nachmittag auf Schlingermanns Weide. Vereinsvorsitzender Ewald Hügemann konnte unter den zahlreichen Gästen auch Bürgermeister Schulze Ehring und Gemeindedirektor Rothers begrüßen.

Theo Wiesmann errang die Trophäe der Reiterjugend. Im Endkampf der Fuchsjagd siegte Karl Daldrup. Eine Bläsergruppe umrahmte die Fuchsjagd. Nach der Siegerehrung auf dem Kirchplatz fand am Abend bei Bultmann ein zünftiger Reiterball statt



CDU - Generalversammlung
Landwirt Hubert Schulze Pellengahr wird auch weiterhin den Vorsitz der CDU-Ortsunion Ascheberg führen
24. November 1965

Dies ist das Ergebnis der CDU - Generalversammlung, die vor zahlreichen Interessierten im Saale Bultmann stattfand. Um Schulze Pellengahr zu entlasten wurde das Amt eines Geschäftsführenden Vorsitzenden neu geschaffen. Die Wahl fiel auf Walter Bose. Die Generalversammlung wählte ferner Theo Heubrock zum stellvertretenden Vorsitzenden, Gerhard Ott wurde Schriftführer und Kassierer, Anton Pötter wurde zum Beisitzer gewählt.

"Unser Dorf soll schöner werden"
25. November 1965

16 Ascheberger Bürger und Heimatfreunde nahmen gestern mit dem Gemeinde-direktor und Vorsitzenden des Heimatvereins, Rothers, an der Feier im Düsseldorfer Landeshaus teil, in der Minister Niermann die Sieger des Wettbewerbes "Unser Dorf soll schöner werden" ehrte. Als schönstes Dorf des Münsterlandes erhielt unsere Gemeinde die Plakette und Urkunde. Der Tag der Freude über den zum zweiten Male errungenen Erfolg war allerdings mühevoll: Um 7.30 Uhr rollte der Kleinbus aus Ascheberg, und zwölf Stunden später war man noch nicht wieder zu Hause. Grund: Wetter und Straßenverhältnisse.

Ascheberg dankte Kaplan Peperhove
29. November 1965

Im überfüllten Saal Bultmann verabschiedete das Pfarrkomitee Kaplan Peperhove, der nach sechseinhalbjähriger Tätigkeit in der Pfarrgemeinde St. Lambertus als Pastor nach St. Michael (Ibbenbüren) versetzt wurde. Der Vorsitzende des Pfarrkomitees, Koppers, konnte unter anderem Pastor Plugge, Pater Rektor und Pater Abeler vom Jesuitenkolleg, Pater Mohr vom Internat, Konsistorialrat Felsmann, Landrat Schulze Pellengahr und Gemeindedirektor Rothers begrüßen. Nach einer Darbietung des Kirchenchores unter der Leitung von Heinz Hembrock bescheinigte Josef Koppers Kaplan Peperhove, er habe sich in Ascheberg ein Denkmal geschaffen, etwas geleistet und segensreich gewirkt.



Vom Blitz getroffen
02. Dezember 1965

Jungbauer Bernhard Ahmann, Osterbauer 33, kann von großem Glück sagen, dass er noch lebt. Am Dienstag gegen 17 Uhr verließ er mit Trecker und Anhänger seinen Hof, um Stoppelrüben zu holen. 15 Minuten später zog ein Gewitter auf. Bernhard Ahmann wurde von Blitz getroffen.

Der Blitz traf ihn am Hinterkopf, verletzte ihn an beiden Armen und Schultern sowie am rechten Bein so schwer, dass er Verbrennungen dritten Grades erlitt.

Seine Schwester, die auf seine Rückkehr wartete, nahm an, dass er wegen des Unwetters auf einem Nachbarhof Schutz gesucht habe. Der Verunglückte, der zeitweise besinnungslos gewesen war, traf gegen 19 Uhr mit dem Trecker wieder auf dem Hof ein.

Der herbeigerufene Arzt veranlasste sofort seine Überweisung ins Hiltruper Unfallkrankenhaus. Dort stellten die Ärzte auch Schäden an Herz und Nieren fest. Nach Aussagen der Ärzte ist Bernhard Ahmann außer Lebensgefahr.

Kreissparkasse Lüdinghausen
18. Dezember 1965

Wir freuen uns, unseren Geschäftsfreunden und allen Bewohnern Aschebergs und Umgebung mitteilen zu können, dass unsere Hauptzweigstelle Ascheberg am kommenden Montag in neuen Räumen ihren Geschäftsbetrieb aufnimmt. Mit diesem Neubau hat unsere Zweigstelle nun endlich Räumlichkeiten bekommen, die ihre Größe und Bedeutung in ihrem Geschäftsbezirk entsprechen.

In neuen Räumen bietet die Kreissparkasse in Ascheberg allen Bevölkerungskreisen eine bequeme, sichere und zeitsparende Gelegenheit zur Anlage von Spar- und Geschäftsgeldern und zur Erledigung aller Kredit und Darlehensgeschäfte. Eine sorgfältige und sachkundige Erledigung aller Aufträge durch fachmännisch geschultes Personal wird unsere vornehmste Aufgabe sein!



1966



Krankenhaus St. Lambertus
04. Januar 1966

Der "technische Flügel" des St. Lambertus-Hospitals wurde zwischenzeitlich schon mit Patienten aus dem Altbau belegt, der zurzeit erweitert wird.

Hansalinie
07. Januar 1966

Schon 20.000 Fahrzeuge benutzen täglich das Teilstück der Hansalinie Kamen-Münster. Bis jetzt ereigneten sich hier seit der Eröffnung im September 1965 nicht weniger als 47 Unfälle. Glücklicherweise sind keine Todesopfer zu beklagen. An diesen Unfällen waren 10 Kühe beteiligt. Getötet wurden von Kraftfahrzeugen zwei Damhirsche, sieben Rehe, ein Wildschwein, ein Fuchs sowie mehrere Hasen und Fasanen.

Ascheberger in Dresden
Bildhauerarbeiten von Fritz Press finden hohe Anerkennung
08. Januar 1966

Eine begabte Familie bewohnte um die Jahrhundertwende die Dienstwohnung im Amtshaus. Der Amtmann Press, der Ascheberg und Nordkirchen verwaltete, hatte vier Kinder, deren künstlerische Begabung sich besonders in Musik, Malen und Bildhauerarbeit ausdrückte. Die große Diele des Hauses war für die Kinder Theatersaal und Konzerthalle, und die Kinder des Dorfes waren gern willkommene Gäste und Zuschauer.

Frau Baureis, die bei den Aschebergern immer noch Adi Press heißt, hat sich als Musikpädagogin seit Jahrzehnten um die musische Bildung der Ascheberger-Jugend sehr verdient gemacht. Sie gibt den Kindern nicht nur Einzelunterricht, sondern fasst alle ihre Schüler und Schülerinnen in einem Instrumentalchor zusammen. Das jährliche Konzert für die Eltern ist ein musikalischer Höhepunkt.

Der begabteste Künstler der Familie ist wohl der 1904 in Ascheberg geborene Fritz Press. Über die Stein- und Holzbildhauerlehre in Münster kam er zum Studium nach Dortmund und Berlin, schließlich als Meisterschüler Wrbas an die Dresdener Akademie.

Dresden wurde ihm zur Wahlheimat. Dort ist vom 16. Januar bis 12. Februar 1966 eine Ausstellung seiner Plastiken und Zeichnungen. Im Vorwort zum Austellungs-katalog schreibt Diether Schmidt u.a.: Seiner westfälischen Heimat verdankt er die strenge Gläubigkeit und die Ausdruckskraft seiner Gesichte.

Press ist ein Bekenner. Er teilt seinen Kruzifixen und Madonnen, Aposteln und Heiligen die expressive Wucht schlichter, aber spannungsgeladener Gebärden mit.

Achtjähriger Walter rettete kleine Freundin vor Ertrinken
13. Januar 1966

Ein mutiger Lebensretter ist der acht Jahre alte Schüler Walter Rüschenschmidt, der vor einigen Tagen seine vierjährige Freundin Martina vor dem Ertrinken rettete.

Zusammen mit ihrem gemeinsamen Freund Andreas hatten Martina und Walter an dem mit Regenwasser fast ganz gefällten drei Meter tiefen Kanalisationsgraben auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes (Hoppenberg) gespielt. Die Kinder warfen leere Flaschen in den Graben, der die Kanalisation für die Siedlung "Dorfheide" aufnehmen sollte, und ließen sie als "Schiffchen" spielen. Plötzlich gab der durch Regen aufgeweichte Rand des Grabens nach und die kleine Martina stürzte in das zweieinhalb Meter tiefe Wasser.

Während der kleine Andreas erschrocken schrie, warf sich der Achtjährige auf die Erde und zog seine Freundin an den Händen aus dem Wasser. Das Mädchen hatte bereits bis zur Brust im Wasser gestanden.

Der kleine Lebensretter konnte den Dank der überglücklichen Eltern von Martina und das Lob der Nachbarn ernten. Martina trug nichts als eine leichte Erkältung und den Schrecken davon.



Gemeinde gratulierte
21. Januar 1966

Gestern beging im Familienkreise Bürgermeister Franz Schulze Ehring sein 70. Lebensjahr. Dem verdienten Mitbürger überbrachte Gemeindedirektor Rothers die Glückwünsche der Gemeinde. Franz Schulze Ehring ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich im öffentlichen Leben tätig. Im April 1964 wurde ihm das Bundesverdienst-kreuz verliehen.



Reiterverein St. Hubertus
Training vom Wetter nicht mehr abhängig
22. Januar 1966

In den Boxen der neuen Reithalle wurden jetzt die ersten zwölf Pferde eingestellt. Betreut werden die Tiere von Tierarzt Dr. Paul Kock, während Reitlehrer Alois Küter die Ausbildung übernommen hat.

Von besonderer Bedeutung ist, dass das Training unabhängig vom Wetter durchgeführt werden kann, was von allen Mitgliedern begrüßt wird.

Die Einweihung der Halle mit Reitplatz wird im Juni stattfinden.

Am Mittwoch zum ersten Mal Sperrmüllabfuhr
Eigentümer sollen beim Aufladen behilflich sein
07. Februar 1966

Einem allgemeinen Bedürfnis entsprechend, so teilt die Gemeindeverwaltung mit, wird in der Gemeinde Ascheberg (ohne Davensberg) am Mittwoch, dem 09. Februar, Sperrmüll abgefahren. Die Bevölkerung wird gebeten, den Müll so frühzeitig an die Straße zu stellen, dass die Abfuhr ab 7 Uhr morgens beginnen kann.

Als Sperrmüll sind Gegenstände anzusehen, die nach ihrer Größe nicht in Mülltonnen aufgenommen werden können (Möbelstücke, Matratzen usw.). Die Eigentümer werden gebeten, beim Aufladen von größeren und schwereren Gegenständen behilflich zu sein.

Rat verabschiedet 2,5-Millionen-Haushalt 1966
Neue evangelische Schule: 746 000 DM - In Oster und Wester noch eine Klasse
09. Februar 1966

Gestern verabschiedete der Rat der Gemeinde den Haushalt 1966. er schließt im ordentlichen wie im außerordentlichen Teil insgesamt mit rund 2,5 Millionen DM ab. Dabei entfallen auf den außerordentlichen Haushalt nur 200 000 DM, ein Beweis dafür, dass die finanzielle Situation zum Sparen drängt. Als wichtiges Projekt sei hier der Neubau der evangelischen Schule (746.000 DM) angeführt.

Karneval beim MGV
15. Februar 1966

Bis auf den letzten Platz war zur "Cäci”-Schau am Sonntagabend der Bultmannsche Saal besetzt. Vor dem Reisebüro "Cäci" produziert sich Bernhard Jürgens als "Ewiger Hierbleiber" in der Bütt. Kurt Hillmann hatte als chirurgischer Professor im Auftrag des Oelscheichs eine schwierige Operation vorzunehmen.

Hundertjähriger in unserer Gemeinde
07. März 1966

Der älteste Bürger unserer Gemeinde, vielleicht auch der älteste des Kreises, Adolf Petermann, Pastoratswiesk, wird 100 Jahre alt. Die Gemeinde nimmt freudigen Anteil an dem denkwürdigen Tag. 21 Enkel und 16 Urenkel sind im Reigen der Gratulanten.



Stahlpresswerk von Potthoff & Flume
07. März 1966

An der Lüdinghauser Straße ist in unmittelbarer Nähe des Autobahnzubringers der B58 das Stahlpresswerk von Potthoff & Flume aus Lünen zu stattlicher Höhe heran-gewachsen. Der Betrieb wird in einigen Monaten seine Fertigung aufnehmen.

Wepu - Brotfabrik
10. März 1966

Vergrößert wurde durch einen Anbau die Wepu-Brotfabrik Merten an der Merschstrasse. Eine lichtdurchflutete Halle, die der Verpackung und dem Versand dienen soll, wurde errichtet.

23 Schüler haben ihr erstes Ziel erreicht
Festliche Abschiedsstunde in der Realschule
15. März 1966

Die öffentliche Realschule verabschiedete 23 Schülerinnen und Schüler. Die Feierstunde wurde von der fünften Klasse mit Flötenchor, Klaviervortrag und Gedichten gestaltet. Mit herzlichen Worten verabschiedete sich die Klassenlehrerin Frau Pappenheimer von ihrer Klasse.

Junge Turner werben für ihren Sport
21. März 1966

Es war eine stattliche Anzahl von Turnerinnen und Turner und eine stattliche Anzahl von Zuschauern, die Vorsitzender Dr. Grote beim Werbeturnen des TuS Ascheberg am Sonntagnachmittag begrüßen konnte. Es ging darum, noch mehr junge Ascheberger (und solche, die sich noch jung fühlen) für die Gymnastik und das Turnen zu interessierten.



Märsche faszinierten Zuhörer
28. März 1966

Das schon zur Tradition gewordene Militärkonzert der Kameradschaft ehemaliger Soldaten fand auch diesmal einen erfreulichen Widerhall. Der Saal Klaverkamp wies keinen freien Platz mehr auf. Bewährte Mitglieder hatten sich auch wieder für den Verkauf der Karten eingesetzt. Der Reinertrag der Veranstaltung ist für die Herrichtung des Ehrenmals auf dem neuen Friedhof bestimmt.

Die Gemeinde St. Lambertus trauert um ihren Pfarrer Heinrich Plugge
31. März 1966

Die Pfarrgemeinde St. Lambertus trauert um ihren Seelsorger. Pfarrer Heinrich Plugge ist nach längerem Leiden im St. Lambertus-Hospital gestorben. Kurz nach 6 Uhr klang die Totenglocke für den verstorbenen Pfarrer. Er erlag im St. Lambertushospital einem Herzinfarkt.



Abschied von Pfarrer Heinrich Plugge
05. April 1966

Unsere ganze Gemeinde nahm Abschied von ihrem Pfarrer Heinrich Plugge. Die Lambertus-Kirche war fast zu klein, um die zahlreichen Geistlichen aus dem ganzen Kreis, Angehörige der Gemeinde und die vielen weltlichen Vereine zu fassen. Mitglieder des Kirchenvorstandes trugen den toten Pfarrer aus dem Pastorat zum Gotteshaus. Unübersehbar lang war der Trauerzug, der dem toten Pfarrer Heinrich Plugge, von der Kirche zum Friedhof das letzte Geleit gab. Im Trauerzuge schritten zahlreiche Fahnenabordnungen der kirchlichen Vereine. Pfarrer Bernhard aus Herbern sprach für seinen verstorbenen Amtsbruder die Grabrede.



Erster Wankelmotor im Kreis läuft
09. April 1966

Das gesamte Programm der NSU FIAT-Werke wurde in diesen Tagen bei der Autofirma Wilhelm Dortmann ausgestellt. Ein besonderer Anziehungspunkt war dabei der neue NSU Typ 110 mit 53 PS unter der Haube. Dieser Spidler, der eine Spitzengeschwindichkeit von 170 Stundenkilometern entwickelt, stand im Mittelpunkt des Interesses aller Bürger. Mit diesem Wagen ist der erste Wankelmotor in den Kreis Lüdinghausen gekommen, der von vielen Kauflustigen eingehend getestet wurde.

Josef Fallenberg wiedergewählt
Landjugend konnte auf erfolgreiche Arbeit zurückblicken
09. April 1966

Die Generalversammlung der Landjugendbewegung fand im Vereinslokal Bultmann statt. Vorsitzender Fallenberg konnte eine stattliche Anzahl (62) Mitglieder begrüßen. Er gab zu verstehen, dass nur durch eine aktive Mitarbeit aller Mitglieder eine fruchtbare Arbeit geleistet werden könne. Zuvor gedachte man in einer Gedenkminute des verstorbenen Geistlichen Beirats, Pfarrer Heinrich Plugge.

Die Instandsetzung an unserem Kirchturm St. Lambertus kann beginnen
15. April 1966

Die dringendsten Reparaturen am Kirchturm St. Lambertus werden jetzt durch-geführt. Bekanntlich hatten sich am Turm einzelne Steine gelöst und waren auf den Vorplatz gestürzt. Die losen Teile sind nunmehr heruntergeholt worden, so dass die Gefahr gebannt ist. Die notwendigen Reparaturen werden rund 100 000 DM kosten.



Ergreifende Darstellung des Soldatenschicksals von Friedrich Press
21. April 1966

Die Neugestaltung und Erweiterung des Friedhofes ist in vollem Gange. In diesem Zusammenhang wird auch das Ehrenmal, für die gefallenen Landwirtschaftsschüler vom Wäldchen aus dem St. Katharinen Stift, auf den neuen Teil des Friedhofs versetzt.



Vikar Hugo Horstmann wird Pfarrer
28. April 1966

Ein neuer Hirte wird in Kürze der seit dem Tod von Pfarrer Heinrich Plugge verwaisten Pfarrgemeinde "St. Lambertus" vorstehen. Zum neuen Seelsorger ist vom Bischof in Münster gestern Hugo Horstmann berufen worden, der jetzt in der Pfarrei "St. Christophorus" in Werne als Vikar tätig ist.



"Surmanns Hof" wird eröffnet
29. April 1966

"Onkel Hugo" Surmann wird auch in dem neuen Lokal Surmanns-Hof ab heute wieder hinter der Theke stehen, wenn um 19 Uhr die Eröffnung an der Herberner Straße gefeiert wird. Die beiden jungen Leute, Heinrich Surmann und Frau, waren bisher Inhaber des Restaurants Kaiserhof an der Sandstraße.

Firmung in "St. Lambertus"
07. Mai 1966

Zur Firmung weilte Weihbischof Tenhumberg in der Pfarrgemeinde. Das ganze Dorf war bei dem Empfang dabei. Nach der Firmmesse besuchte der Weihbischof den Kindergarten, die Dorfschule und das Jesuiten-Noviziat.



Freundschaftstreffen zum 10jährigen Bestehen des Kolping Spielmannszuges
09. Mai 1966

Nicht weniger als 21 Spielmannszüge aus dem Kreis Lüdinghausen, aus Münster, Münsterland, Lünen und Dortmund gaben sich in unserem Dorf ein Stelldichein. Anlass des großen Freundschaftstreffens, das mit klingendem Spiel begangen wurde, war das zehnjährige Bestehen des Kolping-Spielmannszuges. Unser ganzes Dorf war auf den Beinen, um sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Zahlreiche Zuschauer aus der Umgebung säumten die mit Fahnen und Girlanden geschmückten Straßen.

"Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps"
Unser Original Gerhard Hölscher wird 80 Jahre alt
09. Mai 1966

Gerhard Hölscher, Sandstraße, feiert heute die Vollendung seines 80. Lebensjahres. Bei dieser Gelegenheit tritt die Persönlichkeit als Ascheberger Original besonderes in Erscheinung. Gerhard Hölscher ist Transportunternehmer. Noch an seinem 80. Geburtstag hatte er als Bahnspediteur seinen Dienst zu tun, meinte er. Denn Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps und in den hat er nie gespuckt.



Ein schwerer Sturm fegte durch unser Dorf
26. Mai 1966

Schwere Schäden hat das Unwetter angerichtet, das am Sonntagabend im hiesigen Raum niederging. Wie erst gestern bekannt wurde, hat der Sturm in unserem Dorf eine 40 Meter lange Scheune völlig niedergelegt. Von der Scheune auf dem Hof Ewald Hügemann blieb nur ein Trümmerhaufen übrig. Etliche landwirtschaftliche Maschinen wurden zerstört, darunter auch ein fast neuer Trecker. Der Schaden, der allein an den Geräten entstand, die unter den Trümmern begraben wurden, wird auf rund 50.000 DM geschätzt.



Dr. med. Theodor Leppelmann setzt sich nach 45 Jahren zur verdienten Ruhe
28. Mai 1966

Zum letzten Male wird heute Dr. med. Theodor Leppelmann in seiner Praxis an der Davensberger Straße seine Patienten empfangen. Nach mehr als 45jähriger Tätigkeit in unserem Dorf setzt sich der aus Senden stammende beliebte Arzt zur Ruhe.

Pfarrer Hugo Horstmann: Nächstenliebe ist das beste Maß
30. Mai 1966

Im Zeichen der Einführung des neuen Pfarrers Hugo Horstmann stand unser Dorf. Am Ortseingang wurde der neue Pfarrer abgeholt. Vor einer großen Menschen-menge entstieg Pfarrer Hugo Horstmann vor dem Ehrenmal den Vierspänner. Zu Fuß wurde er in die Kirche St. Lambertus geleitet.



Bemühungen der Eltern jetzt belohnt: Per Bus zur Dorfschule
02. Juni 1966

Die Eltern der Kinder der Osterbauerschule können aufatmen: Nachdem vor drei Jahren die vier oberen Jahrgänge zur Dorfschule verlegt wurden und die Jungen und Mädchen seitdem im Sommer und im Winter Tag für Tag den langen und wegen des starken Verkehrs auf der Bundesstraße 58 besonders gefährlichen Weg zum Ort zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen mussten, wurden die Bemühungen der Schulpflegschaft nun endlich belohnt: Als Antwort auf eine Entschließung der Schulpflegschaft führten Verhandlungen zwischen Gemeindeverwaltung und der Verkehrsgesellschaft des Kreises dazu, dass die Schulkinder den Bus der Realschule mitbenutzen können.

Bürgerschützenfest
07. Juni 1966

Unser Dorf hat wieder einen jungen König: Er heißt Walter Bose; Königin wurde seine Ehefrau Anne. Einen besonders zackigen Eindruck machte die Musikkapelle, die zu Fuß dem Königsgespann folgte. Der Reiterverein "St. Hubertus" hatte auch in diesem Jahr wieder nach alter Tradition Gespanne und Pferde gestellt. Der Abend klang aus mit einem fröhlich beschwingten Königsball.



Dorfheide hat Kanalisationsbau hinter sich
16. Juni 1966

Die Bewohner der Dorfheide waren die ersten, die durch langwierige Kanalisationsarbeiten betroffen wurden. Vor mehreren Jahren hatten sie energisch darum gekämpft, dass die Kraterlandschaft der Dorfheide in eine schöne, glatte Asphaltstrasse umgewandelt würde. Dies geschah in den letzten Tagen.



Aschebergs dichtender Milchfuhrmann
Bernhard Bergmann gehört mit seinem Pferdegespann zum Bild der Gemeinde
16. Juni 1966

Bernhard Bergmann dürfte einer der letzten Milchfuhrleute sein, die noch mit einem Pferdegespann alltäglich die gefällten Kannen zur Molkerei bringen und auf dem Rückweg Molkereiprodukte, aber auch Futtermittel und ähnliches den Milchlieferanten wieder zustellt.

Wenn er so auf seinem Wagen, umschlossen von seinem Wetterhäuschen, sitzt, dann hat er so recht die Ruhe zu besinnlichen Stunden und er nutzt sie aus, um Gedichte zu schreiben. Seine Gedanken kreisen um Heimat, um Brauchtum, um des Lebens Freuden und Leiden, um die guten und auch weniger guten Eigenschaften der lieben Mitmenschen und steht’s ist ein Schuss Humor mit dabei. Seine Gedanken hält er sofort in seinem Notizbuch fest und formuliert sie dann zu wohlgeformten Gedichten.



Oma ist der gute Geist im Haus
Katharina Heitschulte wird heute 90 Jahre alt
23. Juni 1966

Der Hof Schöler in der Osterbauerschaft hieß in der früheren Generation Heitschulte. Einzige Trägerin dieses Namens ist Katharina Heitschulte, die hier vor 90 Jahren am 23. Juni 1876 zur Welt kam. Sie hatte vier Geschwister, von denen drei in jungen Jahren gestorben sind.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
27. Juni 1966

Schützenfest, morgens hl. Messe, Töttchenessen bei Klaverkamp, anschließend Fahrt nach Füchtling zum Vogelschießen, wegen Dauerregen wird mit dem Bus gefahren, nachmittags Kaffeetrinken, abends Königsball im Saale Klaverkamp.


Königspaar: August I. Entrup und Ehefrau Anna I.


Rotglühender Stahl unter Spindelpressen
02. Juli 1966

Am Donnerstag verließen die ersten Formstücke in der modernen Fabrikhalle der Firma Potthoff & Flume die Spindelpressen. Rotglühendes Stahl wurde aus den Drehherdöfen gezogen, mit Zangen gefasst und zunächst in die Vorformpresse gelegt. Von hier aus wanderte er in die Hauptpressen. Damit ist die Produktion aufgenommen. Unser Dorf verfügt nun über ein echtes Industriewerk.

Klärwerk in Betrieb
13. Juli 1966

Heute wurde das neue Klärwerk der Gemeinde im Gebiet der Mühlenflut in Betrieb gesetzt. Die bekannte "Schreiber"-Anlage, die auch in den anderen Gemeinden des Kreises vertreten ist, wird automatisch gesteuert.

Sommerfest im Kindergarten
23. Juli 1966

Die Kleinen des Kindergartens feierten ihr Sommerfest. Tante Maria und Tante Adelgunde hatten das Fest gut vorbereitet. Eine Kinderkapelle sorgte für die Musikbegleitung beim Umzug. Lustige Spiele und Reigen wechselten den bunten Nachmittag ab. Anschließend gab es für die Kleinen Kuchen, Waffeln und Limonade.



DRK selbständig
Neugegründeter Ortsverein löst die bisherige Gemeinschaft ab
30. Juli 1966

Die bisherige DRK-Ortsgemeinschaft Ascheberg ist nun ein selbständiger Ortsverein Ascheberg / Davensberg geworden. In der Gründungsversammlung am Donnerstagabend bei Börger in Davensberg wurde Gemeindevertreter Butzlaff zum ersten Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Hauptlehrer Heinrich Kroes.

St. Lambertus
Nach 50 Jahren ausgedient / Neues Uhrwerk
15. August 1966

Die Pfarrkirche St. Lambertus bekommt ein elektrisches Uhrwerk. Das alte Uhrwerk ist nach 50 Jahren so defekt das es erneuert werden muss.



Hagelkörner wie Taubeneier
20. August 1966

Schwere Schäden hat das letzte Unwetter angerichtet. Die Hagelkörner zerschlugen die Scheiben von Gewächshäusern und zerbeulten Autos. Sie hatten beachtliche Ausmaße. Die Hagelkörner hatten einen Durchmesser von ca. 3,5 cm.

Kolping feierte Schützenfest
29. August 1966

Neues Kolpingkönigspaar ist seit gestern der Altsenior Franz Uckelmann und seine Ehefrau Hildegard. Nach dem 99. Schuss fiel gegen 16.56 Uhr der Vogel von der Stange. Es war ein hartes Ringen um den Königsschuss, da mehrere Bewerber König werden wollten. Viele Schaulustige hatten sich bei dem schönen Wetter "Unter den Eichen" eingefunden und verlebten ein gutes Schützenfest.



"Einfälle"...oder Glück muss man haben - Das Geld lag auf der Straße
30. August 1966

Das ganze Dorf ist in Aufruhr, so wurde gestern berichtet, wobei unter "Aufruhr" eine Art freudiger Erregung zu verstehen ist: Zwei Ascheberger, Alois Hattrup-Bultmann und Paul Deiting, lief gestern unversehens das Glück über den Weg, weil sie zur gleichen Zeit beide den gleichen guten Einfall hatten.

Ein Mann mit Melone, schwarzem Anzug, Schirm und im Knopfloch eine weiße Nelke tauchte gestern unverhofft in unserem Dorf auf dem Kirchplatz auf. Hier saß er auf einer Stürtzkarre und wurde von den beiden gleichzeitig und sofort erkannt.

Hinzu kam, dass sie auch das Losungswort des Tages wussten. Es zauberte aus den Taschen dieser Reklamefigur 5.000 DM, die in diesem Falle geteilt wurden, weil beide diese Preisfrage richtig und zu gleicher Zeit beantwortet hatten.

Hegemer Nachbarn schmückten Eingang zum Hof Feldmann
Nach 31 Jahren wieder im Elternhaus Ordensschwester kam aus England
31. August 1966

Die ganzer Hegemerbauerschaft nahm Anteil: Nach 31 Jahren kam Schwester Bonaria. geb. Antonia Feldmann, vom Orden "Unserer lieben Frau" aus Hodstone in England (25 km von London) zu Besuch ins Elternhaus.

Girlanden führten über den Hof und durch den Garten zur mit Grün und Blumen geschmückten Haustür, die das Schild "Herzlich willkommen!" trägt.



Nach dem Polterabend schlug grausam der Tod zu
Jugendliche überfuhren Ehepaar Höhne von hinten
12. September 1966

In der Nacht zum Sonntag wurde auf der Steinfurter Straße das Ehepaar Karl und Gertrud Höhne durch einen PKW von hinten angefahren und schwer verletzt. Die Verletzungen waren so schwer, dass Frau Höhne (60) noch an der Unfallstelle verstarb. Ihr Mann wurde noch 20 Meter weiter in den linken Straßengraben geschleudert und lebensgefährlich verletzt.

Das Ehepaar Höhne hatte beim Nachbarn Dullo den Polterabend des Sohnes besucht und befand sich gegen zwei Uhr auf dem Heimwege. Schon etwa 50 Meter weiter geschah das grässliche Unglück. In einem PKW kamen zwei jugendliche Ascheberger aus Richtung Osterbauerschaft und fuhren das Ehepaar von hinten an.

40 Jahre Bäckermeister in der Brotfabrik
Fabrikant Merten ehrte seinen langjährigen Mitarbeiter
13. Oktober 1966

Mit Vollendung seines 65. Lebensjahres konnte Bäckermeister Bernhard Klaverkamp auch auf eine 50jährige Tätigkeit im Bäckerhandwerk zurückblicken. Aus diesem Anlass überreichte der Vorsitzende des Vorstandes der Innungskrankenkasse, Obermeister Fohrmann, eine Uhrkunde der Handwerkskammer Münster, und Backmeister Arnhold Plötz, als Bezierksleiter der Industriegemeinschaft Backmeister überbrachte die Glückwünsche dieser Vereinigung. Fabrikant Merten überreichte dem langjährigen Mitarbeiter als Geschenk einen Fernsehsessel und eine Urkunde der Industrie- und Handelskammer Münster für treue Dienste.



Kirchturm neu Gedeckt
22. Oktober 1966

Die Arbeiten an der St. Lambertus Pfarrkirche sind abgeschlossen. Das Gerüst ist entfernt und wird an Pfarrkirche in Nordkirchen wieder aufgestellt. Die Uhr, deren Zeiger und Ziffern aus Kupfer bestehen, wird in Zukunft von der Sakristei aus gesteuert.



Friedhof
26. Oktober 1966

Wege und Gräber werden in diesen Tagen auf dem Friedhof von Gemeindearbeitern neu gestaltet.

Alter Feuerwehrmann feierte 85. Geburtstag
04. November 1966

Seinen 85. Geburtstag konnte Heinrich Breier, Biete, feiern. Als ehemaliger aktiver Feuerwehrmann zeigte er für die Ascheberger Wehr noch reges Interesse und nimmt am Tagesgeschehen noch großen Anteil. Auch in die Stellmacherei zieht es ihn noch häufig, da er früher dort selbständig war. Amtswehrführer Gottfried Hattrup überreichte ein kleines Präsent.

Unbekannte stiegen durch die Küche und räumten ein Pelzgeschäft aus
10. November 1966

Unbekannte erbeuteten gestern in den frühen Morgenstunden beim Kürschner-meister Alfred Hölscher Pelze im Werte von 30.000 DM. Sie Stiegen unbemerkt durch ein Küchenfenster in das Geschäft an der Sandstraße ein, das heute vor zwei Monaten eröffnet wurde. Vermutlich verluden die Räuber ihre Beute in einen Wagen und flüchteten durch die Gasse beim Nachbarn Markhoff. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Raimund verschlief sein Glück
12. November 1966

Fortuna überraschte den Kürschnermeister Raimund Erdmann (30) gestern um 0,40 Uhr im Bett. Unten vor dem Haus Wibbeltstrasse Nr. 7 schellte Nachbar Rudi Ashoff Sturm. Glücksbote Rudi rief dem soeben Erwachten zu: "Du hast etwas in der Fernsehlotterie gewonnen. Eine Reise oder ein Auto." Inzwischen hat er Gewissheit. Er gewann einen FIAT 1500 im Werte von 7.000 DM.



Bulle wog 20 Zentner und 86 Pfund
30. November 1966

Einen Bullen mit dem respektablen Gewicht von 20 Zentner und 86 Pfund schlachtete Metzgermeister Kurt Hillmann.



Pfarrer i. R. Franz Tipkemper ist tot
21. Dezember 1966

Nach langer Krankheit starb am 19. Dezember Pfarrer i. R. Franz Tipkemper im Kloster zum Hl. Kreuz in Freckenhorst. Pfarrer Tipkemper hatte einige Jahre in Ascheberg in der praktischen Seelsorge gestanden.

Ständchen für Karl Höhne
23. Dezember 1966

Der Männergesangverein fährt am ersten Weihnachtstag nach Lüdinghausen zum Krankenhaus und bringt dort dem langjährigen Ehrenmitglied Karl Höhne ein Ständchen.

"Piepenbrink up Brutschau"
28. Dezember 1966

Die erste Aufführung von "Piepenbrink up Brutschau" im Vereinshaus war ein voller Erfolg. Annähert 100 Besucher hatten ihre Freude am guten Spiel der Laienspielschar der Kolpingfamilie.

  


1967



Autobahnbau
07. Januar 1967

Das Haus Heubrock in der Osterbauer wird der geplanten Zubringerstraße zur Autobahn weichen müssen. Das Haus steht jetzt leer. Die Familie Heubrock zog schon in einen Neubau ein. Beim Umzug halfen alle Nachbarn mit.



Gute Vorzeichen für Pfarrfamilienabend
12. Januar 1967

In Ascheberg ist man für den Pfarrfamilienabend am 22. Januar offensichtlich in jeder Weise gerüstet. Das Interesse an dieser Gemeinschaftsveranstaltung ist besonders groß. Kein Wunder, wenn man weiß, dass der Strauß "Karnevalsblüten" recht bunt sein wird. Nach dem Einzug des Elferrates werden Schunkelwalzer, Büttenreden und besondere Programmeinlagen in bunter Folge wechseln. Die Elferratssitzung am Samstag zeigte, dass man in Ascheberg in rechter Weise zu feiern versteht. Wer noch Eintrittskarten erwerben möchte, wird sich unverzüglich bemühen müssen.

"Aus alt mach neu"
12. Januar 1967

"Das Haus ist wunderbar geworden. Diese Form des Verbundes muss ein wahres Meisterstück genannt werden!" erklärte gestern beim festlichen Zusammensein nach der Weihe des Um und Erweiterungsbaues des St. Lambertus-Krankenhauses der Diözesanen-Caritasverbandes, Prälat Tellen, der auch die Glück- und Segens-wünsche des Bischofs überbrachte. Feierliches Geläute von der St. Lambertus-Kirche rief zum Hochamt, das der Weihe vorausging.



Bürgermeister Franz Schulze Ehring 70 Jahre alt
30. Januar 1967

Franz Schulze Ehring, der langjährige Bürgermeister unserer Gemeinde, feierte gestern seinen 71. Geburtstag. Seit vielen Jahrzehnten steht Franz Schulze Ehring im öffentlichen Leben. Für seine Verdienste hat ihm der Bundespräsident auf Vorschlag des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen am 15. April 1964 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Ganz Ascheberg wünscht dem verdienten Mann noch viele Jahre bester Gesundheit.

Karneval beim MGV
01. Februar 1967

Eine schwungvolle Karnevalsveranstaltung des Männergesangverein rollte am Sonntagabend im Saal der Gastwirtschaft Bultmann ab. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Programm, das von den Beteiligten gut vorbereitet war, kam bei allen Besuchern gut an.

  


Verschuldung pro Kopf 122 DM
02. Februar 1967

Die Verschuldung unserer Gemeinde liegt noch trotz ihrer vielen -Aufgaben unter dem Durchschnitt. Bei einem absoluten Schuldenstand von 1.421.051 DM (31.12.1966) beträgt der von Dritten übernommenen Schuldendienst 689.560 DM, so dass der Gemeinde 734.491 DM verbleiben. Das sind pro Kopf der Bevölkerung 122 DM.

Hochbetrieb in der Realschule: 230 Blutspender
11. Februar 1967

Hochbetrieb herrschte am Mittwoch beim Blutspendetermin der DRK-Ortsgruppe Ascheberg in den Klassenräumen der Realschule: Insgesamt 230 Blutspender kamen - ein erfreuliches Ergebnis, auf das wir stolz sein können. Fünf der Blutspender spendeten bereits zum zehnten mal. Sie sollen demnächst mit dem goldenen Ehrenzeichen dekoriert werden.



Heinrich Mühlenbeck Ehrenvorsitzender
Ein volles Haus bei der Bürgerschützenversammlung
15. Februar 1967

Die Generalversammlung des Bürgerschützenvereins fand in der Gastwirtschaft Heinz Surmann statt. Der Vorsitzende Heinrich Mühlenbeck begrüßte die anwesenden Mitglieder und bedankte sich gleichzeitig für den wirklich guten Besuch der Versammlung. Mit einem Hoch wurde anschließend seine Majestät "Walter I." begrüßt und sofort herrschte die richtige Stimmung im Raume.

Achtzehn Jahre lang leitete Präsident Heinrich Mühlenbeck die Geschicke des Vereins. Am Samstagabend stellte er seinen Posten zur Verfügung, mit der Bitte an die Versammlung, einen anderen Schützenbruder mit der Leitung des Vereins zu beauftragen.

Auf Vorschlag des Obersten Bernhard Deiters wurde Willi Schlingermann einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Den Posten des Vizepräsidenten übernahm nach einstimmiger Wahl die derzeitige Majestät Walter Bose. Für die Posten der beiden Beisitzer wurden Anton Ernst, der schon über 10 Jahre dem Vorstand angehört, und Hubert Uhlmann gewählt. Bernhard Wielage übernahm die Aufgabe des Geschäftsführers Kassierer und Schriftführer).

Bäuerin starb nach elektrischem Schlag
25. Februar 1967

Tot aufgefunden wurde die Bäuerin Sophia Frye (50) aus der Hegemerbauerschaft 124, am Mittwochnachmittag. Die von der Schule heimkommende Tochter fand ihre Mutter im Hühnerstall: sie lag leblos auf dem Boden. Der sofort hinzugerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Zur Ermittlung der Todesursache wurde die Kriminalpolizei eingeschaltet. Ein Sachverständiger stellte fest, dass Frau Frye mit einer unter Spannung stehenden und im Hühnerstall angebrachten Lampenfassung in Berührung gekommen ist. Der Tod war durch einen elektrischen Schlag eingetreten. Ihr Mann und ihr ältester Sohn befanden sich zum Zeitpunkt des tragischen Unfalls auf der Zuchtviehversteigerung in Münster. Sie wurden dort von dem schrecklichen Geschehen informiert und eilten sofort nach Hause.

217 Schüler besuchen die Realschule
Fast die Hälfte sind auswärtige Schüler
01. März 1967

Wenn mehr als 20% (bisher 25%) der Realschüler nicht im Gebiet des Schulträgers wohnen (so heißt es in den Erläuterungen zum Haushaltsplan 1967), gewährt das Land NRW nach dem Schulfinanzgesetz einen besonderen Zuschuss. Von 217 Schülern der Realschule kommen 101 Schüler (einschließlich der des Internats) von auswärts.

Auch nachts Licht auf den Straßen
02. März 1967

Auf automatischen Nachtbetrieb umgestellt werden soll, wie der Gemeinderat in seiner Sitzung beschloss, die Straßenbeleuchtung. Gemeindedirektor Bernhard Rothers erklärte, dass sich nach Angaben der VEW dadurch die Lichtfülle um 11% erhöhen werde. Drei Dämmerungsschalter werden dafür sorgen, dass kein Licht "verschwendet" wird.

Müll in der Davert
Maßnahmen gegen Verschandelungen
02. März 1967

Auch in unserer Gemeinde droht der Müll die Landschaft zu verschandeln. Die Städter laden oft sperrige Güter in ihren Wagen und lassen diese unterwegs in irgendwelche Gräben "verschwinden". Ein ganzes Sofa zum Beispiel. Die Davert ist in Gefahr, durch Müllablagerungen verschandelt zu werden. Es sollte Aufgabe eines jeden Bewohners sein darauf zu achten, dass sein Wohn- und Lebensraum nicht in gröblicher Weise verschmutzt und verschandelt wird.



Der Bauhof unserer Gemeinde
04. März 1967

Zusehens wächst die Bedeutung des Bauhofes, der jetzt auch Arbeiten ausführen muss, die bei größerer finanzieller Bewegungsfreiheit an Unternehmer vergeben würde. Der Bauhof verfügt über vielseitige technische und auch handwerkliche Voraussetzungen, um seine Aufgaben erfüllen zu können.



Ältester Bürger: 101 Jahre
Adolf Petermann hat bei uns seine 2. Heimat gefunden
07. März 1967

Seinen 101. Geburtstag feiert heute der älteste Einwohner des Kreises Lüding-hausen, Adolf Petermann, Ascheberg, Pastoratsweide 9. Im Hause seiner Schwiegertochter verbringt der gebürtige Pommer in der schmucken Siedlung seinen Lebensabend. In Plathe, Kreis Regenwalde (Pommern), wurde Adolf Petermann geboren. Von Beruf war er Zimmerpolier. Nach der Vertreibung aus seiner alten Heimat fand er bei uns eine liebevolle Aufnahme.

Zum Ehrentag werden sich heute sicher neben den Kindern und Nachbarn viele seiner 21 Enkel und 16 Urenkel einfinden.

Krankenwagen befuhr die Autobahn in falscher Richtung
08. März 1967

Ein Krankenwagen aus Vlotho die Zufahrtsstraße zur Hansalinie in falscher Richtung. Dabei stieß er mit einem entgegenkommenden Personenwagen zusammen. Der Krankenwagenfahrer wollte einen Schwerverletzten nach Münster in ein Krankenhaus bringen und hatte sich dabei verfahren. Es entstand ein Sachschaden für 3.550 DM.

"Dorfschmiede"
Gelegentlich wird ein Pferd beschlagen
08. März 1967

Vor der Schmiede Drees an der Sandstraße bietet sich ab und zu noch das idyllische Bild des Hufbeschlages. Im Wirtschaftsleben von Stadt und Land hat kaum ein Ereignis stärker gewirkt, als die Umstellung vom Pferdebetrieb zum Auto.



Justizminister hat Gerichtstage aufgehoben
16. März 1967

Der Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen hat durch Erlass vom 20. Februar die Gerichtstage in Ascheberg mit Wirkung vom 01. April aufgehoben. Von diesem Zeitpunkt ab finden also keine Gerichtstage mehr statt. Das Amtsgericht Lüdinghausen hat seit etwa 80 Jahren in Ascheberg an jedem ersten Freitag im Monat einen Gerichtstag abgehalten, auf dem vornehmlich Grundbuchsachen, Nachlasssachen und Vormundschaftssachen bearbeitet wurden. Während dieser Zeit fanden die Gerichtstage ununterbrochen in der früherer Gastwirtschaft Reher, dem jetzigen Hotel Jagdschlösschen, statt, dessen Inhaber seit mehreren Generationen dem Amtsgericht und der Bevölkerung die gastlichen Räume des Hauses in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt haben. Mit der Verbesserung der Verkehrsverbindungen und der stetig anwachsenden Motorisierung wurden die Gerichtstage von der Bevölkerung in immer geringerem Maße in Anspruch genommen, so dass nach der bereits im Jahre 1961 erfolgten Einstellung der Gerichtstage in Senden nunmehr auch die Gerichtstage in Ascheberg aufgehoben worden sind.

"Pumpengirls" sind Dorfmeister
17. März 1967

Der neue Dorfmeister der Keglerinnen am Wochenende wurde der Kegelklub "Pumpengirls". Von allen beteiligten Vereinen wurden beachtliche Ergebnisse erzielt. Die Teilnehmerinnen trafen sich nach dieser Meisterschaft noch zu einem gemütlichen Beisammensein.



Die Gemeinde kämpft um jeden großen Baum
20. März 1967

In der letzten Sitzung des Gemeinderates stellte der Bürgermeister fest, dass er von der Bevölkerung mehrfach wegen der Verstümmelung der Linden auf dem Kirchplatz angesprochen worden sei. Die Behandlung der breitkronigen Bäume werde allgemein verurteilt.

Hierzu wurde vom Gemeindedirektor ergänzt, dass auch vom Heimatverein das Kappen der Linden außerordentlich bedauert werde.

Die großen, breitkronigen Linden seien eine Zierde des Ortskernes gewesen. Wenn Ascheberg sich jetzt am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" beteiligen wollte, so würde die Landesprüfungskommission sicherlich von der weiteren Beurteilung absehen, wenn sie die Verstümmelung dieser Bäume feststellen würde.

Es sei nicht die Absicht, herbe Kritik zu üben, sondern die Behandlung dieser Bäume sollte ein mahnendes Beispiel sein. Es sei notwendig, um den Bestand eines jeden großen Baumes im Ortsbild zu Kämpfen und für seine Erhaltung in der natürlichen Form einzutreten.



Sühne für schweren Verkehrsunfall im September
21. März 1967

Am 11. September vergangenen Jahres ereignete sich auf der Steinfurter Straße nachts um 1.30 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall. Ein PKW fuhr das Ehepaar Höhne an. Frau Gertrud Höhne (60 Jahre) verstarb an der Unfallstelle. Bäckermeister Karl Höhne (64 Jahre) erlitt schwere Verletzungen. Er konnte erst in diesen Tagen das Lüdinghauser Marienhospital verlassen. Am Freitag verhandelte das Schöffengericht Lüdinghausen unter Vorsitz von Amtsgerichtsdirektor Jensen gegen den angeklagten Fahrer der PKW.

Das Urteil lautete wegen fahrlässiger Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung und Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit am Steuer auf sechs Monate Gefängnis. Außerdem wird dem Angeklagten der Führerschein auf die Dauer von zwei Jahren entzogen.

Spannender Endspurt um die Dorfmeisterschaft
22. März 1967

Mit Spannung verfolgte man das Duell zwischen Titelverteidiger "Böse Buben" und der Mannschaft von "Ran-tip-tip. Dank der guten Leistungen der Kegeler Mersmann, Uckelmann, Hannig und Forsthoff konnte der Kegelklub "Ran-tip-tip" den "Bösen Buben" Titel und Wanderpokal entführen.

Hier das Ergebnis der Meisterschaft und Dorfmeister 1967:
  1. Ran-tip-tip I (3.249 Holz)
  2. Böse Buben I (3.213 Holz)
  3. Experten (3.183 Holz)
  4. Neuntöter I (3.142 Holz)
  5. Püppchen leg dich (3.072 Holz)
  6. Böse Buben II (3.047 Holz)
  7. Gassenjungs ( 3.026 Holz)
  8. Neuntöter II (2.976 Holz)
  9. Ran-tip-tip II (2.842 Holz)
  10. Klub 65 (2.795 Holz)
  11. Schnorchler (2.719 Holz)
  12. Lass gehen (2.685 Holz)



Heimatfreund
08. April 1967

Der Heimatfreund Ludolf Middendorf vollendet heute sein 85. Lebensjahr. Er hat der Gemeinde Ascheberg schöne Aufzeichnungen hinterlassen.



Betrieb von Gottfried Hattrup besteht 40 Jahre
Drei Söhne "schlugen ins Fach"
08. April 1967

Vor 40 Jahren machte sich Gottfried Hattrup als Elektrikermeister selbstständig, und zwar im elterlichen Haus an der Bultenstrasse. 1934 heiratete er und zog mit seinem Betrieb zum Kirchplatz. Es folgte der Wehrdienst von 1940 bis 1945. Vor sechs Jahren (1961) erhielt das renommierte Unternehmen eine würdige Repräsentation im Neubau an der Sandstraße.

Heinz Stiens ist seit 40 Jahren bei der Gemeindeverwaltung
11. April 1967

Hauptsekretär Heinz Stiens, Leiter der Sozialabteilung bei der Gemeindeverwaltung, begeht heute sein 40jähriges Dienstjubiläum. Aus diesem Anlass werden dem freundlichen Beamten, der im Leben der Gemeinde zahlreiche Ehrenämter bekleidet, viele Glückwünsche zugehen.



Karl Höhne 40 Jahre im MGV "Cäcilia"
13. April 1967

Eine besondere festliche "Note" erhielt die letzte Probe des MGV bei Bultmann. Es gehört zur guten Tradition dieses Vereins, dass er an Namenstagen, Jubiläen oder anderen erfreulichen Anlässen der Mitglieder teilnimmt.

Im Februar hätte Karl Höhne schon seine 40jährige Mitgliedschaft feiern können. Erst jetzt war es möglich, ihm die goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes zu überreichen. Nach der Ehrung erscholl das traditionelle dreifache "Er lebe hoch - er lebe lang...." Anschließend erklang der von Karl Höhne gewünschte Chor aus dem "Freischütz" (von C.M.v. Weber) "Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergüngen..."

Müllkippe ist zweimal in der Woche geöffnet
24. April 1967

Mit dem Müll fertig zu werden, ist ein Problem, das jeder Gemeinde zur Aufgabe gegeben ist. Ein kurzfristiges Nachlassen der Sorgfalt bei der Behandlung der Müllkippe hat zur Folge, dass alles in Unordnung gerät. Aus diesem Grunde hat die Gemeinde in den letzten Wochen die Müllkippe (Müllkippe an der Davensberger Straße) mit einem hohen Zaun umgeben, damit nicht von allen Seiten der Müll auf das Gelände geworfen werden kann. Die Umzäunung ist durch ein Tor abgeschlossen, das nur zu bestimmten Zeiten geöffnet ist. Ein Müllwächter sorgt für Ordnung. Die Müllkippe ist freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

Militärattaché besuchte die marokkanische Nationalelf
03. Mai 1967

Es geht um die Pokalmeisterschaft der Internationalen Militär-Sport-Förderation, an der sich 18 Nationen beteiligen.

Am Abend des 01. Mai trafen die Kicker aus dem Norden Afrikas mit ihren Betreuern im "Jagdschlösschen" ein. Nach dem Empfang bei Dr. Rinsche trafen sich die Spieler mit ihren deutschen Gastgebern zu einem Mittagessen im "Jagdschlösschen". Unter ihnen waren auch General Molinari und der marokkanische Militärattaché in der Bundesrepublik, Oberst Kabbash.

Rowdies setzten die Kläranlage außer Betrieb
04. Mai 1967

Bisher unbekannte Täter drangen - wie erst jetzt bekannt wurde - in den Nachmit-tagsstunden des 24. April in das umzäumte Gebiet der Kläranlage ein. Hier wurde der Sandfang zur Reinigung des Wassers außer Betrieb gesetzt und 8 Abdeckroste der Faulkammern in die Kläranlage geworfen bzw. entwendet.

40 Ascheberger Schlachtenbummler
06. Mai 1967

Bei der Bundesausscheidung zur Wahl der "Edelweißkönigin 1967" der Blatzheim-Betriebe errang Frau Klärchen Mangels in der vorigen Woche in Bremen den zweiten Platz, knapp hinter der Kandidatin aus Nürnberg.

Die Siegerin aus den Vorentscheidungen in mehreren Großstädten der Bundesrepublik stellten sich im Bremer "Edelweiß" in Anwesenheit von Presse, Funk und Fernsehen der Jury und den begeisterten Gästen vor.

Nach Quizfragen, Geschicklichkeitsübungen und Abstimmung durch das Publikum errang Frau Mangels, als Vertreterin für Münster, mit Unterstützung von 40 Ascheberger Schlachtenbummlern (besonders Kegelschwestern), den beachtlichen zweiten Platz.

Auflösung des Internates zum 31. Juli beschlossen
12. Mai 1967

Eine nicht gerade erfreuliche Mitteilung machte Gemeindedirektor Rothers der Gemeindevertretung auf ihrer letzten Sitzung. Mit dem 31. Juli hört das Internat, das für die Entwicklung des Schulwesens in der Gemeinde von großer Bedeutung war, auf zu existieren. Dieses Internat hat vielen Schülern seit seiner Gründung eine große Hilfe bei der Vorbereitung auf ihren Lebensweg gegeben. Der Internatsverein, als Träger des Realschulinternats, hat sich in mehreren Vollversammlungen mit der Frage der Weiterführung des Internates befasst. Unter Berücksichtigung aller Umstände hat er sich jedoch am 17. April entschlossen, das Internat mit Wirkung vom 31. Juli 1967 aufzulösen.

Gründer geehrt
12. Mai 1967

Bei einem Kameradschaftsabend, der bei Forsthoff stattfand, wurden die Gründer des Spielmannszuges der Kolpingfamilie mit einer Ehrenurkunde und Plakette geehrt. Die Ehrung nahmen Hugo Sparding und der Senior der Kolpingfamilie Emil Nikolaus vor. Die Namen der Gründer: Heinhold, Kehrenberg, Rodenstein, Pelster, Schilling, Theo und Norbert, Tönies, Hitzke, Klaverkamp und Kuchler.

Karl Ritz neuer König der Bürgerschützen
24. Mai 1967

Am Montag wurde auf der Weide bei Schlingermann nach alter Tradition der Königsvogel geschossen. Neue Majestät ist Karl Ritz, der von seinen Schützenbrüdern nach dem glücklichen Schuss auf die Schultern gehoben wurde.



Rakete "landete" im Straßengraben
24. Mai 1967

In einer scharfen Linkskurve kam einem schweren Raketentransporter der Bundeswehr ein Pkw entgegen. Das Militärfahrzeug wurde dabei in den rechten Straßengraben abgedrängt und stürzte um. Die Rakete vom Typ "Honest John" löste sich aus der Verankerung und flog in den gegenüberliegenden Straßengraben. Der unbekannte Pkw-Fahrer kümmerte sich nicht um den Unfall und fuhr davon. Soldaten wurden zum Glück nicht verletzt. Die Bundeswehr gab sich alle Mühe, die Unfallstelle schnell zu räumen. Es entstand ein Schaden von 52.000 DM.

Reithalleneinweihung
29. Mai 1967

Hoch zu Ross zogen die Reiter aus Ascheberg, Herbern, Nordkirchen und Ottmarsbocholt durch die fahnengeschmückte Sandstraße zur Reithalle. Jung und alt nahmen an den Feierlichkeiten teil.

  


Max Schmeling war einige Stunden Gast in Ascheberg
30. Mai 1967

Zu einem kurzen Besuch weilte am Wochenende der frühere Boxweltmeister Max Schmeling in unserem Dorf. Mit seinen Mitarbeitern aß er im Gasthof Klaverkamp zu Mittag. Schon einige Tage vorher war für ihn und seine Gäste das Mittagessen bestellt. Von Ascheberg fuhren die illustren Gästen zum Wildpferdfang im Merfelder Buch.



Erstes Farbfernsehgerät
02. Juni 1967

Obwohl die deutsche Rundfunk- und Fernsehindustrie ihre Farbfernsehgeräte generell erst am 01. Juli ausliefern will, hat sich der Rundfunkmechaniker Paul Mersmann auf einem nicht alltäglichen Weg ein Gerät besorgt, um seinen Kunden bereits jetzt die Möglichkeit zu geben, die Testsendungen des Westdeutschen Rundfunks, die täglich in Farbe in der Zeit von 8 bis 9.45 Uhr ausgestrahlt werden, zu sehen. Ein holländisches Gerät, für die deutschen Sender umgearbeitet, kann seinen Kunden schon jetzt einen Einblick in die Qualitäten des späteren Farbfernsehens gegeben. Bekanntlich wird die erste offizielle Sendung in Farbe am 25. August zur Eröffnung der Berliner Rundfunk- und Fernsehausstellung ausgestrahlt.

Schulze Pellengahr legte den Vorsitz der Ortsunion nieder
10. Juni 1967

Sein Amt in jüngere Hände übergab auf der Generalversammlung der Ortsunion der 1. Vorsitzende Landrat Schulze Pellengahr. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig der bisherige geschäftsführende Vorsitzende Walter Bose gewählt. Die "Fülle der Arbeit" und seine vielfältigen "anderen Verpflichtungen im öffentlichen Leben" veranlassten ihn zu diesem Schritt, betonte Schulze Pellengahr, dessen Verdienste mehr als zwei Jahrzehnte hindurch um die Ascheberger CDU nicht hoch genug eingeschätzt werden können.

Schützenverein "Berg und Tal"
14. Juni 1967

Der Schützenverein "Berg und Tal" feierte sein diesjähriges Schützenfest auf dem Gehöft Feldmann. Wegen des einsetzenden Regens konnte der Vogel leider nicht an der herrlich gelegenen Vogelstange abgeschossen werden. Man musste auf dem Hofe Feldmann weiter schießen. Beim 182. Schuss gelang es Paul Hölscher den Vogel herunterzuholen. Er wird mit seiner Frau Elfriede nun ein Jahr den Schützenverein regieren.



Verdient um den Reitsport
Heinrich Greive feierte seinen 80. Geburtstag
22. Juni 1967

Wenn beim Reiterfest in der Kutsche der Ehrenvorsitzende Heinrich Greive mitfuhr, so hat das seine besondere Bedeutung. Er ist derjenige gewesen, der seit vielen Jahrzehnten nicht nur selbst den Reitsport betrieben, sondern ihn auch in der Gemeinde gefördert hat. Heinrich Greive wurde kürzlich 80 Jahre alt und an den zahlreichen Gratulanten konnte man die Bedeutung des Jubilars, aber auch seine Beliebtheit, erkennen.

Schwere Verbrennungen erlitten
23. Juni 1967

Mit schweren Verbrennungen an Gesicht und Händen musste der Vorarbeiter der Gemeinde, Alfred Hamann, in das Werner Krankenhaus eingeliefert werden. Beim Abschrauben eines verstopften Teerschlauches von einer Spritzmaschine wurde er mit heißem Teer bespritzt. Es wurde ursprünglich befürchtet, dass er das Augenlicht verlieren würde. Diese Befürchtung hat sich glücklicherweise nicht bestätigt.

Unser Bauhof unterhält 100 km Straßen
01. Juli 1967

Die großflächige Gemeinde Ascheberg hat über 100 km Straßen und Wege in Ordnung zu halten. Diese Arbeit nimmt den gut ausgestatteten Bauhof für einen großen Teil des Jahres in Anspruch.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
10. Juli 1967

Schützenfest, morgens hl. Messe, Töchenessen bei Klaverkamp, anschließend Vogelschießen bei Füchtling, nachmittags Kaffeetrinken, abends Königsball im Saale Klaverkamp.


Königspaar: Paul I. Stummann, und Ehefrau Anni II.


Leidenschaftliches Plädoyer für Heimatmuseum vor dem Rat
14. Juli 1967

Vor dem Gemeinderat führte Gemeindedirektor Rothers gestern ein leidenschaftliches Plädoyer für das Heimatmuseum. Er bat die Ratsmitglieder, die alten Beschlüsse nicht aufzuheben. Der Versetzung der alten Pastoratsscheune stehe nichts mehr im Wege. Die Scheune soll an der "Dichen Eiche" wieder aufgebaut werden. Das bereits gesammelte Kulturgut soll in diesem Gebäude untergebracht werden. Die Kosten, die sich für die Gemeinde ergäben, seien sehr gering. Das Landesdenkmalsamt stehe bei der Planung zur Verfügung.

Einwohnerzahl mit Stand vom 30. Juni 1967
02. August 1967

Einheimische Bevölkerung 4.843; Vertriebene 1.221; Ausländer 7; Staatenlose 9. Insgesamt: 6.080 Einwohner.

Osterbauer Schule wird nun aufgelöst
03. August 1967

Durch eine Verfügung der Bezirksregierung Münster wird die Schule in der Osterbauerschaft mit dem Beginn des neuen Schuljahres geschlossen. Die Kinder werden in die St. Michael-Schule eingewiesen. Die Regierung legt Wert darauf, dass den Eltern der Kinder für die Fahrten mit dem Schulbus keine Kosten entstehen.



Trainingscamp
22. August 1967

Alle drei Schülermannschaften des TuS Ascheberg 1928 nehmen eine Woche lang an einem Trainingscamp in Groß-Reken teil. Feste Spielvereinbarungen bestehen für zwei Mannschaften, mit dem TSV Marl Hüls und dem FC Groß-Reken. Sie fuhren mit dem Rad dorthin.



Kolpingschützenfest
28. August 1967

Bei schönem Sommerwetter feierte die Kolpingfamilie ihr traditionelles Schützenfest. Nach dem Gottesdienst, Platzkonzert, Gefallenenehrung und Umzug mit der alten Majestät Franz Uckelmann begann nachmittags unter Schlingermanns Eichen das Volksfest. Die Kinder zollten dem Kasperletheater ihren jubelnden Beifall. Das Preisschießen zog die treffsicheren Schützen an. Zum Nachmittagskaffee musizierte unsere Feuerwehrkapelle. Mehrere Stunden währte das Königsschießen.

Die Königswürde errang Albert Bolte. Zur Königin erkor er sich seine Frau Irmgard.



Maria Heukamp 75 Jahre
10. September 1967

Die Volksschullehrerin i.R. Maria Heukamp vollendet ihr 75. Lebensjahr.

Maria Heukamp hat fast 30 Jahre an der kath. Volksschule als Lehrerin unterrichtet. Mit Liebe und Hingabe hat sie jahrzehntelang die Mädchenoberklassen auf den Eintritt ins Leben vorbereitet und ihren Schülerinnen neben einem reichen Fachwissen viel innere Werte vermittelt. Viele Stunden ihrer Freizeit widmet Maria Heukamp auch heute noch der Borromäusbücherei, um deren Ausbau sie sich besondere Verdienste erworben hat. Durch ihre reiche Erfahrung ist sie eine geschätzte Beraterin, insbesondere bei der Auswahl von Jugendbüchern. Der Jubilarin, die sich noch guter Gesundheit erfreut, wünscht die ganze Gemeinde weitere gesunde Jahre und gratuliert vielmals.

Ascheberg nahm Abschied
Bürgermeister Franz Schulze Ehring beigesetzt
19. September 1967

"Franz Schulze Ehring war bei seinen Mitbürgern hochgeehrt, hochgeschätzt und beliebt", das sagte Gemeindedirektor Rothers gestern morgen in seiner Ansprache auf dem Friedhof. Noch einmal ließ der Gemeindedirektor das Leben und Wirken des Kommunalpolitikers und Bauern Schulze Ehring vor der großen Trauergemeinde Revue passieren. Rothers holte das gestern nach, was der Verstorbene zu seinen Lebzeiten immer abgelehnt hatte: Eine Laudatio.

Und als er zum Schluss seiner Ansprache dem toten Bürgermeister für seine Arbeit, die er selbstlos zum Wohle der Gemeinde geleistet hat, den Dank aller Bürger aussprach, dann war das an dieser Stelle keine leere Phrase, sondern der Ausdruck ehrlichen Empfindens.



Riesensonnenblume
23. September 1967

Eine Riesensonnenblume von 3,85 Meter Höhe entdeckte der Pressefotograf Pressel auf dem Grundstück von Heinholt, Dorfheide.

Josef Stattmann Bürgermeister
05. Oktober 1967

Zimmermeister Josef Stattmann wurde heute vom Gemeinderat zum Nachfolger des verstorbenen Bürgermeisters Schulze Ehring gewählt.

Josef Stattmann ist seit 1954 im Rat und war zuletzt stellvertretender Bürgermeister. Neuer stellvertretender Bürgermeister wurde Bauer Hugo Beuckmann aus der Osterbauerschaft.

Das neue Hochkreuz steht
07. Oktober 1967

Es knisterte im Gebälk der Verschalung, als gestern ein Spezialkran auf dem Friedhof das neue Hochkreuz anhob. Vor 14 Tagen war das zwölf Meter hohe Betonkreuz an Ort und Stelle gegossen worden. In gut einer Stunde war die Arbeit getan, stand das Kreuz in seinem Fundament. Acht Tonnen wiegt das Kreuz, das nach dem Entwurf von Hermann Ehlers, Münster, angefertigt wurde.

Hufbeschlag
07. November 1967

Ein immer seltener werdendes Idyll: Hufbeschlag vor der Schmiede Drees, Sandstraße. Wann wird noch mal ein Pferd beschlagen?

Schützenbruderschaft St. Lambertus
18. November 1967

Auf der Jahreshauptversammlung wird Theo Heubrock zum neuen stellvertretenden Brudermeister gewählt, er löst Josef Wintrup ab.

07. Dezember 1967

Bei Forsthoff wird das alte Wohnhaus abgebrochen, hier wohnte die Familie Riedel. Das freie Grundstück soll der Erweiterung der Gaststätte dienen.



1968



Westerbauerschule zum "Schmuckkästchen" erweitert
Jetzt sind nur noch die jüngeren Jahrgänge dort vertreten. In einigen Jahren wird sie nicht mehr benötigt.
13. Januar 1968

In der Planung befindet sich bereits eine neue Hauptschule, die alle Kinder, auch aus den Bauerschaften, aufnehmen wird. Nach der Osterbauerschule wir dann auch die Westerbauerschule ihre Pforten schließen. Im Jahre 1964 konnte die Westerbauerschule ihr 50jähriges Bestehen feiern.

Ascheberg liegt unter einer weißen Decke
13. Januar 1968

In scheinbar winterlicher Abgeschiedenheit liegt unser Dorf unter dem schneever-hangenen Himmel.

"Die fröhliche Weinrunde tagt im Jagdschlösschen"
03. Februar 1968

Am Sonntag wir das Dorf eine "Invasion" besonderer Art erfahren. Für vier Tage wird es dort kein Hotelzimmer mehr geben, das unbelegt ist. Selbst zahlreiche Privatquartiere sind mit Beschlag belegt. Etwa 75 Angestellte und Künstler des Zweiten Deutschen Fernsehens treffen in diesen Tagen die Vorbereitungen für die Sendung "Die fröhliche Weinrunde" mit Otto Höpfner, die am 17. Februar um 16.55 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird.

Einsätze auf der Autobahn
12. Februar 1968

34mal wurde die Freiwillige Feuerwehr im vergangenen Jahr zu Hilfe gerufen. Das gab Hauptbrandmeister Hattrup in der Generalversammlung bekannt. die meisten Einsätze waren nach Unfällen auf der Autobahn notwendig, auch ein Dachstuhlbrand wurde bekämpft. Im November 1967 erhielt die Wehr einen neuen Löschtanker.

Pappeln am Emmerbach verursachen Schäden
14. Februar 1968

Der Landwirt Theodor Altfeld und inzwischen auch die Landwirte Hubert Bünningmann und Theodor Kneilmann haben schriftlich Anträge gestellt mit der Bitte um Beseitigung der Pappeln am Emmerbach. Die Anträge werden damit begründet, dass die Pappeln erhebliche Schäden am Acker verursachen und außerdem die neu verlegte Drainage zerstören. Die Angaben der Antragsteller entsprechen den Tatsachen. Mit Rücksicht darauf, beschloss der Rat, die Pappeln abzuräumen. Die Bäume sollen zum großen Teil verkauft werden; sofern in diesem Jahr eine günstige Veräußerung nicht möglich ist, soll das Abräumen im frühen Herbst geschehen.

"Cäcilia" empfing höchsten Besuch
24. Februar 1968

Der MGV Cäcilia hat am vergangenen Sonntag zu seinem traditionellen Karnevals-abend eingeladen. Pünktlich um 19.11 Uhr marschierten die Sänger in den prächtig geschmückten Festsaal ein. Der Vorsitzende Bernhard Jürgens begrüßte in einer launigen Ansprache die überaus zahlreichen Festteilnehmer und stellte den Abend unter das Motto: "Stelldichein beim Wein", diesmal nicht bei Otto Höpfner wie bei der vergangenen Fernsehsendung, sondern "Stelldichein beim Wein im MGV Cäcilia".

13:5 für kath. Hauptschule
28. Februar 1968

Mit dreizehn Stimmen gegen fünf fasste der Gemeinderat gestern den Beschluss: "Die Zusammenfassung aller Klassen der Oberstufe der katholischen Volksschulen in der Gemeinde mit dem Ziel der Gründung einer katholischen Hauptschule.

Die neue Hauptschule wird zunächst einzügig mit Parallelklassen geführt, da nur 35 Kinder vorhanden sind. Zu Beginn der siebziger Jahre würde sie allerdings voraussichtlich zweizügig werden.

Zum Schluss gab SPD-Sprecher Erich Binder bekannt, seine Fraktion werde keinen Weg unversucht lassen, diesen Beschluss rückgängig zu machen.

"WEPU-Brotfabrik"
02. März 1968

Mit der technischen Entwicklung hat die Brotfabrik "WEPU" Schritt gehalten. Vor kurzem wurde eine neue Bachhalle in Betrieb genommen, die mit einem Labor ausgerüstet ist. Im Verpackungsraum verrichten moderne Maschinen emsig für die verschiedenen Brotsorten ihre speziellen Aufgaben.

Reiterverein "St. Hubertus"
23. März 1968

Zweimal in der Woche, und zwar am Montag- und Donnerstagabend, trainiert der Nachwuchs des Reitervereins. Unter der Leitung von Rudolf Wentrup erlernt die Jugend in der Reithalle (am Windmühlenweg) die schwierige Kunst der Dressur und des Springens.

"Ran-tip-tip" Dorfmeister
23. März 1968

Das Ringen um die Dorfmeisterschaft im Kegeln endete bei Forsthoff mit der Sieger-ehrung, die Gemeindeamtmann Bernhard Klinge vornahm. Er überreichte dem siegreichen Klub Ran-tip-tip den Wanderpokal. Zum 8. Mal konnte er die Dorfmeisterschaft erringen.

Feuer im Wald durch Funkenflug
29. März 1968

Vermutlich durch Funkenflug entstand gestern Nachmittag Feuer in einem verhältnismäßig kleinen Tannenwald in der Nähe der Autobahn. Landarbeiter hatten hier kurz vorher altes Holz verbrannt. Bald darauf stieg Rauch aus dem Tannenwäldchen auf. Die Autobahnpolizei rief die Wehren von Ascheberg und Davensberg zu Hilfe. Sie griffen mit zwei Löschtankern das Feuer an und hatten es nach zwei Stunden unter Kontrolle.

Ehrenplatz auf dem Friedhof
05. April 1968

Aus seinem Dornröschen Schlaf hat die Gemeinde das Ehrenmal des Künstlers Fritz Press erlöst und es auf einen Ehrenplatz auf dem neuen Friedhof in der Nähe des großen Kreuzes gerückt. Fritz Press, Sohn des früheren Amtmanns Press, schuf dieses Denkmal im Jahre 1931. Es wurde in den ersten Jahren von vielen Bürgern verkannt, wird jedoch heute als eines seiner besten Jugendwerke anerkannt.

Siedlergemeinschaft wählte Vorstand wieder
23. April 1968

Die Siedlergemeinschaft des Deutschen Siedlerbundes Westfalen-Lippe hielt am letzten Sonntag in der Gaststätte Stiens die Jahreshauptversammlung. Nach der Begrüßung der Mitglieder und Gäste hielt Gemeindedirektor Bernhard Rothers einen Vortrag und bedankte sich bei allen Siedlern für die schöne Gestaltung ihrer Vorgärten. Im Laufe der Versammlung wurde der alte Vorstand wiedergewählt:

1. Vorsitzender: Johannes Schmidt, 2. Vorsitzender: Paul Langanke, Kassierer: Heinrich Schmidtke.

Blitzschlag setzt Dachstuhl in Brand
Neugierige behinderten die Löscharbeiten
29. April 1968

Beträchtlichen Schaden richtete ein Blitzschlag an, der während des Gewitters am Sonntagnachmittag den Dachstuhl des Hofes Sasse in der Osterbauerschaft in Brand setzte. Das Gebäude brannte fast völlig nieder. Auch die angrenzenden Stallungen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden beträgt nach vorläufigen Schätzungen 150.000 DM. Die sofort anrückenden Feuerwehren aus Ascheberg, Davensberg, Lüdinghausen und Drensteinfurt hatten es schwer, zum Brandort vorzudringen. Die B 58, die unmittelbar an den Hof vorbeiführt, war blockiert von Fahrzeugen Neugieriger. Durch kilometerlange Autoschlangen mussten sich die Löschfahrzeuge mühsam durcharbeiten. Nachbarn halfen inzwischen, das Vieh und das Mobiliar zu retten. Eine Kuh wurde durch den Blitzschlag verletzt. Die Löscharbeiten wurden auch durch Wassermangel erschwert. Das Wasser musste zum Teil mehrere hundert Meter weit über Schlauchleitungen herangeschafft werden. Das Wohnhaus wurde fast völlig ein Raub der Flammen.

Einstürzender Giebel erschlägt fünf Männer
Tragödie bei Großbrand in der Osterbauerschaft
29. April 1968

Lähmendes Entsetzen hat die Menschen unter dem Eindruck des furchtbaren Geschehens gepackt, das sich am Sonntagabend in der Osterbauerschaft auf dem Hof von Heinrich Platvoet (73) ereignete: Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, dass während des Brandes, der vermutlich gegen 22 Uhr ausgebrochen war, plötzlich eine Giebelwand des Wirtschaftsgebäudes eingestürzte und zwei Feuerwehrmänner und drei freiwillige Helfer, die an der Brandstelle eintrafen, bevor die Brandsirene zum zweitenmal am Sonntag Feueralarm gab. Seit Menschengedenken erstmalig im Kreis Lüdinghausen hat ein Brand so viele Todesopfer gefordert. Den betroffenen Familien in Ascheberg und Stockum schlägt eine Welle des Mitgefühls und der Anteilnahme entgegen.

Besonders tragisch empfinden die Ascheberg den Tod des Bauern Bruno Rohlmann (40), der seine Frau und sieben Kinder hinterlässt. Das jüngste wurde erst Ende 1967 geboren. Gerade Bruno Rohlmann galt als einer der eifrigsten Mitglieder der Feuerwehr. Nicht zuletzt ihm verdankt die Freiwillige Feuerwehr, dass sie das neue Gerätehaus in unmittelbarer Nähe des Dorfes auf einem von ihm zur Verfügung gestellten Grundstück errichten konnte. Seit Jahren war es sein besonderes Anliegen, für eine sorgfältige Pflege der Geräte und Fahrzeuge zu sorgen.

Egon Pelster (28), Schlosser bei der Gemeinde Ascheberg, Vater von zwei Kindern im Alter von vier und sechs Jahren, war mit seinem Kameraden Rohlmann als Brandwache auf dem Hof Sasse eingesetzt, als die beiden den Feuerschein auf dem Hof Platvoet sahen und sofort dorthin fuhren.

Erich Frieling (48), der Besitzer des Hofes Wickensack, war als Nachbar ebenfalls zur Hilfeleistung an die Brandstelle geeilt. Sein 16jähriger Sohn war dabei und wurde Zeuge, wie sein Vater vom einstürzenden Giebel erschlagen wurde. Der Sohn erlitt einen Nervenschock und wurde sofort in das Krankenhaus nach Hiltrup gebracht.

Franz Zaremba (46), Landwirtschaftsgehilfe auf dem Hof Platvoet, war vermutlich schon frühzeitig zur Ruhe gegangen, war aber sofort zur Stelle, als das Feuer ausbrach.

Heinrich Hagenkötter (29) aus Stockum-Horst war in Begleitung seiner Braut auf der Heimfahrt von Ascheberg nach Stockum-Horst, als er den Feuerschein auf dem Hof bemerkte und anhielt. Während seine Braut im Wagen auf ihn wartete, half er tatkräftig mit, das Vieh aus den gefährdeten Stallungen herauszuholen.

Kripo nach Katastrophe: Es war Brandstiftung
01. Mai 1968

Der Hof Platvoet ist durch Brandstiftung vernichtet worden. Zu diesem Ergebnis kommt die Kriminalpolizei Lüdinghausen, deren Sachverständige ununterbrochen auf dem Hof ermittelten, wo am Sonntagabend die fünf Helfer von einer Giebelwand erschlagen wurden. Nach Angaben der Polizei scheiden natürliche Ursachen aus. Ob vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung die Ursache der Katastrophe ist, wird möglicherweise nie zu ermitteln sein.

Die Fahnen senkten sich zu Ehren der Toten, als Feuerwehrmänner die Särge in die Erde senkten.
03. Mai 1968

"Die Teilnahme des Regierungspräsidenten als ständigen Vertreter der Landes-regierung an dieser Beisetzung ist keine Geste, sondern der Ausdruck des Schmerzes und der Trauer über das schwere Unglück, wie es sich hier seit Menschengedenken nicht ereignet hat." Das sagte Regierungspräsident Dr. Schneeberger gestern morgen vor den offenen Gräbern der vier Toten, die am vergangenen Sonntagabend bei dem Großbrand auf den Hofe Platvoet in der Osterbauerschaft von der einstürzenden Giebelwand des Wirtschaftsgebäudes erschlagen wurden. Jetzt haben sie ihre letzte Ruhestätte auf dem neuen Friedhof in der nähe des Hochkreuzes gefunden, wo die Gemeinde den Familien Grabstätten zur Verfügung gestellt hatte.

Wie stark das Mitgefühl und die Anteilnahme über dieses tragische Unglück nicht nur bei den Bürgern der Gemeinde Ascheberg waren, wurde dadurch deutlich, als sich der endlose Trauerzug vom St. Lambertus-Hospital (1992 abgebrochen) gegen 8.45 Uhr in Bewegung setzte. Mehr als 600 Feuerwehrleute aus den ganzen Kreisgebiet, Abordnungen der Feuerwehren aus Hamm und Lünen waren gekommen und Oberbrandmeister Huhnen mit 40 Berufsfeuerwehrleuten aus Münster.

Fahnenabordnungen und Kranzträger führten den Trauerzug an, ihnen folgten die Feuerwehrkameraden des Kreises und die Vereine und Verbände, Vertreter der Gemeinden und des Kreises. Und dann kamen die Flachwagen, schwarz drapiert, auf denen die Särge standen. Je sechs Träger und sechs Fackelträger schritten nebenher. Vor der Pfarrkirche St. Lambertus nahmen die Wagen Aufstellung, wo die Toten den kirchlichen Segen erhielten. Und dann bewegte sich der Trauerzug langsam unter Trauermusik, gespielt von der Ascheberg Feuerwehrkapelle, über die Sandstraße zum Haupteingang des alten Friedhofes.

Und als der Trauerzug vor dem Hochkreuz des neuen Friedhofes ankam, reichten die großen Rasenflächen kaum für die große Trauergemeinde.

Im Beisein der Ascheberg Pfarrgeistlichkeit nahm der Dechant die kirchliche Beisetzung vor, er hatte auch zuvor das Requiem in der Pfarrkirche gehalten für die Toten.

Schützen waren zu Gast bei der Bundeswehr: Wettbewerb im Zeichen der Freundschaft
08. Mai 1968

Im Zeichen der Freundschaft stand ein Schießwettbewerb, zu dem die Schützen aus Ascheberg und Davensberg mit Bundeswehrsoldaten des 2. Panzer-Grenadier-Bataillon 192 in der Westfalenkaserne Heesen trafen. Bei der Begrüßung der Gäste erklärte Kompaniechef Hauptmann Hansen, die Patenschaft, die von der Gemeinde für das Bataillon übernommen wurde, vertiefe und fördere die Kameradschaft.

Die besten Schützen des 2. PzGrnBtl.:
1. Hauptmann Hansen 91 Ringe,
2. Feldwebel Pust 91,
3. Feldwebel Pahl 90.

Die drei ersten Plätze der Schützen belegten:
1. Hembrock 84,
2. Butzlaff 84,
3. Entrup 83.

Abbruch des Hofes Daldrup-Hoppenberg
10. Mai 1968

Der Bauernhof Daldrup-Hoppenberg wird abgebrochen. Das Gelände ist zu Bauland erklärt worden. Heute steht hier das Frisiersalon Borgmann.

Strecke Dortmund - Münster seit gestern elektrifiziert
22. Mai 1968

Mit durchschnittlich 140 Stundenkilometern donnerte gestern früh in 38 Minuten der erste elektrisch betriebene Zug von Dortmund nach Münster.

Abbruch der alten Schmiede Hattrup
01. Juni 1968

Abgebrochen wird die alte Schmiede Hattrup auf der Bultenstrasse, die schon lange ausgedient hat. Hier werden Garagen gebaut.

Fröhlich zogen die Kinder durch das Dorf
10. Juni 1968

Beim Sommerfest des Kindergartens waren die Kleinen mit Begeisterung bei der Sache. Die Kindergärtnerinnen hatten alles gut vorbereitet. Voran die Kinderkapelle, zog die Schar durch das Dorf. Es gab für die Kinder Kasperletheater und Spiele. Limonade, Kuchen und Süßigkeiten machten ihnen besonders viel Freude.

Bürgerschützenfest
11. Juni 1968

Die diesjährige Königswürde, beim Bürgerschützenfest, errang Willi Portmann. Er wurde damit Nachfolger von Karl Ritz.



Schützenbruderschaft St. Lambertus
15. Juni 1968

Schützenfest, nachmittags Andacht in der Pfarrkirche, anschließend Vogelschießen bei Füchtling, abends ist erstmals öffentlicher Ball im Festzelt, erstmals bei Brüggemann.


Königspaar: Anton I. Koch und Ehefrau Agnes II.


Flammen umzingelten Vieh
15. Juli 1968

Am Freitag gegen 22 Uhr mussten die Freiwilligen Feuerwehren Ascheberg und Davensberg ausrücken, um einen Großbrand auf dem Anwesen des Landwirts Josef Jelkmann, Westerbauerschaft 40, zu bekämpfen. Trotz des schnellen Einsatzes fielen dem Feuer das Wohnhaus, Stallungen, landwirtschaftliches Gerät und Hausrat zum Opfer. Aber das Vieh konnte teilweise noch aus den in hellen Flammen stehenden Stallungen gerettet werden.

18. Juli 1868

Die Nebengebäude des Gasthofes "Am Brunnen" wurden abgebrochen.

Alte Pfarrscheune wird Heimatmuseum
19. Juli 1968

Der Gemeinde steht die alte Pfarrscheune zur Verfügung, sie soll abgebrochen und als Heimatmuseum wieder aufgebaut werden.

Jakobi-Kirmes
29. Juli 1968

Gemeindedirektor Bernhard Rothers hieß die Schausteller zur Kirmes herzlich willkommen. Einen besonderen Gruß richtete er an Otto Gehner der seit 1923 mit seinem Familienkarussell vor dem Hauptportal der Kirche und einem Kinderkarussell zur finden ist.

Halle war beim Schauturnen überfüllt
19. August 1968

Am Samstag fand aus Anlass des 40jährigen Bestehens des TuS Ascheberg in der Turnhalle ein Schau und Werbeturnen statt, zu dem so viele Zuschauer erschienen waren, dass die Halle überfüllt war. Rund 120 aktive Sportler des TuS zeigten ihr Können.

Schützenfest der Kolpingfamilie
26. August 1968

Emil Nikolaus ist der neue Schützenkönig der Kolpingfamilie. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Nachmittag der Kolpingsöhne zu einem richtigen Volksfest. Auch für die Kleinsten war bestens gesorgt. Die hatte Kasperle in seinen Bann geschlagen, so dass die Väter in Ruhe ein Glas Bier trinken konnten und die Mütter Gelegenheit zu einem netten kleinen Plausch hatten. Um fünf Uhr tat Emil Nikolaus den glücklichen Treffer. Er erwählte sich seine Frau Gertrud zur Königin.

Hochwassermarke von 1890 überschritten, Polizei und Feuerwehr pausenlos im Einsatz
02. September 1968

In Ascheberg war die B 58 auf 100 Meter Länge überflutet. Die Nordkirchener Straße und die Sandstraße waren ebenfalls unter Wasser. Sämtliche Telefonverbindungen fielen aus. Im "Jagdschlösschen" mussten eine Hochzeitsgesellschaft und weitere 50 Hotelgäste die hinteren Zimmer räumen, die völlig überschwemmt waren.

  
Nordkirchener Straße / Sandstraße


Dr. Leppelmann wird heute 80 Jahre
19. September 1968

Dr. Theodor Leppelmann, Davensberger Straße 3, vollendet am heute sein 80. Lebensjahr. Der sehr verdiente und Hochgeachtete Arzt ist seit 1921 in unserer Gemeinde tätig.



Lambertusfeier
23. September 1968

Außerordentlich war die Beteiligung der Bevölkerung an der Lambertusfeier. Nach dem Spiel an der Kirche nahm Gemeindedirektor Rothers die Siegerehrung für die schönsten selbstgebastelten Fackeln vor.

Tanklöschfahrzeug geweiht
30. September 1968

Gestern nachmittag war die Freiwillige Feuerwehr zur Fahrzeugweihe des neuen Tanklöschzuges am Kirchplatz abgetreten. Pfarrer Hugo Horstmann segnete das neue Fahrzeug und wünschte der Wehr starke Kraft und gute Nerven für ihre Aufgabe sowie Gottes Segen für sie und alle Fahrzeuge.

  


DRK-Rettungswagen
23. Oktober 1968

Pfarrer Hugo Horstmann weihte am Montagabend den neuen Rettungswagen des DRK, der für den Einsatz auf der Autobahn bestimmt ist und in dem auch Notoperationen vorgenommen werden können. Anschließend verlieh in der Gaststätte Bultmann DRK Ortsvorsitzender Butzlaff 31 goldene Nadeln für zehnmaliges Blutspenden.

Die Fahnen senkten sich vor dem Hochkreuz
18. November 1968

Die Fahnen senkten sich in der Dämmerung des Sonntagnachmittags, als vor dem Hochkreuz auf dem neuen Friedhof das Lied vom guten Kameraden introniert wurde: Die ganze Gemeinde nahm Anteil an der Friedhofsweihe, die von Pfarrer Horstmann und Pastor Hagendorf vorgenommen wurde.

  


"Behelfsheim Mühlenbeck"
03. Dezember 1968

Das "Behelfsheim Mühlenbeck", am Bahnhofsweg, wird zur Zeit abgebrochen.



Verwaiste Wegekreuze
04. Dezember 1968

Ludolf Middendorf, ein alter Heimatfreund, bemüht sich um verwaiste Wegekreuze. Er stellt sich unentgeltlich und uneigennützig in den Dienst der guten Sache. Als alter Stukateur repariert er die Bausubstanz des Kreuzes und bringt die Umgebung in Ordnung. Das Material dafür stiftet ihm die Gemeinde.



Altes Holzkreuz
24. Dezember 1968

Gestern montierten Arbeitskräfte des Bauhofs der Gemeinde an der linken Seite in der Pfarrkirche St. Lambertus ein über 200 Jahre altes Holzkreuz, das bisher in der Schule in der Westerbauerschaft hing. Gestiftet wurde das alte Hofkreuz von der Familie Dabbelt.



St. Lambertus
24. Dezember 1968

Einem westfälischen Bauernhaus nachgestaltet wurde die neue Krippe in unserer Pfarrkirche, die zu Weihnachten zum ersten Mal aufgestellt wird. Helmut Walzel bastelte sie. Die alten Krippenfiguren aus Holz werden weiterverwandt.



  Weitere Infos siehe auch unter
Berichte.

1969



Haus Niemann wurde abgebrochen
09. Januar 1969

Abgebrochen wurde jetzt das alte Haus gegenüber der Kreissparkasse (Putzmacherin Niemann). Nach einem Bebauungsplan im Rahmen der Ortskernsanierung entsteht dort praktisch der erste diesbezügliche Neubau, ein Wohnhaus mit zwei Stockwerken und ein Anbau, in dem die Drogerie Bose neu eröffnet wird.



Spielschar übte fast drei Monate
10. Januar 1969

Knapp drei Monate übte die Spielschar der Kolpingfamilie an dem Theaterstück "De Wunnedokter" von Georg Thiemeyer, bevor sie damit an die Öffentlichkeit trat. Bisher fand die Aufführung bei den Besuchern großen Anklang.



Davensberger Straße wird ausgebaut
11. Januar 1969

Die Erdarbeiten zum Ausbau der Davensberger Straße, für den das Landesstrassen-bauamt verantwortlich ist, haben mittlerweile begonnen. Im Zuge der Ausbaumaßnahme werden die Radfahrer einen eigenen Weg erhalten.

Bürgerschützen
13. Januar 1969

Überaus gut besucht war die Generalversammlung des Bürgerschützenvereins, die am Samstag im Vereinshaus (Pfarrheim) stattfand. Mit großer Mehrheit beschloss die Versammlung beim diesjährigen Schützenfest, das am 31. Mai und 1. Juni gefeiert wird, die Gefallenenehrung am neuen Ehrenmal auf dem Friedhof vorzunehmen.

Es sei noch erwähnt, dass sich die Zahl der Mitglieder durch 32 Neuaufnahmen auf 224 Schützen erhöht hat.

Heinrich Stiens
14. Januar 1969

Nur wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag starb am Sonntagabend der Schmiedemeister und Gastwirt Heinrich Stiens. Wie kaum ein anderer hat Heinrich Stiens in seinem Leben die Entwicklung Aschebergs aus einem kleinen Bauerndorf zu einer aufstrebenden Gemeinde miterlebt. Als nachgeborener Bauernsohn auf dem Hofe Stiens im Altenfeld erlernte er das Schmiedehandwerk und heiratete später in die Dorfschmiede Micheel ein. Dort wurden Schmiede und Gastwirtschaft recht bald der Treffpunkt der Bauern und Bürger. Als vor zehn Jahren seine Kräfte nachließen, gab er die Schmiede auf, da sein Sohn das Handwerk nicht erlernt hatte. - Stiens war ein begeisterter Feuerwehrmann und die Feuerwehr hatte seine Gastwirtschaft zum Vereinslokal bis heute beibehalten. Der Hahn auf der Pfarrkirche St. Lambertus ist seine Arbeit, er hat ihn auch selbst auf dem Turm angebracht. Mit Heinrich Stiens ist ein Bürger von echtem Schrot und Korn dahingegangen.

Gemeinde im Zahlenspiegel
16. Januar 1969

  Einheimische Bevölkerung: 4.954
  Vertriebene: 1.202
  Ausländer 10
  Staatenlose 8
  insgesamt: 6.174 Einwohner.

Neuwahlen bei der Landjugend
21. Januar 1969

In der Gaststätte Bultmann fand die diesjährige Generalversammlung der kath. Landjugend statt. Der bisherige Vorsitzende Bernhard Jelkmann dankte allen, insbesondere aber den zurücktretenden Vorstandsmitgliedern, für die geleistete Arbeit. Die Anschließende Neuwahl des Vorstandes brachte folgendes Ergebnis:

Vorsitzender wurde Hermann Vornholt und sein Stellvertreter Franz Dornhegge. Als Schriftführer wurde Hugo Hattrup und als Kassierer Hugo Beuckmann gewählt. Die Mädchengruppe wird nun durch Maria Fallenberg (Vorsitzende), Margret Schulze Frenking (stellv. Vorsitzende) und Ingeborg Schmidt (Beisitzerin) vertreten. Zum Sportwart wurde Josef Frye ernannt.

Humor war Trumpf beim Pfarrfest
28. Januar 1969

Ganz im Zeichen des Karnevals stand das Pfarrfamilienfest von St. Lambertus, das am Sonntagabend im bis auf den letzten Platz gefüllten Vereinshaus (Pfarrheim) "über die Bühne" ging. Rhythmische Klänge und humorvolle wie witzige Einlagen wechselten in dem mit Girlanden und Luftballons geschmückten Saal einander ab. Den Abschluss des Programms brachte die Versteigerung eines Fahrrades, von Pfarrer Hugo Horstmann.



Der stärkste Schneefall seit genau 40 Jahren
17. Februar 1969

Die anhaltenden schweren Schneefälle am Wochenende brachten Schneemengen mit sich, wie sie seit genau 40 Jahren das Kreisgebiet nicht mehr erlebte. Nachdem in den letzten Tagen der vergangenen Woche bis zu 15 und stellenweise 20 cm Schnee fiel, der sich an vielen Stellen auch hielt, stieg die Schneehöhe durch den Neuschnee, der seit den frühen Abendstunden des Samstags ununterbrochen niederging, bis zum gestrigen Abend auf eine durchschnittliche Höhe von etwa 50 cm an.

Fackelzug für Gottfried Hattrup
40 Jahre im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr
17. Februar 1969

Zu einer besonderen Ovation der Feuerwehr und auch der Bürger wurde am Wochenende die Verabschiedung des Amtsbrandmeisters Gottfried Hattrup, der 40 Jahre aktiv in der Feuerwehr tätig war. Mit Erreichung der Altersgrenze schied G. Hattrup, der gestern 65 Jahre alt wurde, aus dem Dienst der Wehr aus.

Gegen 20 Uhr marschierten rund 100 Feuerwehrleute aus Ascheberg und Davensberg vom Gerätehaus zum Hause ihres scheidenden Amtsbrandmeisters. Dem Fackelzug folgten viele hundert Bürger, die damit ihre Verbundenheit zu Gottfried Hattrup zum Ausdruck brachten. Begleitet wurde der Zug von der Musikkapelle und dem Spielmannszug. Der Davensberger Feuerwehrchor unter Leitung von Hauptlehrer Heinrich Kroes brachte ein Ständchen. Im Beisein von Kreisbrandmeister Tappe überreichte Bürgermeister Josef Stattmann Gottfried Hattrup ein Präsent, ebenfalls die Ascheberger Feuerwehr. Die Davensberger hatten mehr an das leibliche Wohl gedacht und überreichten einen Frühstückskorb. Im Anschluss an die Ehrung vor dem Haus Hattrup versammelten sich die Feuerwehrmänner im Vereinslokal Stiens zu einem Umtrunk. Bei dieser Gelegenheit gedachte Gemeindedirektor Bernhard Rothers der Verdienste des scheidenden Amtsbrandmeisters und überreichte ein Heimatbuch des Kreises Lüdinghausen. Bei dieser kleinen Feier waren auch die Angehörigen des Jubilars anwesend.



Rosenmontag
18. Februar 1969

Gestern am Rosenmontag, kamen auch die Schulkinder zu ihrem Recht, Karneval zu feiern. Die Volksschule veranstaltete unter Musikbegleitung einen Umzug durch unsere Gemeinde. Dafür hatten sich die Kinder mit originellen Kostümen und geschminkten Masken zurechtgemacht. Im Vereinshaus (Pfarrheim) begann dann das eigentliche lustige und bunte Treiben statt des normalen Unterrichtes, was allen viel Spaß machte.

  


Wanderpokal zum neunten Male an "Ran-tip-tip"
08. März 1969

Zum neunten Male in der Geschichte der Dorfmeisterschaft errang die Mannschaft des Kegelklubs "Ran-tip-tip" den begehrten Wanderpokal. Der Verein konnte gleichzeitig die beiden besten Einzelkegler stellen.



Konsistorialrat Norbert Felsmann wird 70 Jahre
15. März 1969

Bereits im zehnten Jahr wirkt der Konsistorialrat und frühere Pfarrer von Bladen O/S Norbert Felsmann in unserer Pfarrgemeinde St. Lambertus. Am Sonntag, dem 16. März, vollendet er sein 70. Lebensjahr. Wenn er auch offiziell "im Ruhestand" lebt, so ist er doch als Priester da, wo er gebraucht wird. Seine geistliche Tätigkeit hat er immer als Dienst am Mitmenschen aufgefasst und sich darum bemüht, den seiner Seelsorge anvertrauten Menschen durch persönliche Kontakte näher zu kommen, um ihnen in ihren Anliegen zu helfen.

Walter Bourichter neuer JU-Ortssprecher
21. März 1969

Walter Bourichter wurde bei der gut besuchten Generalversammlung der Jungen Union zum neuen Ortssprecher gewählt. Er trat die Nachfolge von Heinz Goßheger an, der für dieses Amt nicht mehr kandidierte.

St. Lambertus
19. April 1969

Der Taufstein, ein altes Kunstwerk, 1524, hat mitten unter dem Turmbogen zum Mittelschiff hin einen neuen Platz gefunden.

"Möbelkreis" öffnet heute seine Pforten
26. April 1969

Wenn heute der "Möbelkreis Lüdinghausen GmbH & Co KG" an der Nord-West-Straße in einer kleinen Feierstunde das neue Gebäude seiner Bestimmung übergibt, erfährt die Industrieansiedlung der Gemeinde wiederum eine Bereicherung.

Erst kürzlich konnte, kaum einen Steinwurf entfernt davon die Firma Kaiser ihre Halle in Betrieb nehmen. Mit dem "Möbelkreis" hat hier eine ganz neue Branche eine Heimstatt gefunden.

Damenklubs kegelten um Dorfmeisterschaft
8. Mai 1969

Sieger wurde mit 1701 Holz der Klub "Sandroller". Es folgen: "Tolle Elf" (1685), "Frohe Nachbarn" (1630), "Rollendes Glück" (1618), "Pumpengirls" (1616), "Goldener Wurf" (1577), "Heideröschen" (1519), "Mühlensteinchen" (1515). Die beste Einzelkeglerin war mit 364 Holz Frau Rademacher vom Club "Pumpengirls". Heinrich Mersmann überreichte den Wanderpokal an Frau Mühlenbeck vom Klub "Sandroller". Es wurde auf drei Bahnen gekegelt. Der Dorfmeister "Ran-tip-tip" hatte die Organisation übernommen. Zur Siegerehrung, die von Mersmann und Roberg vorgenommen wurde, spielte auch die Blaskapelle unter Leitung von Alfred Hölscher.



Josef Wintrup 75 Jahre alt
Erster gewählter Bürgermeister unseres Ortes
31. Mai 1969

Die Vollendung seines 75. Lebensjahres feiert heute Josef Wintrup, der von 1945 bis 1949 erster gewählter Bürgermeister unseres Ortes war. Der Jubilar wuchs in Ascheberg auf und besuchte dort die Landwirtschaftsschule. Er zählte zu den ersten Schülern und wurde dann 1. Schriftführer im Schülerverein. Bei der 50-Jahr-Feier wurde ihm die Ehrennadel überreicht.

Josef Wintrup diente 1913 bei den Bückeburger Jägern, 1914 zog er in den Krieg, wo er zweimal verwundet wurde. und als Oberjäger abging. Im Jahre 1939 wurde Josef Wintrup wieder als Zugführer eingezogen zur 16. Panzerdivision. Seine größte Sorge während des zweiten Weltkrieges war, die Errettung Aschebergs vor der Zerstörung beim Einmarsch. Als Kompanieführer des Volkssturms übergab er Ascheberg den Amerikanern. Aus diesem Grund wurde er vom derzeitigen Regime zwei Tage später zum Tode verurteilt, was durch den Rundfunk bekanntgegeben wurde.

Als Bürgermeister war sein größtes Problem die Flüchtlingsversorgung.



Bürgerschützenfest
02. Juni 1969

Auf Schlingermanns Weide ermittelten am Samstagnachmittag die Bürgerschützen ihren neuen König. Anton Wohlhorn wurde als die neue Majestät von den Offizieren und allen Schützen beglückwünscht. Als Mitregentin wählte er seine Frau Anneliese.

Der zweite Festtag begann mit dem Kirchgang und dem anschließenden Frühschoppen. Höhepunkt des Festes war die glanzvolle Parade, die den Festzug beschloss. Am Abend traf man sich zum Festball im Vereinshaus (Pfarrheim).



Pfarrkomitee-Sitzung
21. Juni 1969

In der letzten Pfarrkomitee-Sitzung waren die Mitglieder der einhelligen Meinung, die Publizität weiter zu pflegen. So sollen in Zukunft einzelne Punkte der Tagesordnung bereites vor den Sitzungen mit entsprechenden Erläuterungen veröffentlicht werden. Das Pfarrkomitee möchte damit eine sachliche objektive Diskussion in der Öffentlichkeit.

Realschule
24. Juni 1969

In einer Feierstunde in der Realschule erhielten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse ihre Abschlusszeugnisse aus der Hand ihres Rektors Strotmann.

Geheiratet
27. Juni 1969

Geheiratet hat der Torjäger der Ascheberger Handballer, Reinhard Grundkötter. Wenige Stunden nach der Rückkehr von der Hochzeitsreise stand er wieder auf dem Platz und war mit drei Toren maßgeblich am Sieg unserer Handballer im wichtigen Punktspiel der 1. Kreisklasse Münster gegen SC Gremmendorf beteiligt.

Schützenbruderschaft St. Lambertus
05. Juli 1969

Schützenfest, 14 Uhr Andacht, anschließend Marsch nach Füchtling zum Vogel-schießen, Abends öffentlicher Ball bei Brüggemann

Königspaar: Theo II. Wintrup und Josefa II. Heubrock.


Auto überschlug sich 24jähriger Fahrer auf der Stelle tot
07. Juli 1969

Der 24 Jahre alte Anstreicher Bernhard Scheirer verunglückte am Freitag gegen 22 Uhr tödlich, als sein Personenwagen auf der Landstraße 844 aus Richtung Ottmarsbocholt vor Davensberg bei Kilometer 16,4 in einer scharfen, langgezogenen Rechtskurve ins Schleudern geriet, in den Straßengraben fuhr und sich dort überschlug. Bernhard Scheirer erlag seinen schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle.

Ludwig Jürgens wird Ehrenbürger
16. Juli 1969

Ein Tag der Freude wurde der gestrige Dienstag für den allerseits hochgeschätzten Ludwig Jürgens, an dem er 75 Jahre alt geworden ist. Nicht die Gratulation an sich waren das Hervorragende für ihn an diesem Tage, sondern die Botschaft, die ihm Bürgermeister Josef Stattmann und Gemeindedirektor Bernhard Rothers überbrachten: Ludwig Jürgens ist zum Ehrenbürger der Gemeinde Ascheberg ernannt.



Kinderspielplatz an der Westerbauer-Schule
19. Juli 1969

Auf einer großen Sandfläche sind auf dem neuen Kinderspielplatz vor der Schule in der Westerbauer eine Kletterstange und ein Kletterbaum untergebracht. Der Platz entstand in dreiwöchiger freiwilliger Arbeit nach dem Feierabend. Alles was für die Anlage gebraucht wurde, stifteten die Bewohner der Westerbauer.



Schau mit gutem Ergebnis
35 Stuten mit Fohlen auf dem Hof Sandhove vorgestellt
24. Juli 1969

Eine Stutenschau, die letzte für dieses Jahr im Kreisgebiet, wurde auf dem Hof Sandhove in der Westerbauerschaft veranstaltet. Dabei zeigte sich die Jury mit dem Tiermaterial zufrieden. Leo Geismann aus Ascheberg konnte für ein Halbblutfohlen eine Goldmedaille in Empfang nehmen.

Jakobi-Kirmes
26. Juli 1969

Eine Attraktion auf der Jakobi-Kirmes, die bekanntlich heute Abend gegen 20 Uhr eröffnet wird, wird sicherlich das "Round up" sein, das zum ersten Male für dieses Volksfest auf dem Schulplatz an der Himmelstraße (Katharinenplatz) aufgebaut worden ist. Und so gefährlich wie es aussieht, ist die Sache nicht. Herausfallen kann niemand. Weiter stehen auf dem Platz eine Raupe und ein Auto-Skooter.



Gottfried Hattrup feierlich zum Ehrenbrandmeister ernannt
29. Juli 1969

In einer kleinen Feierstunde in der Gaststätte Stiens wurde gestern morgen Brandmeister Gottfried Hattrup verabschiedet. Gleichzeitig überreichte Gemeinde-direktor Bernhard Rothers die Ernennungsurkunde zum Ehrenbrandmeister, mit der ihm auf Lebenszeit auch das Tragen der Feuerwehruniform gestattet ist. Das hatte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung am 27. Mai beschlossen. Gleichzeitig erhielt sein Nachfolger Anton Baumhöver die Ernennungsurkunde zum Brandmeister und als Stellvertreter wurde Hermann-Josef Leidiger berufen. Zum Abschluss der Feier verlieh Kreisbrandmeister Heinrich Tappe das silberne Feuerwehr-Leistungsabzeichen an Erich Hattrup und das bronzene an weitere fünf Wehrmänner Hermann-Josef Reckers, Paul Niesmann, Ferdinand Tönies und Josef Raters.



Umgehungsstraße im Bau
Von der B 58 nach Nordkirchen
31. Juli 1969

Demnächst brauchen die Kraftfahrer, die über Ascheberg nach Nordkirchen wollen, nicht mehr durch den Ortskern fahren, denn zur Zeit lässt der Landkreis Lüdinghausen die Gemeindeverbindungsstraße LH 72 herstellen (heute: Plassstraße).

Kranke klagen über Krach
Knatternde Zweiräder machen das Leben fast unerträglich
05. August 1969

Das "gemütliche, ruhige" Dorf auf dem Lande lebt auch nicht mehr in der Zeit der Postkutsche und des Pferdefuhrwerkes. Auch hier hat jeder sein Auto im "Stall", und die Straßen, soweit sie klassifizierte Durchgangsstraßen sind, zerreißen die Orte, anstatt sie zu verbinden.

Doch die kranken Menschen sind hier besonders benachteiligt, weil sie sich dem Krach nicht entziehen können. Die vorbei rasenden Autos, und besonders die knatternden Motorräder, müssten darauf achten, das das Leben nahezu unerträglich für die Kranken, zumal sie bei heißen Tagen das Fenster zum Lüften öffnen müssen; das ist auch am Ascheberger Krankenhaus in starkem Maße der Fall.

Gestaltung des Friedhofs geht weiter
08. August 1969

Das große Grab, in dem die beim Neubau des Kirchturmes 1908 ausgegrabenen Gebeine bestattet wurden, erhält einen würdigen Platz auf dem neuen Friedhof. Auch der Grabstein wird wieder verwandt. Er hat folgende Inschrift:

"Hier sind viele hundert Schädel und Gebeine, welche in zwei Gruben vereint, beim Ausgraben der Fundamente zum neuen Turm, im Herbst 1908 aufgedeckt wurden, wieder bestattet worden."



Was wird aus dem Stift?
21. August 1969

Die Jesuiten werden Ende des Monats Ascheberg verlassen und damit auch aus dem St. Katharinen-Stift ausziehen. Es stellt sich dann die Frage, was aus dem Gebäude wird, das jahrzehntelang ein kultureller Mittelpunkt für die Landbevölkerung war.

Besichtigung eines Altenwohnheimes
28. August 1969

Rund 50 ältere Mitbürger starteten gestern Mittag zu einer Nachmittagsfahrt, die zunächst vom Kirchplatz aus mit dem Autobus nach Warendorf führte. Dort wurde ein Altenwohnheim besichtigt. Anschließend ging es weiter nach Iburg. Der Besuch eines Kurkonzertes und gemeinsames Kaffeetrinken rundeten den Ausflug ab.

Die Majestät heißt König
Erstmals ein kombiniertes Schützenfest
01. September 1969

Zahlreiche Bürger und Schaulustige aus Ascheberg wie der Umgebung hatten sich gestern nachmittag eingefunden, um dem ersten kombinierten Schützenfest zwischen der Kolpingfamilie und der Schützenbruderschaft "St. Katharina Berg und Tal" beizuwohnen. Mit Spannung wird der Mittelpunkt dieses Nachmittags erwartet. Das Königsschießen! Nach 174 Schüssen war noch für die Beteiligten alles offen. Doch nach dem nächsten Schuss stand fest: Erster König der Schützen-Fusion ist Bernhard König. Als Königin erwählte die Majestät seine Frau Agnes.

Doch nicht nur für die Erwachsenen brachte dieser Nachmittag Freude und Heiterkeit. Viel Spaß hatten die Kinder an einem eigens für sie aufgebauten Kasperletheater.



Durch Fleiß und Gewissenhaftigkeit bei allen bekannt und geschätzt
09. September 1969

Der Vorarbeiter beim Bauhof, Alfred Hamann, ist mit Ablauf des Monats August wegen Erreichens der Altersgrenze aus den Diensten der Gemeinde ausgeschieden. In einer kleinen Feierstunde, in Anwesenheit des Leiters des Bauhofes und seiner Arbeitskameraden wurde er vom Gemeindedirektor verabschiedet.

"Surmanns Hof"
12. September 1969

Eine zweite vollautomatische Kegelbahn wird heute Abend in Surmanns Hof, Herberner Straße, in Betrieb genommen. Damit ist den zahlreichen Kegelfreunden eine weitere Gelegenheit gegeben, "Kränze", "alle nun" und auch "Pumpen" zu werfen.

100.000 DM Brandschaden
Scheune mit Stroh, Heu und Baustoffen vernichtet - Brandstiftung?
19. September 1969

Gestern morgen entstand gegen 8.45 Uhr in der Scheune des Landwirts Rudolf Wentrup, Nordbauer 30, ein Schadenfeuer, durch das Heu- und Strohvorräte, eingelagerte Baustoffe usw. zum überwiegenden Teil vernichtet wurden. Das Gebäude selbst wurde total zerstört. Der Gesamtschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 100.000 DM. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen nach der Brandursache aufgenommen. Nach den ersten Feststellungen dürfte eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen sein.



Heute Goldhochzeit in der Osterbauer
24. September 1969

Ein Rekordjahr an Trauungen war das Jahr 1919 in Ascheberg. 40 Paare geben sich das Jawort, und nur eins von ihnen kann das Fest der goldenen Hochzeit feiern: Heinrich Holtschulte und seine Ehefrau Trudis geb. Witte, Osterbauer 42.



Scheune niedergebrannt: 80.000 DM Schaden
03. Oktober 1969

Auf rund 80.000 DM schätzt die Kriminalpolizei den Schaden, der am Mittwochabend bei einem Scheunenbrand auf dem Hof des Bauern Schröer in der Osterbauerschaft entstand.

Die Scheune, die 1921 erbaut wurde, brannte dabei völlig nieder. Außer den dort gelagerten Getreide- und Strohvorräten verbrannten auch 50 Hühner. Obwohl kurz nach der Alarmierung die Feuerwehren an der Brandstelle eintrafen, konnten nur noch landwirtschaftliche Geräte gerettet werden. Wie bei anderen Bränden, mussten Polizei und Feuerwehr den Zugang zum Gehöft des Landwirts Josef Schröer absperren, damit Neugierige nicht die Löscharbeiten störten. Als Brandursache gibt die Kriminalpolizei unvorsichtiges Hantieren mit einer Lötlampe an. Beim Anzünden der Lampe griff die Flamme auf ausgelaufenes Benzin über, die Stichflamme schoss bis ins Gebälk.



Von der Zichorienrösterei zum Selbstbedienungsladen
Bernhard Mangels erstellte Neubau in drei Monaten
09. Oktober 1969

Seit über 100 Jahren betreibt die Familie Mangels ein Geschäft. Seit Generationen war sie auch im ganzen Münsterland bekannt als "Korn- und Zichorienrösterei". Diese erlebte noch einmal nach dem letzten Krieg eine besondere Blütezeit. Die Wohlstandswelle verdrängte jedoch den "Kaffee-Ersatz".

Bernhard Mangels sattelte daher 1958 um und eröffnete mit der Handelskette "Spar" einen 50 Quadratmeter großen Selbstbedienungsladen, der damals noch eine kleine Sensation war. Bereits 1963 und 1967 konnte er sein Geschäft um das Doppelte erweitern. Mit diesem Neubau, der in rund drei Monaten errichtet wurde, wagt er den Sprung in den Wettbewerb um den Kunden für die siebziger Jahre.



Ascheberger Golddukaten
30. Oktober 1969

Die ersten Prägungen der Golddukaten überreichte Sparkassenrendant Wagemann an Bürgermeister Stattmann und Gemeindedirektor Rothers. Die Dukaten sind in Feingold geprägt und zeigen in künstlerischer Gravur die Pfarrkirche und das Gemeindewappen. Die kleinen Meisterwerke sind nur bei der Kreissparkasse zum Preise von 40 DM erhältlich.

Großes Bundesverdienstkreuz an Landrat Hubert Schulze Pellengahr verliehen
03. November 1969

Bundespräsident Kai-Uwe von Hassel hat am Freitag Landrat Schulze Pellengahr das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland im Bundeshaus in Bonn verliehen. Landrat Schulze Pellengahr wurde am 15. August 1899 geboren. Seit 1946 gehört er ununterbrochen dem Kreistag des Kreises Lüdinghausen an. Von 1949 - 1961 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestages und in verschiedenen Ausschüssen tätig. Schulze Pellengahr war von 1948 bis 1952 stellvertretender Landrat und Mitglied des Beschlussausschusses für den Regierungsbezirk Münster. Seit dem 01. Dezember 1958 ist er Landrat des Kreises Lüdinghausen.



Älteste Einwohnerin feiert 100. Geburtstag
14. November 1969

Die älteste Einwohnerin des Kreises Lüdinghausen ist Frau Elisabeth Wellmann, Westerbauerschaft 34, die heute ihren 100. Geburtstag feiert.

"St. Hubertus"
19. November 1969

Gestern fand die traditionelle Hubertusjagd des Reit- und Fahrvereins statt. Der morgendliche Ausritt führte die große Schar der Reiter in die Wester- und in die Hegemerbauerschaft. Nach dem Mittagessen erfolgte dann in Schlingermanns Weide unter den Augen zahlreicher Zuschauer das Fuchsschwanzgreifen. Dabei wurde Reitlehrer Aloys Küter Fuchsmajor der Senioren; diese Würde errang bei den Jugendlichen Ludger Hegemann und bei den Schülern Felix Haverkamp aus Davensberg.

Walter Bose neuer Bürgermeister
25. November 1969

In ungewohnter Einmütigkeit absolvierte der neue Gemeinderat gestern in seiner ersten Sitzung das Programm der Tagesordnung und wählte das Fraktionsmitglied der CDU Walter Bose zum neuen Bürgermeister und Anton Pötter, gleichfalls CDU, zu seinem Stellvertreter. Beide wurden mit zehn Stimmen bei neun Enthaltungen in ihre Ämter gewählt.



Weihnachtsgruß für die Leprakranken
19. Dezember 1969

Der Schülersprecher der Gemeinschaftshauptschule Ascheberg, Heinrich Haver-kamp, überwies am Montag einen Geldbetrag in Höhe von 915 DM an das Aussätzigen-Hilfswerk in Würzburg. Dieser Weihnachtsgruß für die Leprakranken ist das Ergebnis einer Sammelaktion, die von der Schülerverwaltung in der Hauptschule organisiert wurde.





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Quellennachweis: Münstersche Zeitung, Ruhr Nachrichten, Lüdinghauser Zeitung
und Vereine und Verbände der Gemeinde Ascheberg